“Mit unserem Festival möchten wir öffentliche Wände nicht dem Kommerz und Werbung überlassen. Stattdessen versuchen wir sie für die Kunst ‘zu retten’“, so Iren Tonoian, Veranstalterin von CityLeaks 01.
Das Festival
An wem es bis jetzt vorbeigegangen sein sollte, der sollte diese Woche noch das Festivalprogramm rund um das City Leaks-Festival in Köln nutzen. Im Rahmen dessen besprühen, bemalen und bekleben internationale Künstler der Street-Art-Szene Kölner Hauswände – und das ganz legal. Denn eigens dafür wurden von den Veranstaltern private Hauswände in Köln, zum größten Teil in Ehrenfeld, aquiriert. Nachdem den Besitzern der Häuser Portfolios der Künstler oder zum Teil eine kleine Grundskizze oder wenigstens eine Idee des zu zeichnenden Werks präsentiert wurden, durfte sich letzterer vollkommen frei, d.h. legal, ohne Zeit- und Themenvorgabe – was für die Szene nicht selbstverständlich ist – ans Werk machen. Allein schon das konnte große, internationale Namen nach Köln locken – eine Bezahlung gibt es für die Arbeit nämlich nicht. Ebenso der Eigentümer der jeweiligen Wand gibt diese ohne finanziellen Nutzen frei – hat dafür aber ein Meisterwerk an der heimischen Fassade. Denn: Welche Klischees beim Wort Graffiti manchen in den Sinn kommen mögen, ist mindestens in der modernen Street-Art nicht gegeben.
Die Fotos sind diese Woche bei zwei exzellenten Führungen durch Ehrenfeld entstanden:
Sollte es die nächsten Tage regnen, gibt es innerhalb des Festivals auch genug unter schützenden Dächern zu sehen.
Was mit den Bildern nach Festivalende passiert, ist noch nicht durchgehend geklärt, denn: Jedem Hausbesitzer wurde der Verbleib des Bildes an der eigenen Hauswand freigestellt. Inzwischen haben sich auch Bürgerinitiativen für oder gegen gewisse Bilder gegründet. Es bleibt zu hoffen, dass hier nicht die Malerrolle ausgepackt wird.
Denn ein bisschen Berlinflair tut auch Köln gut.
mks
Die Kölner Zoo-Mauer ist ja auch ganz toll mit Graffiti verschönert! Mit gefällt’s.
Hier gibt’s auch einen Stadtplan mit den Festival-Stationen zu sehen: http://www.cityleaks-festival.de/category/media
Leider braucht man da ganz gute Augen.. Mindestens in der Festivalzentrale in der Rheinlandhalle (Venloer Str. 389) gibt es aber kostenlos Infobroschüren, in denen man auch nochmal einen Plan findet.
Und: Die Kunstwerke sind nun mit QR-Codes markiert. Wer also ein Smartphone hat, kann diesen auslesen und erhält zu jedem Werk weitere Informationen – direkt auf’s Handy. Einen QR-Rundgang gibt’s kommenden Sonntagmittag: http://www.qype.com/events/548444-CityLeaks-artwalk-MSH-AND-MORE-Werbeagentur-GmbH-Ehrenfeld-Koeln