“Reich und obdachlos” vs. “Berlinfolgen” – ZDF vs. TAZ

flickr: jester.berlin
flickr: jester.berlin

 
Letztes Wochenende liefen auf ZDF drei Folgen der Doku “Reich und obdachlos”, in welcher reiche Probanden das Leben auf der Straße ausprobieren dürfen. Teil 1 habe ich klassisch vorm Fernseher verfolgt, Teil 2 im Onlinestream der ZDF Mediathek (sehr praktisch!), für den dritten Teil reichte mein Atem am Wochenende nicht mehr aus. Das Projekt finde ich sehr interessant, allzu realistisch dürfte das Leben – bei sichtbar mitlaufendem Kamerateam – der zu Obdachlosen umfunktionierten Protagonisten nicht wirklich geraten sein. So gibt es Szenen, in welcher der Testperson willig ein Wischmop oder eine Palette gereicht wird, nachdem diese beim Blumenhändler oder im Imbiss nach etwas Hilfsarbeit fragte. Im echten Leben funktioniert das sicherlich nicht so einfach.  Beim Schnorren auf der Straße haben es die Neu-Obdachlosen dann doch etwas schwerer, auch die Suche nach einem Schlafplatz im Freien wird durch das Filmteam nicht ganz so verzerrt. Neben den Schwächen, welche Realityformate eben so mit sich bringen, wird hier immerhin der Blick von der heimischen Couch auf die Straße gelenkt – und nicht nur auf das Casten von musikalischen Eintagsfliegen oder dem Alltag von mehreren Gelangweilten, die sich in einen Container einsperren lassen.
 
Wer sich nicht 3x 45 Minuten geben möchte, sei auf die Reihe “Berlinfolgen” von 2470media in Kooperation mit taz.de hingewiesen. In gerade mal 3 Minuten und einem exzellenten Wechsel von Video- und Fotosequenzen wird uns der Obdachlose Gero W. vorgestellt – ein Schicksal, welches beispielhaft für viele andere auf der Straße steht.
[vimeo http://vimeo.com/25400775]
 
Die gesamten Slideshows aus der Reihe gibt es hier.
 

mks

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