Mit Laserscanner: Die Zentralbibliothek in 3D

Rendering eines 3D-Scans der Zentralbibliothek.

Wer in den vergangenen zwei Wochen in der Zentralbibliothek unterwegs war, ist vielleicht einem sonderbaren Gerät nebst Vermessungsingenieur begegnet. Denn: Alle öffentlichen und nicht-öffentlichen Räumlichkeiten wurden mit einem Laserscanner abgetastet und eingescannt. Aus einer so entstandenen “Punktwolke” bauen die Ingenieur*innen danach einen digitalen Zwilling der Zentralbibliothek.

Vorbereitende Maßnahme für Generalsanierung

Ein solcher Scan ist bei größeren Sanierungsmaßnahmen üblich, um die vielleicht nicht mehr ganz aktuellen Planstände mit der wirklich vorhandenen Baumasse abzugleichen. Und wie lange dauert das alles? Insgesamt circa zwei Wochen, also zehn Werktage, jeweils von früh bis spät – und es musste wirklich jede Nische und jeder noch so enge Schacht digitalisiert werden.

Aus Punktewolken werden Renderings

Freundlicherweise hat uns die I.G.L. Ingenieurvermessung GmbH einige Ergebnisse ihrer Arbeit gegeben, damit wir sie der Öffentlichkeit zeigen können. Die unten zu sehenden Bilder entstehen so: Der Scanner generiert pro Raum eine “Wolke” aus Millionen von Scanpunkten mit je einer X-, Y- und Z-Koordinate. Durch überlappende Bereiche zwischen den Punktwolken werden die vielen einzelnen Räume passgenau zusammengefügt, damit das Gebäude komplett wird. Der Scanner hat an etwas mehr als 1.500 Standpunkten das Gebäude erfasst. Dabei wurden insgesamt knapp 14 Millarden Punkte aufgenommen. Und so sieht das aus!

Pressemeldung: Züblin gestaltet mit der Stadt Köln die Bibliothek der Zukunft

Nun ist es offiziell: Die Firma Züblin übernimmt die Generalsanierung der Zentralbibliothek. In einer Pressemeldung informiert das Bauunternehmen über die Planungen und den Fokus auf ein ressourcenschonendes Sanierungskonzept:

“Die klimafreundliche Bestandsanierung ist ein zentrales Element des nachhaltigen Bauens und damit im Zentrum der strategischen Ausrichtung von ZÜBLIN. Das Unternehmen setzt gemeinsam mit der Stadt Köln bei der Generalsanierung der Zentralbibliothek unter anderem auf modernste Gebäudetechnik unter Einsatz von erneuerbaren Energien wie einer Photovoltaikanlage, die energetische Instandsetzung der Gebäudehülle durch einen hohen Dämmstandard und die Kreislauffähigkeit der verbauten Materialien.”

Zur Pressemeldung: https://newsroom.zueblin.de/news-zueblin-gestaltet-mit-der-stadt-koeln-die-bibliothek-der-zukunft?id=184471&menueid=28163&l=deutsch

NEUVERORTUNG – Stadtbibliothek Köln eröffnet Diskurs über neue Themen der Architektur

Die Stadtbibliothek Köln startet ein neues Veranstaltungsformat im Kontext der geplanten Generalsanierung der Zentralbibliothek. Das dreiteilige Programm „Neuverortung“ wird in Zusammenarbeit mit dem benachbarten Haus der Architektur und mit Unterstützung des Königreichs der Niederlande durchgeführt.

Die Zentralbibliothek wird noch stärker als bisher zu einem „Dritten Ort“ umgestaltet – einem öffentlichen Raum mit hoher Aufenthaltsqualität. Vor 30 Jahren stellte der amerikanische Soziologe Ray Oldenburg seine Theorie der „Dritten Orte“ vor: das sind Orte, an denen sich Menschen willkommen fühlen, sich austauschen und lernen können. Dieses Credo lebt die Stadtbibliothek seit Jahren und ist damit gefragte Impulsgeberin für die Zukunft des Wissens und ein multikultureller Treffpunkt im urbanen Raum.

Alltag im Wandel

Die Rahmenbedingungen unseres Alltags haben sich radikal verändert. Themen wie Digitalisierung oder Klimaschutz werden uns nachhaltig beschäftigen. Wie richten wir uns in diesem neuen Leben ein? Welche Prioritäten setzen wir und welchen Prämissen folgen wir?

Mit der Architekturreihe „Neuverortung“ möchte die Stadtbibliothek den Blick weiten und Überlegungen und Ansätze präsentieren, die im öffentlichen Diskurs noch weitgehend Neuland sind. Neuverortung thematisiert Konsequenzen für die grundsätzliche Neuausrichtung des städtischen Leben und der städtischen Kultur. Soziologische Fragestellungen in einer modernen Stadtgesellschaft kommen ebenso zur Sprache wie die Herausforderungen in digitalisierten Smart Cities.

Für die Architekturreihe wurden renommierte Persönlichkeiten aus Architektur, Politik und Gesellschaft eingeladen, an drei Abenden miteinander und dem Publikum ins Gespräch zu kommen.

Der Stadtbibliothek ist sehr daran gelegen, den langjährigen Sanierungsprozess mit informativen Veranstaltungen zu begleiten und die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig und kontinuierlich einzubinden. Das Bauprojekt wird mit dem niederländisch-deutschen Architekten Aat Vos realisiert, der schon die Stadtteilbibliothek Kalk erfolgreich gestaltet hat.

Auftakt

Mittwoch, 26. August 2020, 19 Uhr:
„Ein warmes Plätzchen für nomadische Wissensarbeiter“ mit Julia Hagenberg, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen und Ronald van den Hoff, europäischer Unternehmer und Visionär. Moderation: Claudia Dichter, Kunsthistorikerin und Moderatorin des Kulturmagazins Scala auf WDR 5, Dolmetscherin: Sarah King.

Zur Anmeldung.

Dienstag, 29. September 2020, 19 Uhr
„Bibliothek gleich Starbucks minus Starbucks“ mit dem niederländischen Architekten Aat Vos und Petra Rinnenburger, Gebäudewirtschaft der Stadt Köln. Moderation: Gisela Steinhauer, freie Journalistin und Redakteurin mit eigener Sendung „Sonntagsfragen“ bei WDR 2.

Zur Anmeldung.

Dienstag, 16. März 2021, 19 Uhr
„Zwischen digitalem Glanz und den Problemen der Provinz“ mit Martina Löw, Professorin für Architektursoziologie an der TU Berlin, Ton van Vlimmeren, Direktor der Öffentlichen Bibliothek in Utrecht und Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW. Moderation: Gisela Steinhauer, Dolmetscherin: Sarah King.

Zur Anmeldung.

Alle Veranstaltungen finden in der Zentralbibliothek, Josef-Haubrich-Hof 1, statt. Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter www.stbib-koeln.de/buchung.