Kirschblüte – Frühling

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Von wegen, Veronika! Der Lenz ist alles andere als da….  Ab 12.02 Uhr zwar astronomisch, die Sonne lauert über dem Äquator. Aber wir können noch so sehr auf den Kalender starren, der Blick aus dem Fenster sagt nur: Ätsch!

Hilfe kommt auch nicht von der Statistik oder der Bauernregel und mit den Prognosen wollen wir uns heute gar nicht erst beschäftigen.

Glückliches Japan, dort feiert man den Frühling vorwiegend phänologisch. Das heißt, wenn die Kirsche blüht. Das tut sie und deshalb gibt es heute doppeltes japanisches Glück: der kalendarische Frühling fällt mit der Kirschblüte zusammen. Da bleibt die Tokioter Börse geschlossen, vor der Tür hats 19 Grad und im Süden des Landes gar 20. Neidvoll blicken wir durchs Internet, wie dort die Kirschblüte den warmen Teil des Jahres einläutet.

 Die Blütezeit der Kirsche versinnbildlicht in Japan die verschiedenen Stufen des Lebens: das Aufblühen und die Schönheit bis hin zu Vergänglichkeit und Tod. Das Farbenspektakel des Frühlings steht für Aufbruch und Zerbrechlichkeit.

Den allgemeinen Glückseligkeitstaumel trübt  nur die Erinnerung an den Tsunami und die Nuklearkatastrophe im März vor zwei Jahren. Vor einem Jahr begannen die Japaner die Linie, an der die fürchterliche Riesenwelle auslief, mit Kirschbäumen zu bepflanzen. Damit soll künftigen Generationen ein hunderte Kilometer langes Naturmahnmal gesetzt werden.

gp

Bild: Heute 12.02 Uhr, der Blick aus dem Bibliotheksfenster. Trister gehts nimmer. Kein Wunder, dass unsere Kirschblüten nicht aus der Knospe wollen.

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