Spielend durch den Informationsdschungel

Die vorletzte Woche der Sommerferien stand ganz im Zeichen von Gaming. Während in Deutz erneut der Messewahnsinn Gamescom tobte, stimmten wir uns am Montag den 20.08. beim Gamescom Warm Up entsprechend ein.

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Ruhe vor dem Sturm – der Veranstaltungssaal vor Einlass der Besucher

Schon vor Beginn warteten die ersten BesucherInnen ungeduldig am Absperrband. Die Veranstaltung war sehr gut besucht – rund 130 TeilnehmerInnen spielten und tanzten um die Wette. Mit einer Stempelkarte gingen die BesucherInnen von einer Station zur nächsten und probierten viele verschiedene Spiele auf unterschiedlichen Konsolen aus. Wir boten Just Dance, Mario Kart, FIFA und das VR-Spiel „Keep talking and nobody explodes“ – ein Teamspiel, bei dem man durch Kommunikation eine Bombe entschärfen muss – an. Das FIFA-Spiel wurde auf die Leinwand projiziert und sah von weitem beeindruckend echt aus. Unter anderem wurden auch Donkey Kong und Mario auf der Super Nintendo Classic (eine Retro-Konsole) angeboten. Hatte man an einem Spiel teilgenommen, so bekam man den passenden Stempel dazu. Doch auch das „reale“ Spiel kam nicht zu kurz – am Kickertisch wurden begeisterte Kämpfe ausgefochten.

Die Multiplayer-Spiele wurden zusammen gespielt und brachten BesucherInnen zusammen, die sich sonst gar nicht kannten. Ein persönliches Highlight war dabei auch die Tanzcrew aus der JustDance-Community, die mit Leidenschaft und viel Spaß einen Tanz nach dem anderen vorführten und auch zur ausgelassenen Stimmung beitrugen. Auf der Gamescom tanzt die Gruppe übrigens professionell für Ubisoft, den Hersteller der Just Dance Spiele. Auch nach 17 Uhr wollte sie am liebsten weitertanzen.

Der Fleiß der SpielerInnen wurde natürlich auch belohnt und es gab zahlreiche Preise zu gewinnen, sofern man alle Stempel gesammelt hatte. Ein herzlicher Dank geht hierbei an Nintendo, die uns einen Großteil der Preise bereit gestellt haben!
Als Hauptpreis winkten den vier per Los gezogenen Gewinnern 4×2 heißbegehrte Tickets für die ausverkauften Tage der Gamescom (Freitag und Samstag). Ein strahlender Gewinner flüsterte seiner Mutter zu „Haben wir gerade wirklich Gamescom-Tickets gewonnen?“

Die vielen begeisterten Besucher sorgten für ein gelungenes Aufwärmen zur Gamescom 2018! Wir finden, das schreit nach einer Wiederholung im nächsten Jahr – was meint ihr?
Nach dem gelungenen Auftakt in der Zentralbibliothek machten sich einige Mitarbeiterinnen des Gaming-Teams auf zur Gamescom, um die Trends, Spiele und mögliche Kooperationspartner für neue Veranstaltungen  kennen zu lernen.

Es wurde deutlich, dass Spiele und ihre Spieler nicht nur das bekannte Klischee erfüllen, sondern sehr vielfältig aufgestellt sind und sie so in allen Bereichen immer mehr etablieren können. Gaming gehört immer mehr zum alltäglichen Leben dazu.  Die Gamescom bot dieses Jahr vor allem eine riesige Fülle an großen und kleinen Neuerscheinungen von Massentitel bis Indie-Game, wohingegen im technischen Feld eher wenig neue Innovationen vorgestellt wurden.
Im Fitnessbereich konnten gleich zwei interessante Virtual Reality Anwendungen ausprobiert werden. Bei „Sphery“ haben die Spielenden Tracking-Sensoren an Armen und Beinen und müssen dabei nachahmen, was Sie auf der Leinwand sehen. Dabei muss zusätzlich ein Kontakt zu einer u-förmigen Spielwand hergestellt werden. Die Kamera der HTC Vive registriert dann, ob die tatsächliche Bewegung auch ausgeführt wurde.
Mit den „Cybershoes 3D“ konnte man quasi im Sitzen laufen. Der/Die Spielende sitzt und bewegt dabei die Beine wie beim Laufen, um sich im Spiel fortzubewegen.

Nicht aus dem Fitnesssektor, sondern nachdenklich stimmend war der „Bee Simulator“ der sich mit dem aktuellen bedenklichen Thema des Bienensterbens spielerisch auseinandersetzt und dabei viele interessante Fakten vermittelt.
Mobiler Escape Room
Mobiler Escape Room

Spannend fanden wir auch das Konzept eines mobiles Escape Rooms. Escape Rooms sind reale Räume in denen die Spielenden in einer vorgegebenen Zeit Aufgaben oder Rätsel lösen müssen, um das Spiel zu meistern. Das Angebot vor Ort umfasste einen mobilen Wagen, in dem ein solcher Escape Room untergebracht war und so überall hin gebracht werden kann. – Vielleicht auch bald bei uns in der Bibliothek?
 
„Lost Ember“ überzeugte durch die intuitive Steuerung verschiedener Tiere im Spiel, wobei der Hauptcharakter ein Wolf ist. Die Tiere versuchen die Geheimnisse alter Ruinen zu erforschen.
Bei „The Dark Pictures Anthology: Man of Medan” von den Machern von Horrorschocker „Until Dawn“ gruselten wir uns. Eine Gruppe junger Leute findet bei einem Bootsausflug ein altes Schiff aus dem 2. Weltkrieg und erforscht es…
Ganz wie bei „Until Dawn“ heißt es auch hier: Wer überlebt? Wer stirbt?
Am 8.11. laden wir alle ab 16 Jahren zu unserem Horrorabend in der Zentralbibliothek ein. Halloween war euch noch nicht gruselig genug? Dann kommt bei uns vorbei um aktuelle Schocker und Gruselklassiker zu spielen.
Im nächsten Abschnitt zeigen wir euch die Spielehighlights und Gamescom Award  Gewinner, die ihr bald auch bei uns ausleihen könnt:
FIFA 19 Stand

  • „Assassin’s Creed Odyssey“ : Der neuste Teil der beliebten Spielereihe. Schreibe deine eigene legendäre Odyssee und erlebe epische Abenteuer in einer Welt, in der jede Entscheidung zählt. BESTELLT!
  • In „Shadow of the Tomb Raider“ erlebt Lara Croft Ihr bislang gefährlichstes Abenteuer welches Sie in das tödlichste aller Terrains – den Dschungel – führt.  BESTELLT!
  • Bestes Social-/Online-Spiel: „Call of Duty Black Ops 4 (Activision Blizzard)“ , Black Ops ist zurück und bietet finstere, realistische Mehrspieler-Kämpfe und das grösste Zombies-Paket aller Zeiten: BESTELLT!
  • Bestes Sportspiel: „Fifa 19 (EA)“ , Storymodus mit dem Finale der Alex Hunter-Story, Active-Touch-System ermöglicht engere Ballführung, verbesserte Animationen etc. BESTELLT!
  • Bestes PS4-Spiel: „Marvel’s Spider-Man (Sony Interactive Entertainment)“ , Superhelden Action-Adventure von den Ratchet & Clank-Machern: BESTELLT!

Wir freuen uns auf ein neues Jahr voller Spiele, Veranstaltungen und neuer Technik. Nach all den Eindrücken bleibt dennoch vor allem auch eine große Frage:
Wird die Gamescom nach 2019 noch weiterhin in Köln bleiben? Der Vertrag mit Koelnmesse läuft 2019 aus, der Standort Köln wird zwar weiterhin favorisiert, doch auch die Frankfurter Messe ist eine starke Konkurrenz, die viel Platz für das spielwütige Publikum bietet.

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Zum Schluss ein Symbolbild zur Gamescom – Schilder zeigen den Spielern die Wartezeiten an – von 30 Minuten bis 9 Stunden ist alles vertreten…

Weitere Informationen zur Gamescom findet ihr unter www.gamescom.de.
Alle Neuigkeiten und Veranstaltungen (auch die Horror-Veranstaltung unserer Reihe games@cologne) findet ihr zeitnah auf unserer Homepage unter www.stbib-koeln.de/gaming.
 

(Is) (Al)

Dienstags, 18 Uhr: Deutsch Dialog – eine Ehrenamtliche erzählt aus dem sprachraum

Jeden Dienstag um 18 Uhr trifft sich eine buntgemischte Gruppe im sprachraum der Stadtbibliothek – der Treffpunkt Freundeskreis mit dem Sprachangebot Deutsch Dialog. Entstanden ist die Gruppe aus einer Initiative von Studierenden, die zunächst einige Unterkünfte der Stadt Köln besuchten und dort Spieleabende mit Geflüchteten veranstalteten. Irgendwann wandelten sich diese Treffen zu gemeinsamen Ausflügen oder Aktionen wie Fußball, Klettern, Wandern, Theater- und Konzertbesuchen oder internationalen Kochabenden. Seit gut zwei Jahren ist auch das Sprachangebot Deutsch Dialog im sprachraum ein fester Treffpunkt geworden. Unsere Treffen sind also mittlerweile eine „feste Größe“ und doch jedes Mal anders.
Jede Woche kann ich mich darauf freuen, bekannte Gesichter wieder zu treffen und meist einen ganzen Haufen neuer Leute kennenzulernen. Denn jede Woche verändert sich die Gruppe. Am Anfang starten wir immer mit einer Vorstellungsrunde oder einem Kennenlernspiel, wobei ich immer wieder staune, wie vielfältig sich die Gruppe oft zusammensetzt.  Anschließend machen wir – ein Team aus ehrenamtlichen jungen KölnerInnen – verschiedene Angebote, in denen jedoch stets das gemeinsame Sprechen im Fokus steht. Wir lesen Texte zu aktuellen Themen oder sprachlichen Besonderheiten, üben Briefe oder Bewerbungen schreiben und unterstützen individuell bei Hausaufgaben oder Prüfungsvorbereitungen.

Lernende im sprachraum. ©Stadtbibliothek Köln.
Lernende im sprachraum. ©Stadtbibliothek Köln.

Am schönsten ist es für mich immer, wenn sich nach kurzer Zeit Gespräche und Diskussionen entwickeln, die einen mitgebrachten Text oder eine Übung nebensächlich werden lassen. Es herrscht immer eine lockere, offene Atmosphäre. Ich bin immer wieder begeistert, was für ein gegenseitiges Interesse herrscht und wie sich alle untereinander unterstützen – mit Erklärungen auf Deutsch oder durch kleine Übersetzungen in der jeweiligen Muttersprache. Oft sind einige BesucherInnen auch viel besser in der Lage, grammatische Phänomene zu erklären, da wir Ehrenamtlichen uns mit den meisten Regeln nie explizit auseinandersetzen mussten. So gelingt es, dass alle aktiv an den Gesprächen teilnehmen können und die gegenseitige Unterstützung umfasst wirklich alle, die beim Deutsch Dialog zusammenkommen. Ohne dieses Engagement wäre der Deutsch Dialog in so einer Form gar nicht möglich!
Für viele BesucherInnen sind gerade die „Selbstläufer-Gespräche“ besonders wichtig, da sich für viele in ihrem Alltag leider nicht die Gelegenheit ergibt, regelmäßig deutsch zu sprechen. Deshalb kommen viele immer wieder in den sprachraum und besuchen neben dem Deutsch Dialog auch andere Gruppen. Dies geht aus den Gesprächen bei unseren Treffen immer wieder hervor.
Ich komme vor allem deshalb immer wieder, weil es jedes Mal auf eine andere Art und Weise bereichernd ist. Ich habe im Deutsch Dialog eine Menge spannender, persönlicher Geschichten gehört, erlebe immer wieder eine unglaublich offene und freundliche Atmosphäre und kann mich in diesem Rahmen mit einerseits sehr unterschiedlichen Menschen austauschen, die andererseits aber immer wieder viele Gemeinsamkeiten untereinander feststellen, die man vorher vielleicht nicht vermutet hätte.
Ein Beitrag von Laura Leimbach, seit 5 Jahren in Köln und angehende Lehrerin, begeistert sich für interkulturellen Austausch und neue Erfahrungen.
 
Siehe auch:

#ichbinhier

„Während sich die Welt noch fragt, was man gegen Hass im Internet tun kann, haben die Netzbürger von #ichbinhier es herausgefunden – und in diesem Buch aufgeschrieben.“ Sascha Lobo

Am Mittwoch, 11. April um 19 Uhr ist Hannes Ley mit seinem aktuellen Buch „#ich bin hier. Zusammen gegen Fake News und Hass im Netz“ zu Gast in der Zentralbibliothek.  Mit der  renommierten Netzwerkpolitikerin Constanze Kurz spricht er darüber, wie er mit Fakten und Freundlichkeit gegen hemmungslose Hetze vorgehen will.

Buchcover
#ichbinhier – Buchcover

Hate Speech hat eine lange Tradition im Internet. Anfangs waren vor allem Einzelne davon betroffen, schlimm genug. Doch längst wissen wir um das destruktive Potenzial dieser Pöbeleien für die Gesellschaft. Eine gravierende Folge ist neben der Verrohung der Diskussionskultur auch die Unterminierung der Demokratie. Hannes Ley kämpft gemeinsam mit der von ihm gegründeten Facebook-Gruppe #ichbinhier entschlossen gegen den Hass im Netz.
Wann immer gezielt Lügen verbreitet werden und mit Frauen-, Fremden- und anderer Meinungs-Feindlichkeit niederste Instinkte angesprochen werden, stellt sich #ichbinhier gegen den Strom und positioniert sich gegen Hate Speech. Unaufgeregt, faktensicher und ohne große Emotionen. Denn wo sich Fake News und Hassreden zusammentun, entfaltet sich ein Potenzial, das die Gesellschaft spalten kann, wenn nicht gegengesteuert wird. Ley  analysiert die Wirkweisen und Prinzipen, die hinter gezielten Falschinformationen stehen und erzählt, dass man das Gefühl der Hilflosigkeit angesichts der Masse an Kommentaren, die aus dem Nichts zu kommen scheinen, überwinden kann. Mit Zivilcourage und gegenseitiger Unterstützung können engagierte Bürger viel bewirken – Hannes Ley zeigt, wie es gelingen kann.
Buchautor Hannes Ley #ichbinhier
Hannes Ley. Copyright: Arne Weychardt.

Hannes Ley ist selbstständiger Kommunikationsberater in Hamburg. Ende 2016 hat er die Gruppe #ichbinhier gegründet, die sich gegen Hassrede im Internet wendet. Sie ist in nur einem halben Jahr auf rund 37.000 Mitglieder angewachsen. 2017 erhielt #ichbinhier den Online-Grimme-Award. (Quelle)
Weitere Berichte zum Buch und Hannes Ley:

Die Gesprächspartnerin von Hannes Ley ist Constanze Kurz, promovierte Informatikerin, Autorin und Herausgeberin mehrerer Bücher. Ihre Kolumne „Aus dem Maschinenraum“ erscheint im Feuilleton der FAZ. Sie ist Aktivistin und ehrenamtlich Sprecherin des Chaos Computer Clubs. Sie forschte an der Humboldt-Universität zu Berlin am Lehrstuhl „Informatik in Bildung und Gesellschaft“ und war Sachverständige der Enquête-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Bundestags. Sie erhielt den Werner-Holtfort-Preis für bürger- und menschenrechtliches Engagement, den Toleranz-Preis für Zivilcourage und die Theodor-Heuss-Medaille für vorbildliches demokratisches Verhalten. (Quelle)

Die Reihe

Die Veranstaltung findet  im Rahmen der Reihe „wissenswert – Gespräche am Puls der Zeit“ statt. Weitere Veranstaltungen findet ihr im Kulturprogramm .
Der Eintritt kostet 8 Euro, ermäßigt 6 Euro für Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber. Karten sind im Vorverkauf über KölnTicket und an der Abendkasse erhältlich!

Next Level Festival im NRW-Forum Düsseldorf

Auch in diesem Jahr durften wir das Next Level Festival besuchen, das zum zweiten Mal im Düsseldorfer NRW-Forum stattfand.
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Wie auch in den Vorjahren lag der Fokus darauf, Dinge selbst auszuprobieren.
Einige Projekte möchten wir euch etwas näher vorstellen.
Die Hochschule Düsseldorf verbindet zunehmend virtuelles und physisches Spielerlebnis – mittels Trampolin, Stromschlag-Verteilern oder Lichtschwertern. Letzteres war als Multiplayer besonders attraktiv, denn nichts geht über den direkten Wettbewerb.

Auch die vorgestellten Projekte der Kunsthochschule für Medien Köln brachten uns zum Staunen.

Besonders hat uns “Gebäude” fasziniert – mit einer Metallkugel navigiert man sich durch nachgebildete bekannte Bauwerke. Klingt  banal, ist aber wunderschön!
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Die Ausstellung “Last Level” vereint drei Projekte aus Deutschland, Australien und Großbritannien, die sich mit der Materie Raum auseinandersetzen.
Man bewegt sich durch schier endlose Gänge, die psychedelisch anmuten: Bei jedem Verharren, wird ein anderes Bild aus der aktuellen Ansicht generiert.
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Die Bauhaus Universität Weimar hat ihr Biogame Pig Simulator vorgestellt:
Durch die Augen eines Schweines durchlebt man den Weg vom Bauernhof über die Schlachtung bis in den Supermarkt.
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Vorträge kamen natürlich auch nicht zu kurz. Unter anderem erzählte Linda Scholz über die Arbeit des Spieleratgeber NRW., wir konnten mehr über verschiedenste Berufsfelder der Games-Branche erfahren und inwieweit sich das Bild virtueller Spielewelten in den Medien geändert hat.

Unersetzlich sind all die kleinen Gespräche, die zwischen den Räumen und Ausstellungsstücken entstanden. Hier konnte man ganz persönliche Anknüpfungspunkte und Ansprechpartner für kommende Projekte der Stadtbibliothek auftun.
Das Festival war, wie auch in den Jahren zuvor, mit Herzblut und Liebe zum Detail organisiert. Ist die Dekoration nicht fantastisch? <3


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 (bp und fb)

 

Wie ich meinen Horizont erweitere – eine Ehrenamtliche erzählt aus dem sprachraum

Regelmäßig trifft sich einmal in der Woche ein Kreis von Menschen in einer Ecke des sprachraums. Spannend ist es schon zu Beginn – da schreibt jede*r den Vornamen und das Heimatland an die bereitgestellte Tafel. Häufig ist das der Einstieg in die Fragerunde – wie heißt dieses Land, auf welchem Kontinent liegt es, welche Sprache spricht man da eigentlich? Mir kommt es manchmal so vor, als würde sich hier im sprachraum die halbe Welt treffen und genau deshalb bin ich so gerne an Bord.

Vielfältig wie das Leben

Jede Woche haben wir ein anderes Thema, die Gruppe legt es in der Woche zuvor fest. Viele Menschen kommen regelmäßig und sind gut vorbereitet. Es ist dennoch leicht neu einzusteigen, auch ohne Planung, schließlich hat jede*r etwas zu sagen.
Es ist vielfältig was wir besprechen – unsere Themen reichen von Wünschen an die Zukunft, traditionelle Feste (z.B. Weihnachten, Ostern, Zuckerfest oder Nowruz) oder Reisen bis hin zum Kölner Karneval. Auch Alltagsthemen wie das Leben in Deutschland oder die Schule, in jeglicher Form vom Kindesalter bis zum Deutschkurs (und was danach kommt) haben wir schon besprochen .

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Die Themen im sprachraum sind so vielfältig wie das Leben.

Hotel Mama

Bei einigen Themen hatte ich besonders Spaß – als wir über das „Hotel Mama“ sprachen, gab es erst mal eine Menge zu erklären. Dabei stellten wir fest, dass es in vielen Ländern völlig normal ist, dieses Hotel bis zur Hochzeit zu bewohnen – und einige Teilnehmer*innen haben sich dann über das Bestreben der Deutschen gewundert, so früh wie möglich unabhängig zu sein und auf eigenen Beinen zu stehen.
Auch das Thema Pünktlichkeit war sehr bereichernd. So habe ich gelernt, dass es in vielen afrikanischen Ländern gar kein Thema ist, wenn man zu spät kommt. Zu spät heißt aber nicht 15 bis 30 Minuten, das können auch vier oder fünf Stunden sein. Es ist auch niemand böse, wenn man gar nicht kommt. Mein Bild im Kopf war, dass ich mit schön gedecktem Tisch und stundenlanger Arbeit in der Küche da stehe und meine Gäste kommen einfach, wann sie wollen – für einen Menschen aus Afrika gar kein Ding…

(c) Stadtbibliothek Köln

Besonders schön fand ich, als wir über die traditionelle Kleidung zu bestimmt Festen sprachen und unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann ihre Handys auspackten und mich ins Staunen versetzten. Ich sah aufwändige Kleidungsstücke, die liebevoll hergestellt und mit Stolz getragen wurden. Das beeindruckte mich sehr und ich war fast ein bisschen traurig, weil ich hier in Köln so etwas gar nicht habe. Es sei denn, man rechnet das Lappe-Clown-Kostüm, welches mein Vater mir vererbt hat, mit.
 

Respekt!

Spannend fand ich auch, als wir in der Woche des Respekts dieses Thema aufgegriffen haben. Ich habe gelernt, dass in vielen anderen Ländern, vor allem Eltern mit einer ganz anderen Form des Respekts behandelt werden. So darf man in einigen afrikanischen Ländern die Eltern nur auf Knien ansprechen und diese dürfen auch nicht direkt angesprochen werden, sondern nur, wenn man gefragt wird. Wichtig ist dabei, dass man „Sie“ sagt. Dies scheint in vielen Ländern gang und gäbe zu sein – in Deutschland ist das schon seit einigen Generationen nicht mehr üblich, zum Glück wie ich finde.
Als wir über Märchen sprachen, stellten wir fest, dass diese oft gar nicht so unterschiedlich sind. Rotkäppchen scheint auf der ganzen Welt zu Hause zu sein, nur der Name ist jeweils anders.
Es ist auch sehr interessant, dass die meisten Menschen die Deutschen gut und freundlich finden. In der Vergangenheit hatte ich oft das Gefühl, dass besonders die Tugenden wie Fleiß, Ordnung oder Pünktlichkeit als etwas Strenges und Schwieriges empfunden werden – aber inzwischen habe ich gelernt, dass genau das Gegenteil der Fall ist.
 

Hauptsache: Miteinander reden

Ein bisschen traurig macht es mich, wenn ich höre, dass im Alltag nicht deutsch gesprochen wird, weil es keine Gelegenheit dazu gibt. Es gab schon mehrfach Teilnehmer, die erzählt haben, dass sie nur im Sprachkurs unsere Sprache sprechen.

(c) Stadtbibliothek Köln

Wir haben viele Themen, die uns beschäftigen, aber es gibt einige Dinge, die immer wieder mit einfließen, zum Beispiel das Thema Kultur oder die Rivalität zwischen Köln und Düsseldorf. Egal wie lange die Menschen hier sind, das scheint sich irgendwie – so wie eine geheime Story –, schnell zu verbreiten.
 

Jede Jeck is anders

Die Gruppe ist immer anders und doch haben wir etwas gemeinsam – wir sprechen regelmäßig deutsch miteinander. Manchmal kommen auch Menschen, die einfach nur zuhören – das ist auch in Ordnung. Noch nie hatte ich das Gefühl, dass kein Interesse da war, den aktuellen Redner aussprechen zu lassen oder dass dieser nicht verstanden wurde. Oft stelle ich auch den Fortschritt der Deutschkenntnisse fest – das ist besonders schön. Alle Teilnehmer*innen haben meinen allergrößten Respekt, dass sie, egal welchen Alters, unsere Sprache lernen. Zudem freue ich mich über das Vertrauen in unsere Gruppe, von dem „alten“ Leben zu berichten.

(c) Stadtbibliothek Köln

Für mich ist der Gesprächskreis jedes Mal aufs Neue eine Reise durch die Welt und durch die Kulturen. Ich wünschte, ich hätte die Gelegenheit, die Dinge, die beschrieben werden, auch einmal vor Ort zu erleben.
Mein Fazit ist, dass jede Jeck anders ist, wir haben eine wunderbare Runde, gerade weil wir die Unterschiede beschreiben und anschließend die Gemeinsamkeiten feststellen.
 
Edit (19.05.): Wir wollen euch natürlich nicht unterschlagen, von wem dieser Artikel stammt: 
Martina Thomas, gebürtige Kölnerin, Projektmitarbeiterin in einer Agentur, Mutter von drei Kindern und interessiert an Menschen von nah und fern.
 


Mitmachen?

Wir suchen zurzeit eine Person für das ehrenamtliche 4er-Team des Gesprächskreis. Haben Sie Interesse daran, im Team alle 2 Wochen mittwochs von 17-18 Uhr den Gesprächskreis zu leiten? Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf: sprachraum@stbib-koeln.de
 

Mit unserem NAO auf der CeBIT 2017

Als wir die Einladung erhielten, waren wir euphorisch: Ein Stand auf der CeBIT 2017 für uns und unseren NAO-Roboter! Im gemeinsamen Bereich der Behörden und Einrichtungen Nordrhein-Westfalens, Stand B28 in Halle 7, dem „Public Sector Parc”. Wir durchliefen die Anmeldungen, schickten Fotos und Texte, gaben beim Messebau einen Tisch mit Plexiglaswänden in Auftrag und rückten am 19. März zum Aufbau an. Am 20. März öffnete die CeBIT dann ihre Tore. Viele der diesjährigen Messethemen passten gut zu dem was uns momentan beschäftigt: Digitalisierung, Robotik, Künstliche Intelligenz, Virtuelle Realität.
Perfekt positioniert an einem der Hauptgänge der Halle 7 zog unser Roboter viel Aufmerksamkeit auf sich. Selten verging eine Minute ohne dass jemand fasziniert stehen blieb und mehr über unseren NAO erfahren wollte. Oft bildeten sich richtige Menschentrauben oder wir gingen wie ein Staffelstab vom einem zum nächsten Gesprächspartner.

Anfangs schien es schwierig von dem allgegenwärtigen „Und was kann der so?“ wegzukommen, doch nach kurzer Zeit hatten wir den Bogen raus. „Der Roboter stellt sich Ihnen am besten erstmal selbst vor.“ Und schon erzählte NAO von seiner Mission: Mit seinem niedlichen Auftreten ist er die perfekte Motivationshilfe, um Kindern und Erwachsenen den Einstieg in die Programmierung zu versüßen. Er bringt eine ganze Reihe von Sensoren, Motoren und Basiseigenschaften mit, um verblüffend komplexe Programme zu erlauben. Allerdings fällt der Einstieg leicht, da in der Programmierumgebung “Choregraphe” sowohl mit echtem Python-Code als auch mit vorgefertigten Code-Blöcken gearbeitet werden kann. NAO ist nicht unser erster Roboter (wir hatten bereits Kurse mit Lego Mindstorms und Finch-Robotern) aber wir sehen ihn als unseren Einstieg in das Thema Robotik, mit dem sich auch unsere Veranstaltungsreihen geeks@cologne und wissenswert beschäftigen werden. Und da sich die Stadtbibliothek auch in der MINT-Förderung stark macht, wird NAO Vorlesestunden begleiten, in denen Kinder mehr über Wissenschaft und Technik erfahren und kleine Experimente durchführen.
Auf dieser Basis fielen die Gespräch mit den Messebesuchern leicht. Viele informierten sich über die Eigenschaften des Roboters, ließen sich die Programmierumgebung erklären, philosophierten über die Zukunft der Mensch-Roboter-Interaktion, gaben uns ihre Visitenkarten für zukünftige Kooperationen oder zeigten sich verblüfft über die Angebote unserer Bibliothek. Unsere Antwort zu letzterem: Wir sind eine Kultur- und Bildungseinrichtung, ein Ort jenseits des Konsumzwangs. Ja, wir verleihen Bücher und engagieren uns in der Leseförderung, aber wir beschränken uns bei weitem nicht auf das Medium Buch und das geschriebene Wort. Wir sind nicht passiv und statisch, sondern ein aktiver Ort, der Wissen vermittelt, Kreativität fördert und zum Selbertun aufruft. Dazu dienen unser Makerspace, unsere Workshops und unsere Veranstaltungen.
Über unsere Angebote in der digitalen Bildung hielt unsere Direktorin Dr. Hannelore Vogt am 23. März einen Vortrag auf der CeBIT.
Da wir uns nur weiterentwickeln können, wenn wir am Ball bleiben, nutzten wir den CeBIT-Besuch natürlich auch für eine Erkundung der insgesamt 14 Hallen. Hier zum Beispiel unsere Erlebnisse vom 24. März:
Wir fuhren mit einem selbstfahrenden Schweizer Postbus, der uns den Weg durch eine der weitläufigen Hallen ersparte. Dieser Bus ist bereits auf einer 1,5km langen Rundstrecke in Sitten im Testbetrieb.
Neben unserem Stand in Halle 7 präsentierte die Bundesdruckerei die ID MiniFab. Diese kompakte Maschine ist mit Roboterarmen, Förderbändern, Rollen, Fräsen und Nähmaschinen ausgestattet und produziert den neuen Reisepass. Sie ist eine Eigenproduktion der Bundesdruckerei und kann ohne Umrüstzeiten zwischen den verschiedenen Reisepass-Varianten wechseln.
Am Stand des Fraunhofer Instituts konnte man u.a. bei einer Hacking-Schnitzeljagd mitmachen und sein Alter durch ein neuronales Netzwerk schätzen lassen (Merke: Lächeln macht dich jung!). Spannend war es, in die Haut eines KFZ-Mechanikers zu schlüpfen, der sich Montageanleitungen per Augmented Reality direkt am Objekt ansehen kann, indem er ein Tablet davorhält oder eine AR-Brille aufsetzt. Hier wurde mir zum ersten Mal die Microsoft HoloLens aufgesetzt durch deren durchsichtige Gläser ich meine Umgebung immer noch normal wahrnahm, aber gleichzeitig durch Fingerbewegungen einzelne Bauteile anwählen und virtuell herausheben konnte. Dann wurden mir die Platzierung der Schrauben und die empfohlenen Drehmomente angezeigt. Stand ich an der Seite des Autos konnte ich mit der AR-Brille das Innenleben der Fahrertür sehen.

Am Stand des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) kam dann unsere nächste AR-Erfahrung. Mit der HoloLens konnte ich Greifarme und Roboterfahrzeuge im per Webcam live dazugeschalteten DFKI-Labor in Saarbrücken bewegen. Hier zeigte sich wie klein der AR-Bildschirm der Hololens ist. Als sich ein Roboter partout nicht anwählen lassen wollte, musste ich feststellen, dass sich das gesuchte Bewegungsmenü schon längst geöffnet hatte: es schwebte aber außerhalb meines AR-Sichtfeldes, so dass ich erst hochgucken musste. An einer anderen Station des DFKI zeigte ein Mitarbeiter wie er mithilfe eines Oberkörper-Exoskeletts die Roboterdame AILA steuern kann. Alle Bewegungen die er mit seinen Armen und Fingern ausführte, übertrugen sich auf den Roboter, der dadurch kleine Kippschalter umlegen konnte. Nebenan konnte sich eine DFKI-Mitarbeiterin per Videochat auf einen Amy-Roboter schalten und so als Telepräsenz herumfahren und mit Besuchern sprechen. Als Einsatzgebiet kommen zum Beispiel allein lebende Senioren in Frage. Ein weiterer Roboter am Stand des DFKI: der kleine NAO. Hier war er in ein Sporttrikot gehüllt und gehörte dem RoboCup-Team B-Human, das ihm seit Jahren höchst erfolgreich das Fußballspielen anprogrammiert. Bei den Fußballwettkämpfen des RoboCup ersetzt der humanoide NAO seit 2007 den Roboterhund AIBO.
Am Stand der Telekom wurde ein Projekt vorgestellt, welches in Kooperation mit der Hansestadt Hamburg ein stadtweites digitales Parkleitsystem etablieren soll. Autofahrer können mit diesem System per App freie Parkplätze suchen. Hierfür werden Narrowband-IoT-Sensoren genutzt, also Sensoren die in einem Netz miteinander kommunizieren, welches für geringe Datenmengen, aber lange Distanzen und eine stabile Übertragung optimiert ist.

Bei IBM stand die Künstliche Intelligenz “Watson” im Vordergrund. Im selbstfahrenden Bus Olli wird Watson zur Konversation mit den Fahrgästen eingesetzt: die KI beantwortet Fragen zur Wegstrecke und zu seinen Funktionen. Hat man Hunger, so schlägt sie passende Restaurants vor. Dabei muss man sich bei Fragen kaum an die KI anpassen. Hat man von Olli den Wetterberichte erhalten, kann man “Und wie sieht es morgen aus?” fragen, ohne dabei das Wort Wetter noch einmal zu wiederholen. Olli erkennt den Zusammenhang und antwortet entsprechend. Mit der Hilfe von Watson soll Olli sogar in der Lage sein, sarkastische Antworten der Mitfahrer zu erkennen und darauf adäquat zu reagieren. Ebenfalls am Stand von IBM trafen wir zum ersten Mal NAOs große Schwester Pepper, die ebenfalls an Watson angeschlossen war und Fragen zu Finanzdienstleistungen beantworten konnte. Wie unser NAO kam sie mit der heftigen Geräuschkulisse der Messe aber nicht gut zurecht. Wenn man sie ansprechen wollte, musste man die Umgebung übertönen.
Am Stand von Huawei fiel vor allem das Intelligent Operation Center ins Auge. Auf mehreren verbundenen Großbildschirmen waren Informationen zu Peking visualisiert: Bruttoinlandsprodukt, Verkehrsindex, Luftqualität, Live-Bilder von Videoüberwachungsanlagen, Anzahl und Verteilung von Rettungskräften im gesamten Stadtgebiet und speziell im Nationalstadion.

Ein zweites Mal trafen wir Pepper am Stand ihres Herstellers Aldebaran/SoftBank. Hier war sie mit Apps von Humanizing Technologies ausgestattet und konnte zum Beispiel personalisierte Grüße wiedergeben. Pepper ist im Gegensatz zu NAO übrigens kein Forschungsroboter sondern soll als Service-Roboter zum Beispiel in Kaufhäusern eingesetzt werden. Sie ist 1,20m groß, hat Räder statt Beinen und ein Akku das stattliche 12 Stunden hält.

 
Eine ganze Roboterfamilie trafen wir am Stand von Henan Tanscorp Technology. Der Smart Robot UU tanzte vor großem Publikum während der kleine UNO und der mittelgroße Baymax (Eva aus Wall-E?) eine Pause einlegten.
Nebenan fand gerade ein FPV-Racing-Event statt. Dabei wurden kleine, mit Kameras ausgestattete Drohnen von ihren Piloten durch einen Parcour gesteuert. Die Piloten trugen Brillen, an die das jeweilige Kamerabild live übertragen wurde, so dass sie den Flug im First-Person-View (FPV) erlebten.
Partnerland der CeBIT 2017 war Japan. Hier nur drei beispielhafte Stände der vielen japanischen Unternehmen: So gab es einen Stand an dem ein neuronales Netz in einem kleinen Bauteil implementiert war, welches dann den Weg zwischen 4 Zielobjekten lernte. An einem anderen Stand konnte man mit einem bloßen Blick ein Objekt auswählen, welches dann durch einen Greifarm herbeigeholt wurde (ich habe mich für den Fuji entschieden). Ein weiterer Stand bot Schuhe an, die einem in einer Virtual-Reality-Umgebung unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten vorgaukeln sollen (Wasser, Schnee, Sand etc.) und gleichzeitig die Position der Füße an die Software weitergeben können.

Wie ihr seht hatten wir in jeder Hinsicht einen erfolgreichen CeBIT-Aufenthalt. Wir konnten unsere Geschichte erzählen und haben viel gesehen und gelernt. Vielen Dank an IT.NRW für die Einladung, auf der CeBIT als Aussteller dabei zu sein und für die großartige Standorga! Ebenso einen lieben Gruß an die Kolleginnen und Kollegen, die die anderen Stationen des NRW-Standes betreut und so die Woche mit uns verbracht haben. Ein riesiges Dankeschön an unseren NAO-Praktikanten, der dem NAO-Team der Stadtbibliothek mächtig unter die Arme gegriffen hat und den Roboter mit kleinen Beispielprogrammen und einer Menüstruktur messetauglich gemacht hat.
Und wir drücken der CeBIT die Daumen, denn nächstes Jahr will sie sich neu erfinden. Statt einer Messe möchte sie sich zur einem Innovationsfestival wandeln. Gutes Gelingen!

(ba)

Bildungspartnerschaften – fast wie eine gute Ehe

Gute Partnerschaften müssen zwar im Alltag ihre Beständigkeit beweisen, aber manchmal ist es auch ganz schön, sie aus dem Alltag herauszuheben und zu feiern. Man feiert die Zeit, die hinter einem liegt, und freut sich auf das, was man noch gemeinsam erleben wird.
Am Montag dieser Woche gab es einen solchen Anlass zum Feiern: Die Initiative Bildungspartnerschaften NRW hat  sozusagen einen neuen Ehevertrag aufgesetzt, nämlich die Gemeinsame Erklärung „Kommunale Bildungs- und Kultureinrichtungen und Schulen sind Bildungspartner in NRW“. Damit werden die Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und außerschulischen Bildungs- und Kultureinrichtungen bis 2025 gestärkt.

(c) Stadtbibliothek Köln

Unterzeichnet wurde diese Erklärung von hochrangigen Gästen: den Ministerinnen Sylvia Löhrmann und Christina Kampmann sowie den Geschäftsführern der kommunalen Spitzenverbände. Neben den politischen Akteuren waren auch Vertreter der Schulen (Lehrerinnen und SchülerInnen) und der außerschulischen Einrichtungen anwesend. Alle Beteiligten konnten noch einmal kurz resümmieren, wie sie diese Partnerschaft erleben und bewerten. So kam ein vielfältiges Bild von ganz praktischen Bildungsbeispielen zusammen. Fazit war, dass das theoretische Lernen in der Schule durch die außerschulischen Lernorte erst erfahrbar gemacht wird und die praktische Komponente für die Schüler und Schülerinnen ganz wichtig ist, um Unterrichtsinhalte wirklich zu begreifen. Die regelmäßigen Besuche helfen dabei, die Partnerschaft zu pflegen und zu intensivieren, und sie betonen den Wert, den die Veranstaltungen für beide Partner haben.
Auch wir waren mit Vertretern unserer Partnerschule bei der Unterzeichnung anwesend. Frau Dr. Küpper-Popp, Chiara, Greta und Finn vom Gymnasium Kreuzgasse und Constanze Döring vom Schulservice der Stadtbibliothek konnten von den Erfahrungen mit dem Methodentraining für die Facharbeit berichten. Und trotz des hochoffiziellen Rahmens im Landtag in Düsseldorf war die Atmosphäre während der Veranstaltung heiter, locker und inspiriert. So kann es mit den Bildungspartnerschaften gerne weitergehen!
(c) Nicole Schäfer (LVR-ZMB)

Edit: Gerade sind noch einige Fotos eingetroffen, die wir euch nicht vorenthalten wollen (alle (c) Nicole Schäfer, LVR-ZMB):

(cd)

Was sollen die Bananen?

Wir Azubis besuchten die Einstieg Köln-Ausbildungsmesse am 10. und  11. Februar. Ähnlich wie bei Hermines Perlenhandtäschchen passte erstaunlich viel in unseren Koffer. Mit dabei waren die BeeBots inklusive Teppich, LittleBits und Makey Makey.
Makey Makey ist ein Erfinder-Kit, das über verschiedene Programme und Internetseiten funktioniert. Wir haben uns für das Bananenklavier entschieden. Das sah folgendermaßen aus:

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Nach anfänglichen Fragen, ob die Bananen wohl gegessen werden dürfen, führten wir die Besucher an das Klavier heran und ließen Sie ihren inneren Mozart entdecken.
Nebenan hatten wir den Teppich mit den BeeBots ausgerollt. Diese werden für interaktive Lesungen mit Kindern benutzt. Die Besucher waren vor allem an der Entstehung und Entwicklung solcher Projekte im Rahmen der Ausbildung interessiert.

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Begeistert wurden die kleinen Roboter ausprobiert und über den Köln-Teppich geschickt. Die Bienen erweckten auch die Aufmerksamkeit der Aussteller, die immer wieder verstohlen herüber sahen. Diese schickten sogar 2 Bienen gleichzeitig ins Rennen.

Auf einem 2. Laptop konnten die Messebesucher den FaMI-Film sowie den Halloween-Trailer aus der Juniorbibliothek Bocklemünd ansehen. Der FaMI-Film erklärt unsere täglichen Aufgaben sehr anschaulich. Die Abkürzung steht für Fachangestellte/-er für Medien- und Informationsdienste. Es gibt insgesamt 5 Fachrichtungen, in unserem Fall die Fachrichtung Bibliothek. Das Verfügbar machen und Bereitstellen der verschiedenen Medien (Wir haben nicht nur Bücher ;D) ist eine wichtige Aufgabe, doch unser Beruf zeichnet sich vor allem durch kundenorientiertes Arbeiten aus. Bei der Entwicklung von Veranstaltungsideen kann man vielseitig seine Interessen mit einbringen. So entstand auch die Gruselnacht an Halloween in Bocklemünd. Die Juniorbibliothek wird von uns Azubis betreuend geleitet und bietet Raum für die Umsetzung von vielen Projekten.

Wir freuen uns schon auf die nächste Messe, die noch vor den Sommerferien stattfinden wird.



Gold, Games und Alyn Camara

Am 26. Januar kam ich mit einer Gold-Medaille von der Arbeit. Warum? Wir hatten unseren TÜVlympics-Sieg gefeiert!
Der TÜV Rheinland hatte im Sommer 2016 parallel zu den Olympischen Spielen in Rio eine eigene Bürosport-Olympiade ausgerufen: die TÜVlympics. Auf Twitter folgten wir dem Ruf der Kölner Nachbarn und beteiligten uns mit einem Staffellauf bei dem Staffeln von Game of Thrones und vom Tatortreiniger den Staffelstab ersetzten. Für jedes Video spendete der TÜV 20 Euro an das Projekt der Kindernothilfe e.V.: „Brasilien: Aufklärung und Bildung“. Wir schafften es in die TOP 3 und durch ein Herzschlagfinale mithilfe eurer 2551 Stimmen sogar auf den ersten Platz. Hier seht ihr die Videos für Bronze, Silber und Gold:
Bronze: Die Agentur 22 nutzte ihre Nähe zur Münchner Theresienwiese für ordentlich Lokalkolorit und wurde rechtzeitig vor dem nächsten Regenguss fertig.
https://www.youtube.com/watch?v=Lt3NKWV9UyI
Silber: Das Tanzscorps der Fidelen Fordler brauchte nur ein Take und schon waren Welle und Ruderboot im Kasten. Heidewitzka!
https://www.youtube.com/watch?v=_VUYdSoiuvg
Gold: Wir düsten zwischen den Regalen hin und her und hängten bei den ersten beiden Versuchen unseren Kameramann ab.

Am 26. Januar kamen alle Beteiligten zusammen: das Social-Media-Team des TÜV Rheinland, die Fidelen Fordler, die Agentur 22, einige unserer Social-Media-Follower und natürlich das Gold-Team der Stadtbibliothek. Die Überreichung unserer Medaillen vollzog der Weitspringer und zweifache Olympia-Teilnehmer Alyn Camara.
 

Mit ihm hatten wir ein Meet & Greet gewonnen, das wir sehr gern mit den anderen aus der TOP 3 teilten. Auf besonderes Interesse stieß das Treffen bei zwei Nachwuchsathletinnen, die unserer Einladung auf Facebook gefolgt waren. Sie lauschten gespannt als Alyn Ankedoten und Erfahrungen weitergab:

  • Von schlaflosen Nächsten: Wer sich vor einem Wettkampf grämt, weil er oder sie schlecht geschlafen hat, muss sich keine Sorgen machen, solange die Nacht zuvor erholsam war.
  • Von seinen Olympia-Erinnerungen: Es war großartig in London die prall gefüllten Tribünen zu erleben, die bei der Ankündigung der Weitsprung-Disziplin in tosenden Beifall ausbrachen. In Rio waren die Eintrittskarten leider recht teuer, so dass weniger Zuschauer zugegen waren.
  • Vom Training: Alyn trainiert 5 Mal pro Woche. Jedem Sprint und jedem Sprung folgen detaillierte Analysen, die jedes Körperteil genauestens unter die Lupe nehmen.
  • Von der Ernährung: Alyn ernährt sich zuckerfrei. Anfangs fiel ihm das schwer, aber mittlerweile verspürt er keine Sehnsucht mehr nach Zucker und empfindet Süßigkeiten als pure Chemie.
  • Von der Erholung: Regenerationsphasen gehören genauso zu seinem Training wie Sprints und Sprünge. Manchmal bedeutet das, dass er aufs Sofa muss, anstatt mit Freunden rauszugehen. Alkohol trinkt er übrigens auch nicht.
  • Von einem 10-Meter-Sprung: Bei den European Athletics Championships 2012 in Helsinki sprang er bis zum Ende des Sandkastens. Die Kamera zeigte seinen Fuß korrekt auf dem Absprungbalken. Ein 10-Meter-Sprung? Leider nein, nach dem Balken folgte noch ein weiterer Schritt bis zum Absprung. Aber ein Video von so einem Traumsprung zu haben ist unbezahlbar.
  • Vom lieben Geld: Finanziert wird Alyn durch die Bundeswehr. Durch seine Freistellung für den Sport kann er sich ganz und gar dem Weitsprung widmen.
  • Und am Ende noch zwei Fakten: Alyns Bestleistung liegt bei 8,29 Metern. Sein Anlauf umfasst 20 Schritte, was über dem Durchschnitt liegt.

Zwei Programm-Asse hatten wir noch im Ärmel. An der Wii konnte man gegen Alyn im Weitsprung antreten. Aber ein Leistungssportler ist ein Leistungssportler. Nach ein paar Minuten Training knackte er den Weltrekord und sprang 8,997 Meter. Uneinholbar. An der Oculus Rift vergnügten er und andere sich beim Eishockey – mit sichtlichem Spaß.
 

Wir hatten einen sehr schönen Nachmittag, freuen uns riesig über unser Gold und schicken ein liebes Dankeschön an den TÜV Rheinland für die tolle Aktion!

(ba)

Consumer Electronics und die Virtuelle Realität

Hier im Blog konntet ihr in den letzten Monaten Freikarten für die Bitkom-Seminare der „deutschen medienakademie“ gewinnen. Eines dieser Seminare haben wir auch selbst besucht und möchten euch unseren Nachbericht nun nicht vorenthalten.
Am frostigen 29. November ging es in Sank Augustin um Consumer Electronics, genauer gesagt um das Thema „Wearables, Augmented und Virtual Reality, Künstliche Intelligenz, IoT und die Folgen“. Die Veranstaltung fand auf dem Gelände des Fraunhofer Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT) statt – ein thematisch absolut passender Ort. In starkem Kontrast dazu, standen die ausgewählten Räumlichkeiten: das mit etwas über 100 Jahren noch junge, aber doch sehr romantisch-herrschaftliche Schloss Birlinghoven auf dem FIT-Gelände.

Die Veranstaltung dauerte von 13 bis 18 Uhr und umfasste 7 Vorträge, die sich den genannten Themen aus verschiedenen Blickwinkeln widmeten. Wie üblich bei den Seminaren der medienakademie beteiligten sich die Teilnehmenden außerdem rege mit Fragen und eigenem Wissen. Den ganzen Nachmittag zusammenzufassen, würde den Rahmen dieses Blogs sprengen. Daher folgen nun Einblicke in drei der Vorträge:
Klaus Böhm von der Deloitte GmbH stellte die Ergebnisse des Global Mobile Consumer Survey in Bezug auf Deutschland vor. Es zeigt sich, dass der Boom mobiler Endgeräte seinen Zenit erreicht hat. Die Verbreitung von Laptops und E-Readern stagniert, die Nachfrage nach Tablets hat sich seit 2014 halbiert. Nur das Smartphone zeigt moderates Wachstum und verdrängt zuverlässig das Standardhandy. Durch den Wunsch nach aktuellen Modellen geben immerhin 30% der Befragten an, sich in naher Zukunft ein neues Smartphone kaufen zu wollen – ein leichter Anstieg gegenüber 2015. Neues Wachstum könnte über neue Geräteklassen generiert werden. Ein möglicher Kandidat war die Smart Watch, doch sie hat die hohen Erwartungen bisher nicht erfüllen können. Mit einer Verbreitung von 4% fristet sie in Deutschland ein Nischendasein; die Nachfrage sinkt. Laut einigen Seminarteilnehmenden liegt dies zum Beispiel an der geringen Größe der Smartwatch-Displays und an der Abhängigkeit vom Smartphone. Standalone-Produkte oder Kombinationen mit Augmented-Reality-Brillen könnten den Markt beleben.
Weitere neue Geräte drängen über das Internet der Dinge auf den Markt: die Zahnbürste mit App, der Heizungsregler der von unterwegs gesteuert werden kann und der Kühlschrank mit WLAN. Doch der Hype ist bisher kaum beim Endverbraucher angekommen. Das Internet der Dinge entwickelt sich an den Bedürfnissen der Konsumenten vorbei – es fehlen Anwendungen mit echtem Mehrwert. Dazu kommen Datenschutz- und Sicherheitsprobleme sowie fehlende Standards, durch die die einzelnen Geräte zu Inseln werden.
Ein weiterer aktueller Hype ist die Virtuelle Realität, getrieben durch die Markteinführung mehrerer Full-Feature-, also smartphoneunabhängiger VR-Brillen. Die Unterhaltungsbranche bastelt an Angeboten im Bereich Gaming, News, Film, Musik und Sport. Doch noch lässt die Geräteverbreitung auf sich warten. Nur 2,5% der Deutschen besitzen überhaupt VR-Hardware und auch die Kaufabsicht für die nächsten Monate ist gering. Noch fehlt es an attraktiven Inhalten. Ohne Frage treibt der Gaming-Sektor den VR-Markt voran. Für Anwendungen in der Sportübertragung ist in der Branche bereits Zurückhaltung eingekehrt, da viel Geld für wenig Mehrwert in die Hand genommen werden muss. In der Filmbranche hat VR zwar viel Potential, aber noch muss Pionierarbeit geleistet werden, um den nun nicht mehr gänzlich passiven Zuschauer in den Film zu integrieren. Ein Teilnehmender hielt es außerdem für unwahrscheinlich, dass die Deutschen bereit sind, für das Anschauen von Filmen, Musik oder sonstigen Fernsehinhalten zusätzliche Anschaffungen von VR-Hardware auf sich zu nehmen. Trotz alledem: Für das Jahr 2020 rechnet Deloitte im deutschen Consumer-Markt mit Virtual-Reality-Umsätzen von über einer Milliarde Euro, die sich aus den Verkaufserlösen von Hardware und Virtual-Reality-Inhalten zusammensetzen.
Dr. Wolfgang Prinz vom Fraunhofer Instituts für Angewandte Informationstechnik beleuchtete das Thema VR von der technischen Seite. Den heutigen Ausprägungen von Virtual und Augmented Reality geht eine lange Entwicklungszeit voraus. Schon in den 50er Jahren arbeitete zum Beispiel Morton Heilig an dem so genannten Sensorama, einem Arcade-ähnlichen Aufbau mit einem Trichter für den Kopf. Im Sensorama erlebte der Benutzer eine Motorradfahrt in einer 3D-Umgebung mit Fahrtwind, Gerüchen und den Vibrationen des Motorrads. In den 60er Jahren ermöglichte Ivan Sutherlands „Sword of Damocles“ das Tracking der Augen- und Kopfbewegungen. Der Nutzer trug dabei einen brillenähnlichen Aufsatz, der wegen des noch enormen Gewichts an der Decke befestigt war. In den 80er und 90er Jahren experimentierte Steve Mann, der Vater der Wearables, mit allen Variationen selbstgebauter AR-Brillen. In den Spielhallen lockte Dactyl Nightmare in eine klobige Mehrspieler-3D-Welt und im Kino weckten Filme wie Tron und der Lawnmower Man Erwartungen, die die (virtuelle) Realität nicht erfüllen konnte.
Nach der großen VR-Desillusionierung der 90er Jahre ist die Technologie nun zurück. Viele aktuelle Entwicklungen tragen zu diesem zweiten Frühling bei: die stark verbesserte Grafikleistung moderner Computer, Vernetzung, der Trend zu mobilen Endgeräten und die Fortschritte bei Sensorik und Lokalisierung. Wo früher Ultraschallempfänger und GPS den Nutzer verorteten, sorgen heute Tiefenbildkameras und stark verkleinerte Initialsensoren für realitätsnahe Erfahrungen. Solche Technologien werden sich in Zukunft auch in Tablets und Smartphones finden, wie Googles Tango-Projekt nahelegt.
Und so finden VR und AR langsam geeignete Anwendungsbereiche, die über das medienträchtige Gaming hinausgehen. Zum Beispiel im Bildungssektor für die Visualisierung von Lerninhalten wie dem Doppler-Effekt oder Luftströmungen. Oder in Laboren zur Begleitung von Arbeitsschritten durch die Einblendung von Bedienungsanleitungen, Arbeitsabläufen und Benachrichtigungen sowie der Möglichkeit zur Live-Dokumentation. Oder aber in Architekturbüros zum Visualisieren der Planungen. Aufbauend auf dem Building Information Modelling (BIM) werden die Gebäude von Anfang an in 3D angelegt. Dies ermöglicht unter anderem ein Durchschreiten der zukünftigen Räumlichkeiten mit einer VR-Brille oder das Betrachten des neuen Gebäudes in seiner realen Umgebung.
In der Kaffeepause konnte man eine BIM-Umsetzung für HTC Vive, Samsung Gear VR und das Tango-Tablet ausprobieren.
 

Prof. Dr. Heiko Hecht vom psychologischen Institut der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz beschäftigt sich damit, wie Körper und Gehirn auf Aufenthalte in der virtuellen Welt reagieren. Was passiert in unserem Gehirn, wenn einige unserer Sinne die virtuelle Welt wahrnehmen und andere die wirkliche Welt? Hier zeigen einige Menschen ähnliche Symptome wie ein Beifahrer im Auto: die Reisekrankheit nennt sich im VR-Kontext Cybersickness.
Ein wichtiger Punkt für eine gelungene VR-Erfahrung ist die Immersion, also das vollständige, ungestörte Eintauchen in die virtuelle Welt. Aber wie real erscheint uns das Virtuelle tatsächlich und welches Suchtpotential birgt dies bei längerer Nutzung?
Und noch ein interessanter Punkt: Wie so vieles in der modernen Welt ist die virtuelle Realität eine Quelle exogener Aufmerksamkeit. Das heißt in vieler Hinsicht bestimmt nicht der Nutzer, auf welche Objekte und Stimuli der virtuellen Welt er seine Aufmerksamkeit bündelt, sondern die VR-Welt tut es für ihn. Im Allgemeinen gilt: Wenn Menschen ihre Aufmerksamkeit immer weniger selbst steuern, können Aufmerksamkeitsdefizite entstehen. Gibt es hier Unterschiede zwischen Virtual Reality und Augmented Reality? Da AR-Brillen die reale Welt zeigen und sie mit zusätzlichen Details und Informationen erweitern, gibt es hier eine Chance auf mehr endogene Aufmerksamkeit. Voraussetzung ist jedoch, dass die Einblendung der AR-Elemente vom Nutzer selbst gesteuert werden kann. Hierfür kommen die üblichen Steuerungsmechanismen, wie Sprach-, Tasten oder Gestensteuerung in Frage, doch für eine effizientere, unangestrengtere Interaktion fällt der Blick bereits auf ein anderes Mittel: das Brain Interface, welches die Absichten des Nutzers direkt umsetzt.
Und damit endet der Nachbericht, der nur einen kleiner Einblick in einen gelungenen Nachmittag in royaler Atmosphäre geben konnte. Wir danken ganz herzlich, dass wir dabei sein durften!

(ba)