Ach, Anna….!

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Die ganze Familie versammelte sich vor dem TV-Gerät um „Timm Tahler”, „Silas” oder „Anna” zu sehen. So war das in den 80er Jahren, der Blütezeit der ZDF-Weihnachtserien, die den deutschen Familien stressfreie Feststunden bescherten.

Zu den erfolgreichsten zählte „Anna”, ein Sechsteiler, der die Tränendrüsen strapazierte, in dem Familienglück zerstört und schnell wieder hergestellt wurde.  Anna selbst (gespielt von Silvia Seidel) wollte nur eins im Leben: Ballerina werden. Und weil die Serie (geschrieben von Justus Pfaue) quasi Klavier auf den pubertierenden Mädchenseelen spielte, löste sie prompt einen Boom in den deutschen Ballettschulen aus.

Annas Tanz war in den 80ern praktisch komplementär zum Tennisspiel von Boris Becker. Auch der brachte viele Eltern dazu, ihren Sprössling im Tennisverein anzumelden. So träumten die einen von der großen Bühne und die anderen von Wimbledon.

Alle diese Träume sind längst geplatzt. Tennis interessiert kaum noch jemanden, Ballett nur noch insider und ZDF-Weihnachtsserien sind längst aus Kostengründen eingestellt.

Der damals 18jährigen Silvia Seidel brachte der Ruhm (13 Millionen Zuschauer) kein Glück. In einem Interview von 2011 sagte sie:  Nach ‘Anna’ stand ich unter Schock, wie nach einem Unfall. 15 Jahre hat es gedauert, bis ich aufgewacht bin. Es passierte damals einfach zu viel in zu kurzer Zeit. Seitdem habe ich einen Großteil meines Lebens damit verbracht, ‘unberühmt’ zu werden.”

Heute wachten wir auf und die Medien gaben bekannt, dass Silvia Seidel mit 42 Jahren gestorben ist.

 

gp

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