Schon gelesen? Teil 26 – „Als Larson das Glück wiederfand“

„Als Larson das Glück wiederfand“ von Martin Widmark und Emilia Dziubak

– Eine vielschichtige Bilderbuchgeschichte mit viel Herz (nicht nur für Kinder!) –
Man möchte ungern bei einer Rezension zu viel vom Inhalt verraten. Bei kurzen Bilderbuchgeschichten ist dies noch mal besonders schwierig umzusetzen. Leider lassen sich hier ein paar „Spoiler“ nicht vermeiden, um dieser wunderschön illustrierten und erzählten Geschichte gerecht zu werden.
Der alte Mann Larson lebt seit dem Tod seiner Frau vollkommen alleine. Er bewegt sich antriebslos durch das große Haus und hängt seinen Erinnerungen nach. Eines Abends steht der kleine Nachbarsjunge vor seiner Tür. Er bittet Larson darum, sich in den Ferien um seine Topfpflanze zu kümmern. Die Samen haben allerdings noch nicht angefangen zu sprießen, weshalb Larson ganz besonders Acht darauf geben soll. Widerwillig nimmt Larson den Blumentopf mit ins Haus, ohne zu ahnen, was diese kleine Geste in ihm auslösen sollte.
LarsonTrauer, Liebe, Familie und Glück sind nur die ersten Motive, die mir spontan einfallen, um dieses Buch zu beschreiben. Ohne aufdringlich zu erscheinen, bringt der Autor Martin Widmark all diese Themen unter. Die Illustrationen von Emilia Dziubak unterstützen dabei die sanfte Erzählweise und hinterlassen einen harmonischen Gesamteindruck. Beim Cover würde man vielleicht auf den ersten Blick denken, dass es für Kinder etwas zu „düster“ ist. Doch genau diese düsteren Illustrationen erlauben den Kindern einen Einblick in Larsons Wahrnehmung seiner Umwelt. Durch den Verlust seiner Frau findet Larson kaum noch die Kraft, sich um sich selbst und sein Haus zu kümmern. Die kleine Topfpflanze und der Kontakt zum Nachbarsjungen schenken ihm wieder mehr Lebensmut. Diese Veränderungen werden auch in den Illustrationen sehr gut widergespiegelt. Dabei lassen manche Seiten viel Raum für Interpretationen zu, sodass man länger bei diesen Seiten verweilen und darüber sprechen möchte. Leider endet die Geschichte auf der letzten Seite etwas zu abrupt. Man möchte gerne wissen, wie es mit Larson und dem Nachbarsjungen weitergeht. Aber insgesamt ist das Bilderbuch sehr realitätsnah und macht Lust auf mehr.
„Als Larson das Glück wiederfand“ ist nicht für Kinder, sondern auch für Erwachsene einen Blick wert. Da mich Larson etwas an Carl aus dem Pixar-Film „Oben“ erinnert hat, fand ich schnell Zugang zur Geschichte. Für Eltern ist das Buch ein schönes Vorlesebuch, um auch über ernste Themen mit den Kindern sprechen zu können. Eine klare Empfehlung.

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