125. Geburtstag von Agatha Christie

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1890 gab eine Reihe historischer Ereignisse: In Ulm wird der höchste Kirchturm der Welt fertiggestellt, in England wird Agatha Christie geboren und in Köln wird die Stadtbibliothek gegründet (letzteres feiern wir im Dezember). Hier und jetzt widmen wir uns der Autorin, die vor 125 Jahren zur Welt kam und deren Erfolg auf der Insel nur noch von Shakespeare übertroffen wird.

Weltweit ist Agatha Christie mit über 4 Milliarden verkauften Werken jedoch die erfolgreichste Autorin. Mit ihrer Schreibmaschine tötete sie mehr Menschen als jede andere Frau. Dabei sah sie sich nie als Genie sondern als „eine ganz normale, erfolgreiche, schwer arbeitende Schriftstellerin”. Am Ende ihres Lebens konnte sie auf 85 Romane, viele Kurzgeschichten und Hörspiele sowie 17 Theaterstücke zurückblicken. Zwei ihrer Figuren blieben vor allem im Gedächtnis ihrer Millionen Fans. Hercule Poirot und Miss Jane Marple, beide ebenso skurril wie scharfsinnig und mit außergewöhnlicher Beobachtungsgabe gesegnet.

Kongenial verkörperte die Schauspielerin Margaret Rutherford die schrullige, teetrinkende und von ihren Widersachern ständig unterschätzte Jane Marple. Miss Rutherford war es auch die (unabhängig von den Buchvorlagen) einen Bibliothekar in ihren berühmten Marple-Filmen unterbrachte. Dieser (und gleichzeitig ihr) Mann hieß im Drehbuch wie im wirklichen Leben „Stringer” und in einer Szene des Films „Murder, she said” (deutscher Titel: „16 Uhr 50 ab Paddington”) kommt die Innigkeit dieser Verbindung gleich zu Anfang des Films besonders schön zum Ausdruck.

Miss Marple hat einen Mord beobachtet, doch der Polizei-Inspektor zweifelt an ihrer Wahrnehmungsfähigkeit. Fassungslos macht sie sich auf den Weg zur Bibliothek, um mit Mr. Stringer diese Impertinenz zu erörtern. Bei ihrem Eintreffen stellt Bibliothekar Stringer seine Gefühle für sie über das professionelle Gebot, ein vorgemerktes Buch ordnungsgemäß zur Abholung bereit zu legen.

In seinem kleinlauten wohlsituierten Umgang mit dem Konflikt, bestätigt Mr. Stringer vorzüglich das Klischee vom devoten Dorf-Bibliothekar, der es sich mit keiner seine Leserinnen verscherzen will.

gp

Die Szene kann ab Minute 06:30 genossen werden.

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