Mysteriöse Krimis mit Fantasy-Elementen
„Die Ewigkeit in einem Glas“ und andere Bücher von Jess Kidd
Drei Bücher hat die britische Autorin Jess Kidd bis jetzt geschrieben und ich hoffe, es werden noch mehr. Auch wenn ihre bisherigen Romane nicht Teil einer Buchreihe sind, verbindet sie doch einiges: Es sind alles skurrile Krimis mit Mystery Elementen. Und die Hauptperson kann immer einen oder mehrere Tote sehen und auf unterschiedliche Weise mit ihnen kommunizieren. Wirklich gruselig oder bösartig sind die Toten dabei nie. Beängstigend und gefährlich sind hier nur die Lebenden.
In „Die Ewigkeit in einem Glas“ ist es die hartgesottene Privatdetektivin Bridie Devine, die sich mit dem toten Boxer Ruby Doyle unterhalten kann bzw. muss. Denn Doyle weicht ihr nicht von der Seite. Dies ist aber nicht das einzig Seltsame, was im viktorianischen England vonstattengeht. An Bridies aktuellem Detektivfall stimmt etwas ganz und gar nicht. Sie wurde von Sir Edmund beauftragt, seine verschwundene Tochter Christabel zu finden. Jedoch verschweigt Sir Edmund wichtige Informationen und zeigt sich auffallend wenig kooperativ beim Aufspüren seines Kindes. Außerdem ist Bridie nicht die Einzige, die das sonderbare Mädchen finden will. Und die Absichten ihrer Konkurrent*innen sind weit weniger ehrenhaft als ihre eigenen. Denn Christabel ist alles andere als ein normales Kind. Und auch weit weniger hilflos als Bridie zunächst annimmt.
Ganz nebenbei muss sich die Heldin der Geschichte natürlich auch noch ihrem gefährlichsten Widersacher stellen und endlich ergründen, woher sie den charmanten Haudegen Ruby Doyle kennt.
Die Romane von Jess Kidd sind originelle Geschichten, verfasst in einem besonderen Schreibstil, der mir sehr gut gefällt. Skurrile, aber dennoch irgendwie liebenswürdige Charaktere wie Bridies zwei Meter großes, backenbärtiges Hausmädchen runden das Gesamtbild dann nochmal ab.
Wem das Setting – düsteres viktorianisches London (teilweise recht eklig) – nicht zusagt, dem kann ich stattdessen ihre anderen Krimis „Der Freund der Toten“ und „Heilige und andere Tote“ empfehlen.
Bonuspunkt: Dass Jess Kidd aussieht wie ein Double der Superheldin Jessica Jones, erhöht ihren Coolness-Faktor noch mehr.