Unsere Leserin Paula (7) hat ein wunderschönes Bild zu dem Klassiker und Bestseller “Eine Woche voller Samstag” von Paul Maar gemalt, auf dem sich das Sams selbst, Herr Taschenbier, Frau Rotkohl und Herr Mohn befinden.
DAS SAMS
Weil Frau Rotkohl, Herr Taschenbiers Zimmerwirtin, beschlossen hat, es sei mal wieder an der Zeit, eine Zimmerreinigung bei Herrn Taschenbier vorzunehmen, unternimmt Herr Taschenbier notgedrungen einen Spaziergang. Dabei trifft er an diesem schönen sonnigen Samstagmorgen im Städtchen auf eine Menschentraube, die sich um ein undefinierbares kleines Wesen schart.
Das kleine Wesen sieht aus wie ein komischer frecher kleiner Junge, dessen grünes Gesicht mit vielen blauen Punkten übersät ist. Es hat rote Haare, einen Schweinsrüssel und Froschfüße. Und es genießt die Verwirrung, die es um sich herum stiftet.
Es macht sich lustig über Leute, die um es herumstehen, die meinen sein Erscheinen erklären zu können. Dabei bekommt der besserwisserische, selbstgerechte Möchtegern namens ” Studienrat Groll” ebenso sein Fett ab wie die penetrante Passantin, deren wichtigstes Ziel zu sein scheint, herauszufinden, zu welchem Erwachsenen denn dieser kleine Rotzlöffel wohl gehört.
Da kommt Herr Taschenbier gerade recht, denn Herr Taschenbier schließt messerschaf aus der Tatsache, dass heut Samstag ist, dass es sich bei dem kleinen Wesen nur um ein Sams handeln könne. Daher beschließt das Sams kurzerhand, Herrn Taschenbier zu seinem Papa zu erklären. Prompt ist das Sams dann auch schon auf seinem Arm eingeschlafen, und was bleibt Herrn Taschenbier da anderes übrig, als es mit zu sich nach Haus zu nehmen.
Und dann beginnt für Herrn Taschenbier eine neue Zeitrechnung. Denn mit dem Sams erlebt er jetzt so allerhand Abenteuer.
Und der Leser, der nun erwartet, dass Herr Taschenbier das Sams zu einem wohlerzogenen, vorzeigbaren Kind umerzieht, wird enttäuscht.
Das Gegenteil ist der Fall: Das Sams krempelt Herrn Taschenbiers wohlgeordnetes Leben komplett um. Er, der stets darauf bedacht war, zu allen Mitmenschen freundlich zu sein , niemals unangenehm aufzufallen, keinen zu verärgern, seine Pflichten zu erfüllen und eigene Wünsche hintanzustellen, muss sich jetzt dick anziehen. Das Sams zwingt ihn durch alle möglichen Streiche und Schabernack dazu, seine bisher verschwiegenen Wünsche zu erkennen und zu äußern, anstatt wie früher immer darauf zu hoffen, dass irgendjemand sie ihm doch von den Lippen ablesen möge. Andernfalls droht ihm das Sams mit Bloßstellung und Blamage. Und tatsächlich gehen diese Wünsche – und sogar die ganz verrückten – in Erfüllung.
Herr Taschenbier lerntz auf diese Weise, sich nicht darum zu kümmern, wenn andere Menschen mal sauer auf ihn sind – wie z. B. “die olle Rotkohl”, wie Herr Taschenbier seine Vermieterin heimlich nennt, die sauer ist, als Herr Taschenbier sich in seinem Zimmer einschließt. So etwas hätte Herr Taschenbier früher nämlich niemals gewagt. Notfalls wird auch mal mit ein bisschen Zauberei nachgeholfen, denn auch darauf versteht sich das Sams. Einmal bringt es auf diese Weise Frau Rotkohl dazu, immer genau das Gegenteil von dem zu sagen, was sie eigentlich sagen wollte. Durch diesen Trick verwandelt sich Frau Rotkohl dann sogar noch in eine durchaus erträgliche Zeitgenossin.
Nach einiger Zeit ist Herrn Taschenbier das Verhalten vom Sams immer weniger peinlich -ja, allmählich findet er sogar Gefallen daran und macht selbst mit. Er holt mit dem Sams Kindheitsstreiche nach, stellt Leute bloß, die es verdient haben und erlebt jeden neuen Tag als ein neues Abenteuer.
So könnte es für Herrn Taschenbier bleiben. Das einzige Problem ist jedoch, dass jedes Mal, wenn das Sams sich etwas wünscht, ein Wunschpunkt vom Gesicht des Sams verschwindet. Und als alle Wunschpunkte am Ende der Woche verbraucht sind, muss das Sams Herrn Taschenbier wieder verlassen.
Obwohl Herr Taschenbier jetzt auch ohne das Sams viel besser mit seinem Leben klar kommt als vorher, wäre es doch eigentlich schön, wenn die beiden doch irgendwie wieder zusammen sein könnten. Gelingt es wohl Herrn Taschenbier, das Sams zurückzuholen?
Lies selbst weiter. Die Sams-Bücher findest du unter der Signatur ” 22.4 Maar” in der Kinderbibliothek.
Das Sams entstand 1973. Vieles in dem Buch erinnert an “Pippi Langstrumpf”. Da sind nicht nur die roten Haare, sondern auch die Auflehnung gegen Autoritäten, die nur selbst aufgestellte Regeln zulässt und die anderen Leute entlarvt, wenn sie an dumme oder überflüssige reglen glauben und sich daran halten.
Ähnlichkeiten gibt es auch mit der “Kleinen Hexe” Otfried Preußlers, die durch ihre Zaubereien unliebsame Zeitgenossen (den fiesen Oberförster) umhext bzw. umerzieht.
Wie diese Bücher reiht sich “Das Sams” in die Gruppe der “Anti-Struwwelpeter-Bücher” ein. Die richtige Lektüre für Kinder, die auch mal etwas frecher sein dürfen.
kal
Das kleine Wesen sieht aus wie ein komischer frecher kleiner Junge, dessen grünes Gesicht mit vielen blauen Punkten übersät ist. Es hat rote Haare, einen Schweinsrüssel und Froschfüße. Und es genießt die Verwirrung, die es um sich herum stiftet.
Es macht sich lustig über Leute, die um es herumstehen, die meinen sein Erscheinen erklären zu können. Dabei bekommt der besserwisserische, selbstgerechte Möchtegern namens ” Studienrat Groll” ebenso sein Fett ab wie die penetrante Passantin, deren wichtigstes Ziel zu sein scheint, herauszufinden, zu welchem Erwachsenen denn dieser kleine Rotzlöffel wohl gehört.
Da kommt Herr Taschenbier gerade recht, denn Herr Taschenbier schließt messerschaf aus der Tatsache, dass heut Samstag ist, dass es sich bei dem kleinen Wesen nur um ein Sams handeln könne. Daher beschließt das Sams kurzerhand, Herrn Taschenbier zu seinem Papa zu erklären. Prompt ist das Sams dann auch schon auf seinem Arm eingeschlafen, und was bleibt Herrn Taschenbier da anderes übrig, als es mit zu sich nach Haus zu nehmen.
Und dann beginnt für Herrn Taschenbier eine neue Zeitrechnung. Denn mit dem Sams erlebt er jetzt so allerhand Abenteuer.
Und der Leser, der nun erwartet, dass Herr Taschenbier das Sams zu einem wohlerzogenen, vorzeigbaren Kind umerzieht, wird enttäuscht.
Das Gegenteil ist der Fall: Das Sams krempelt Herrn Taschenbiers wohlgeordnetes Leben komplett um. Er, der stets darauf bedacht war, zu allen Mitmenschen freundlich zu sein , niemals unangenehm aufzufallen, keinen zu verärgern, seine Pflichten zu erfüllen und eigene Wünsche hintanzustellen, muss sich jetzt dick anziehen. Das Sams zwingt ihn durch alle möglichen Streiche und Schabernack dazu, seine bisher verschwiegenen Wünsche zu erkennen und zu äußern, anstatt wie früher immer darauf zu hoffen, dass irgendjemand sie ihm doch von den Lippen ablesen möge. Andernfalls droht ihm das Sams mit Bloßstellung und Blamage. Und tatsächlich gehen diese Wünsche – und sogar die ganz verrückten – in Erfüllung.
Herr Taschenbier lerntz auf diese Weise, sich nicht darum zu kümmern, wenn andere Menschen mal sauer auf ihn sind – wie z. B. “die olle Rotkohl”, wie Herr Taschenbier seine Vermieterin heimlich nennt, die sauer ist, als Herr Taschenbier sich in seinem Zimmer einschließt. So etwas hätte Herr Taschenbier früher nämlich niemals gewagt. Notfalls wird auch mal mit ein bisschen Zauberei nachgeholfen, denn auch darauf versteht sich das Sams. Einmal bringt es auf diese Weise Frau Rotkohl dazu, immer genau das Gegenteil von dem zu sagen, was sie eigentlich sagen wollte. Durch diesen Trick verwandelt sich Frau Rotkohl dann sogar noch in eine durchaus erträgliche Zeitgenossin.
Nach einiger Zeit ist Herrn Taschenbier das Verhalten vom Sams immer weniger peinlich -ja, allmählich findet er sogar Gefallen daran und macht selbst mit. Er holt mit dem Sams Kindheitsstreiche nach, stellt Leute bloß, die es verdient haben und erlebt jeden neuen Tag als ein neues Abenteuer.
So könnte es für Herrn Taschenbier bleiben. Das einzige Problem ist jedoch, dass jedes Mal, wenn das Sams sich etwas wünscht, ein Wunschpunkt vom Gesicht des Sams verschwindet. Und als alle Wunschpunkte am Ende der Woche verbraucht sind, muss das Sams Herrn Taschenbier wieder verlassen.
Obwohl Herr Taschenbier jetzt auch ohne das Sams viel besser mit seinem Leben klar kommt als vorher, wäre es doch eigentlich schön, wenn die beiden doch irgendwie wieder zusammen sein könnten. Gelingt es wohl Herrn Taschenbier, das Sams zurückzuholen?
Lies selbst weiter. Die Sams-Bücher findest du unter der Signatur ” 22.4 Maar” in der Kinderbibliothek.
Das Sams entstand 1973. Vieles in dem Buch erinnert an “Pippi Langstrumpf”. Da sind nicht nur die roten Haare, sondern auch die Auflehnung gegen Autoritäten, die nur selbst aufgestellte Regeln zulässt und die anderen Leute entlarvt, wenn sie an dumme oder überflüssige reglen glauben und sich daran halten.
Ähnlichkeiten gibt es auch mit der “Kleinen Hexe” Otfried Preußlers, die durch ihre Zaubereien unliebsame Zeitgenossen (den fiesen Oberförster) umhext bzw. umerzieht.
Wie diese Bücher reiht sich “Das Sams” in die Gruppe der “Anti-Struwwelpeter-Bücher” ein. Die richtige Lektüre für Kinder, die auch mal etwas frecher sein dürfen.
kal