Game-Rezension: Dark Souls 3

FROM SOFTWARE – Dark Souls™ III

Bereits seit Demon’s Souls bzw. Dark Souls 1 weiß man um den Schwierigkeitsgrad dieser Reihe. Vermutlich sind seit Release des 3. Teils wieder einmal unzählige Controller durch die Gegend geflogen und es wurde mehr denn je gezetert und geflucht. Denn eins ist sicher bei Dark Souls: Der digitale Tod und damit das Versagen im Spiel. Bereits 2012 erschien eine Neuauflage des ersten Teils, die sich nicht umsonst „Prepare to Die – Edition“ nannte. Aber ein Gutes hat das erbarmungslose Gameplay: Es bringt den Spieler dazu seine Taktik zu überdenken, andere Vorgehensweisen auszuprobieren, zu beobachten, besser zu werden – und damit  einhergehend auch weiterzukommen und schlussendlich zu siegen. Man könnte also von einer Entwicklung des Spielers sprechen, analog zum Spielverlauf selbst.
Und umso intensiver ist das Erfolgserlebnis, wenn endlich mal eine besonders schwierige Passage überwunden oder ein Boss besiegt wird, dem man zuvor schon dutzendfach selbst erlegen war.
► Dark Souls ist herausfordernd
 
Düster, bedrohlich, melancholisch.
Das sind nur einige der Begriffe, die Dark Souls in Worte einkleiden. Die unerreichte Atmosphäre ist das, was die Souls-Reihe so besonders macht und sich von anderen Spielen abzeichnet.
Im Spiel tauchen nicht besonders viele NPCs (Non-Player Characters) auf und wenn, gibt es wenig zu bereden. Quests? Nope, zumindest nicht so, wie man sie in anderen RPGs gewohnt ist. Story? Wird einem nicht um die Ohren gehauen und die Interpretation bestimmter Verläufe bzw. Begebenheiten ist dem Spieler teilweise selbst überlassen – insbesondere auch die verschiedenen Enden des Spiels. Es gibt mittlerweile ganze YouTube Kanäle, die sich mit der Hintergrundgeschichte der Souls-Reihe beschäftigen. Die Story in Kurzform: Der Spieler ist ein so genannter Unentfachter (Unkindled One), dessen Ziel es ist, die fünf Aschefürsten (Lords of Cinder) zu suchen und zu ihren Thronen zurückzuführen. Da die Welt im Begriff ist in Finsternis zu versinken, gilt es mit ihrer Macht das Feuer erneut zu entfachen.
Das Meiste der Hintergrundgeschichte erfährt man beim Introvideo und insbesondere während des Spiels beim Lesen von Itembeschreibungen. Liest sich an dieser Stelle vielleicht ein wenig witzlos, ist bei dieser Reihe aber interessant gestaltet und macht für das Gameplay sehr viel aus; Wired beschreibt das Storytelling schön im Detail: https://www.wired.de/collection/life/wie-der-entwickler-von-dark-souls-das-geschichtenerzaehlen-games-neu-erfand
► Dark Souls ist vielschichtig
 
FROM SOFTWARE – Dark Souls™ III

Neben dem Prinzip trial and error gestaltet sich das weitere Gameplay rollenspieltypisch: Man kann verschiedene Eigenschaften hochleveln um mächtigere Waffen zu schwingen, dickere Rüstungen tragen oder weitere Zauber sprechen zu können.
Das Sammeln von Items, speziell Ausrüstungsgegenstände, ist zwar wichtig, artet aber nicht in übliche Rollenspielverhältnisse aus, bei dem gefühlt 99% wieder in den digitalen Trash-Nexus verschwinden. Darüber hinaus gibt es verschiedene Eide, die man ablegen kann: Diese bewirken jeweils etwas anderes und schalten je nach Eid und Erfolg weitere spezielle Items frei.
Kämpfen ist das Hauptelement im Spiel; es gibt viele verschiedene Waffen- und Rüstungsarten und selbst pro Waffengattung unterschiedliche Kampfstile, was das Ganze unheimlich komplex macht. Gut gelungen: Das Tragen von leichten oder besonders schweren Rüstungen wirkt sich auf die Bewegung (Laufen, Rollen, Ausweichen) der Spielfigur aus.
In der Regel kämpft man sich allein in der Welt von Lordran durch, was im Übrigen auch beim erstmaligen Spielen empfohlen wird, auch um die erwähnte Atmosphäre zu genießen. Daneben gibt es aber auch die Möglichkeit sich ingame mit anderen Dark Souls Spielern zu treffen und gemeinsam Abenteuer zu bestreiten. PVP (Player vs. Player) ist ebenfalls möglich und wird bei einigen Gamern groß geschrieben.
► Dark Souls ist kampflastig
 
Kenner der Reihe werden viele wiederkehrende Elemente der alten Teile (wie z.B. der deprimierte Ritter am Lagerfeuer, Brückendrachen, ähnliche Settings) vorfinden. Das kann man gut oder schlecht finden. Aufgrund des kaum geänderten Spielprinzips werden sie sich sehr schnell im Spiel einfinden.
Neulinge werden es am Anfang hingegen sicherlich etwas schwer haben. Wer dem Genre und allen voran der Stimmung etwas abgewinnen kann, bleibt am Ball und wird weiter kommen. Versprochen.
Unten stehend zwei Screenshots, wie die typische Ritter-Klasse aussehen und welche Settings im Spiel man bewundern kann:

Dark Souls gibt es demnächst bei uns in der Zentralbibliothek im 4. OG für die PS4 zur Ausleihe und ist ab 16 Jahren freigegeben.
 
Dazu passend Besprechungen mit medienpädagogischem Hintergrund:
Spieleratgeber NRW – Dark Souls 1
http://www.spieleratgeber-nrw.de/Dark-Souls.3329.de.1.html
 
Spieleratgeber – Dark Souls 2
http://www.spieleratgeber-nrw.de/Dark-Souls-2.3976.de.1.html
 
Die etwas andere Form des Storytelling in Video Games:
https://www.wired.de/collection/life/wie-der-entwickler-von-dark-souls-das-geschichtenerzaehlen-games-neu-erfand

(wd)

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