Nutzt ihr unser WLAN? Dann habt ihr vielleicht schon gemerkt, dass sich da etwas verändert hat. Wir sind nicht mehr beim Anbieter Hotsplots, sondern haben nun auch in der Zentralbibliothek das bekannte WLAN Hotspot.Koeln.
„Totgesagt und nicht gestorben“ sang einst die hervorragende Band Blumfeld in „Status quo vadis“. Sie war damit zwar nicht gemeint, aber es trifft dennoch auf sie zu – die gute alte Schallplatte. Einst als Medium von gestern verschrien fristet sie mittlerweile kein Schattendasein mehr, im Gegenteil: Zum ersten Mal seit 1986 wurden im Jahr 2020 mehr Schallplatten als CDs verkauft.
Das spiegelt sich auch im Angebot der Musikbibliothek wider, wo eine kleine, aber feine Vinylauswahl präsentiert wird, die wir ständig erweitern. Aus allen Bereichen ist etwas dabei, Klassik, Jazz, Rock, Pop, Hip-Hop bis hin zu elektronischer Musik. Lokale Künstler*innen wie Veedel Kaztro oder AnnenMayKantereit stehen dabei einträchtig neben Weltstars wie Can oder Pink Floyd. Selbstverständlich sind alle Schallplatten entleihbar.
Solltet ihr über keinen Schallplattenspieler verfügen, könnte unser neuestes Angebot Abhilfe schaffen: ein entleihbarer Kofferplattenspieler. Er verfügt über eingebaute Stereolautsprecher, kann jedoch auch per Cinchkabel an einen Hi-Fi-Verstärker angeschlossen werden. Wem das zu laut ist, nutzt den eingebauten Kopfhörerausgang. Zum Sichern seiner Vinylschätze steht auch eine Digitalisierungsfunktion zur Verfügung, die die Musik ins MP3 Format komprimiert und auf einen USB Stick speichert. Die gängigen Geschwindigkeiten von 33/45/78 Umdrehungen in der Minute kann man manuell einstellen, sodass der Allrounder Singles, LPs und Schellacks abspielt.
Vinylinteressierten bieten wir also ein kleines Rundum-Paket, denn: Vinyl ist chic, Vinyl ist Lebensgefühl, Vinyl is forever…
Der Kofferplattenspieler ist im Katalog mit dem Begriff „Schallplattenspieler“ zu finden. Wendet euch gerne an die Information auf der 4. Etage der Zentralbibliothek oder merkt ihn in einer unserer Stadtteilbibliotheken vor. Die Leihfrist beträgt zwei Wochen, bei Bedarf kann ggf. bis zu zweimal verlängert werden.
In diesem Jahr konnten wir in den Osterferien mit den Maker Kids wieder ein buntes Ferienprogramm für Fünf- bis Zwölfjährige mit vielen spannenden Workshops auf die Beine stellen. Die Workshops waren allesamt kostenlos und fanden sowohl in der Zentralbibliothek als auch in den beiden Stadtteilbibliotheken Mühlheim und Nippes statt.
Es wurde getüftelt, gebastelt, programmiert, musiziert und sich anderweitig kreativ verausgabt. Die strahlenden Kinderaugen nach den Workshops waren eine wahre Freude und der Spaß der Kinder hat sofort angesteckt.
Wie auch in den Jahren zuvor konnten die Kinder in dem „Upcycling-Workshop“ mit Thomas Zigahn von Tanz auf Ruinen aus allerlei Müll tolle Dinge basteln. Von einem alten Geldbeutel aus einem Tetra Pak über Schlüsselanhänger aus Kronkorken oder Notizbücher aus alten Comics waren allerlei kreative Dinge dabei. An dieser Stelle einen großen Dank an die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH (AWB), die uns durch ihre Kooperation diesen Workshop ermöglicht haben.
Schmuck aus alten Fahrradschläuchen
In dem Workshop „Entdecke die Galaxie“ haben sich die Teilnehmer*innen gemeinsam mit dem Expedition Team der Stadtbibliothek auf eine virtuelle Reise durch unser Universum begeben. Ausgestattet mit einer schicken Brille aus Karton konnten sie Planeten und Himmelskörper in der virtuellen Realität erleben. Im Anschluss daran wurden coole Flummis gebastelt, die im Dunkeln leuchten und an galaktische Weltraum-Objekte erinnern.
knallbunte Flummis
In einem weiteren Workshop konnten die Teilnehmer*innen eigene Jutetaschen mit Fockfolie gestalten. Das ist ein flauschiges Material, das mit der Hitze eines Bügeleisens auf Textil übertragen wird. Hierfür haben die Kinder ihre eigenen Motive am Computer entworfen und mit dem Schneideplotter ausgeschnitten.
Motive aus Flockfolie werden aufgebügelt
Neben alt bekannten Formaten waren in diesem Jahr auch neue Angebote mit dabei. Ganz frisch dabei war zum Beispiel „Schreibwerkstatt – Gestalte dein eigenes Buch!” In diesem über das Projekt Schreibland NRW geförderten Workshop konnten Kinder gemeinsam mit dem Kinderbuchautor Jörg Wolfradt eigene Bücher schreiben und mit Illustrationen ausgestalten.
illustrierte Geschichten der Kinder
Einen Schwerpunkt bildete in diesem Jahr das 100-jährige Jubiläum der Musikbibliothek. In diesem Zusammenhang konnten Kinder gemeinsam mit ihren Eltern zum Beispiel an dem Workshop „Der stille Chor – Singen mit den Händen“ teilnehmen oder mit Hilfe von Touchsensoren und dem kleinen M5Stack Bot Emotionen in Sounds übersetzen.
Emotionen mit M5StackSingen mit den Händen
Darüber hinaus haben die Teilnehmer*innen in den Osterferien mit dem Videospiel “Ring Fit Adventure!” ihre Muskeln spielen lassen, eigene Songs geschrieben, die japanische Papierfaltkunst kennengelernt oder kleine Finch-Roboter programmiert.
Ergebnis des Songwriting Workshops zum Reinhören
Alles in allem wurde gemeinsam mit den Kooperationspartner*innen ein spannendes und vielseitiges Programm auf die Beine gestellt. Die Vorfreude auf das MINT-Festival im Herbst ist groß, wo wieder viele spannende Workshops auf euch warten!
Wie auf den Bildern zu sehen ist, sind in den Osterferien viele tolle Ergebnisse entstanden!
Köln-Motiv mit dem Schneideplotter Upcycling – Aus Alt mach Neuindividuell gestaltete Jutetaschen mit dem Schneideplotter
Die Kölner Musikbibliothek feiert in diesem Jahr ihr 100jähriges Jubiläum mit vielen Veranstaltungen, Workshops und Konzerten. Neben dem Angebot einer enormen Auswahl von Tonträgern, Noten, Literatur und musikpädagogischem Material, lag der Fokus von jeher auch auf aktivem Musizieren, sodass mittlerweile auch verschiedenste Instrumente ausgeliehen werden können.
Doch auch in der Bibliothek selbst ist es nicht mucksmäuschenstill, nein, auch dort wird musiziert.
Bereits seit Eröffnung der Zentralbibliothek im Jahr 1979 kann im Musikzimmer ein Grotrian-Steinweg-Konzertflügel bespielt werden. Übrigens: Der Raum kann auch mit eigenen mitgebrachten Instrumenten oder zum Singen genutzt werden. Hier geht’s zur Reservierung des Musikzimmers.
Ihren inneren Johnny Marr können geneigte Interessenten an einer echten Fender StratocasterE-Gitarre auslassen, spielbar über einen Verstärker oder gegebenenfalls Kopfhörer. Und auch Freunde lauschigerer Töne kommen hier auf ihre Kosten, sie müssen sich nur zwischen einer Westerngitarre und einer Ukulele entscheiden, auch diese beiden Instrumente sind jederzeit verfügbar.
Was sich hier seltsam liest, lässt sich sehr gut hören, es ist ein Schlagzeugbeat, getrommelt auf unserem E-Drum. Das digitale Schlagzeug kann gespielt werden, ohne dass sich Familie oder Nachbarn gestört fühlen. Der Prozessor verfügt über hunderte von voreingestellten Schlagzeug-Soundsets, von Jazz und Funk über Techno bis zum härtesten Heavy Metal-Kit.
Die Musikbibliothek mit all diesen Angeboten befindet sich auf der 4. Etage der Zentralbibliothek. Außer für das Musikzimmer mit dem Flügel ist keine Reservierung notwendig.
Noch mehr Musik: Musizieren in den Stadtteilbibliotheken Nippes und Rodenkirchen
Auch die Stadtteilbibliotheken in Nippes und Rodenkirchen laden zum Musizieren vor Ort ein. In Nippes gibt es ein E-Piano, das auf flinke Finger wartet und ohne Anmeldung genutzt werden kann. Wem etwas majestätischer zumute ist, kann den Stutzflügel von Schimmel in Rodenkirchen nach vorheriger Absprache mit der dortigen Leitung spielen.
Ich muss gestehen, dass ich seit letztem Sommer eine Liebe für Kraken entwickelt habe. Vielleicht erklärt dies auch, warum ich Postkarten mit Kraken sammle und sogar ein Oberteil habe, auf dem ein Oktopus abgebildet ist.
Meine Begeisterung für Kraken hat angefangen, nachdem ich mir auf Netflix die Dokumentation „Mein Lehrer, der Krake“ angesehen und im Anschluss daran das Sachbuch „Rendezvous mit einem Oktopus“ gelesen hatte (absoluter Lesetipp). Schnell stellte ich fest, dass Kraken viel mehr sind als bedrohliche Ungeheuer, die Schiffe in die Tiefen ziehen. Zum Beispiel habe ich gelernt, dass Kraken sehr intelligente Lebewesen sind und sich durch die kleinsten Öffnungen quetschen können oder drei Herzen haben.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich das neue Sachbuch „Faszination Krake“ in die Hand genommen habe. Das Buch richtet sich an Kinder ab 10 Jahren und an Oktopoden begeisterte Erwachsene bzw. solche, die es werden wollen.
Mich hat das wunderschön illustrierte Buch von dem Autor Michael Stavarič und der Illustratorin Michèle Ganser sofort überzeugt. Schon nach wenigen Seiten bin ich in faszinierende Unterwasserwelten eingetaucht. Dabei schreibt der Autor mit viel Witz, regt aber gleichzeitig auch zum Nachdenken und Träumen an. Haben Sie sich zum Beispiel schon einmal gefragt, was Sie tun würden, wenn Sie acht Arme hätten?
Zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es kleine Gedichte und spannende Fakten über den Ozean, Oktopoden und andere Meerestiere. Auch werden komplexe Themen wie etwa Bionik in einfacher und nachvollziehbarer Sprache erklärt.
Alles in allem ist das Sachbuch eine wahre Liebeserklärung an Kraken. Detailliert und unterhaltsam beschreibt der Autor diese außergewöhnlichen Tiere. Besonders beeindruckt haben mich die zahlreichen Illustrationen, die das Buch zu einem optischen Genuss machen.
Ein Buchtipp für alle kleinen und großen Leser*innen, die sich für Meerestiere begeistern und gerne neues Wissen tanken möchten.
Habt ihr schon “Heartstopper” gelesen? Das ist ein Comic der britischen Autorin/Zeichnerin Alice Oseman, in dem sie die herzerwärmende Liebesgeschichte von Charlie und Nick erzählt. Die Story beschäftigte zuerst ganz #booktok, fand dann ihren Weg auf die Regale der deutschen Buchhandlungen, wurde endlich ins Deutsche übersetzt und nun auch noch von Netflix verfilmt. Und womit? Mit Recht!
Ich mag diese Geschichte, weil es völlig egal ist, ob sich da zwei Jungs mögen oder zwei Mädchen oder ein Heteropärchen. Wichtig ist, dass sie sich miteinander wohlfühlen und dass sie sich gut verstehen – eine Liebesgeschichte mit Ups and Downs. Mehr will ich gar nicht teasern, ihr dürft die Story gerne selbst lesen: Wir haben einige Bände im Comicbestand (im englischen Original, Signatur Ugb Oseman), und wer nicht schnell genug drankommt, kann auf Osemans Website nachlesen, welche Plattformen die Comics zum Online-Lesen bereitstellen.
Als Bibliothekarin ist mir eine Person aus der Netflix-Serie besonders sympathisch: Isaac. Er kommt in den Comics eigentlich gar nicht vor – Alice Oseman hat die Figur speziell für die Netflix-Serie entworfen und ersetzt mit ihm Aled, der möglicherweise noch seine eigene Show (“Radio Silence”) bekommt. Isaac ist ein typischer Bookworm und hat in jeder Szene ein Buch in der Hand. Er spricht nicht viel, und wenn doch, gibt er Ratschläge, für die man ihn wirklich gern haben muss. Meistens aber liest er, und zwar fast alles. Er scheint sich für alle möglichen Themen und Richtungen zu interessieren, und das hat die Fans der Serie dazu gebracht, sich seine Empfehlungen mal genauer anzusehen. Um euch Arbeit zu sparen, übertrage ich mal seine Leseliste und gebe euch gleich unsere Signaturen mit dazu.
Frank Herbert – Dune Messiah (dt. “Der Herr des Wüstenplaneten”). Band 2 der Dune-Reihe haben wir nur auf Deutsch bei den Science-Fiction-Romanen, Sign. U *S.F.* Herbert
Masashi Kishimoto – Naruto, Bd. 72. Wir haben die komplette Serie. Vielleicht was für die Sommerferien? Ihr findet sie bei den Mangas für Erwachsene, Sign. Ugc Kishimoto
Leonard Susskind, Art Friedman – Quantum mechanics (dt. “Quantenmechanik; das theoretische Minimum”). Hut ab, Isaac, das ist echt eine Herausforderung. Wir haben nur die deutsche Übersetzung, ist bei dem Thema aber vielleicht auch leichter. Sign. Sbp 8 Susskind
Holly Jackson – A good girl’s guide to murder. Ein spannender Thriller für Jugendliche und ältere Rätselfans, der 2020 den British Book Award bekam. Wenn er denn mal nicht ausgeliehen ist, steht er bei den Jugendbüchern, Sign. 22.5 Jackson.
Gareth Thomas – Proud. Diesen Titel über den Rugby-Spieler, der sich als homosexuell geoutet hat, haben wir leider nicht. Aber vielleicht wollt ihr stattdessen mal einen Blick in Reinhard Kleists Graphic Novel “Knocked out” werfen – über den homosexuellen Boxweltmeister Emile Griffith. Der steht bei den Erwachsenencomics, Sign. Uga Kleist.
Jane Austen – Pride and Prejudice. Austen geht ja immer, egal ob auf Deutsch oder im Original. Wir haben natürlich beides, an mehreren Stellen: bei U (als Einzelausgabe), Ua (als Teil einer Werkausgabe), Uhl (auf Englisch) und sogar als Easy Reader, wenn ihr euch nicht so recht ans Original traut (Hb Englisch-EasyReader).
Alice Oseman – Radio Silence. Ha – was für ein Schachzug! Das ist der Roman, in dem der ausgetauschte Aled die Hauptrolle spielt. Den haben wir im englischen Original bei den Jugendbüchern stehen, also bei der Sign. 22.7 Englisch/Oseman.
Juno Roche – Gender Explorers. Junge Transmenschen erzählen über ihre Erfahrungen. Dieses Buch haben wir leider auch nicht im Bestand, bislang gibt es noch keine deutsche Übersetzung. Falls ihr es auch auf Englisch lesen wollt, macht doch einfach einen Anschaffungsvorschlag. Oder lest das Buch “Ich bin Linus” von Linus Giese (Sign. Pbo 2.4 Giese).
Mike Berners-Lee: There is no Planet B (dt. “Es gibt keinen Planet B”). Beide Ausgaben stehen bei der Sign. An Berners-Lee. Wer sich für die Zukunft unseres Planeten interessiert, ist hier richtig. Falls euch der Name bekannt vorkommt: Ja, das ist der Bruder vom Erfinder des Internets, Tim Berners-Lee.
Sachbücher, Klassiker, Manga – da muss doch auch was für euch dabei sein, oder? Ich wünsche euch viel Spaß beim Stöbern und Lesen!
Ihr sortiert gerne aus und lebt das Motto „Weitergeben statt Wegwerfen“? Ihr fertigt kreative, handgemachte Produkte und braucht vernünftige Fotos oder Videos, um sie zu verkaufen? Ihr möchtst Sammler*innen glücklich machen, indem ihr Keller-Fundstücke wie Sammeltassen oder Überraschungsei-Figuren online stellt?
Mit der neuesten Errungenschaft im Makerspace wird all das und noch viel mehr möglich! Die Cobox 360°-Fotolichtbox ist auf der 4. Etage der Zentralbibliothek zu finden und wartet schon sehnsüchtig auf viele Benutzer*innen. Sie bietet 6 dimmbare Leuchten, einen Drehteller und genügend Platz für eure Objekte: Breite 37 cm, Höhe 37 cm, Tiefe 45 cm, Durchmesser Drehteller 32 cm.
Die Bedienbarkeit ist einfach und eine Anleitung findet ihr vor Ort. Wichtig: Die Box bietet Licht, aber keine Fotografier-Funktion. Also bitte neben den Gegenständen auch eine eigene Kamera oder ein eigenes Smartphone mitbringen, damit ihr mit vielen guten Fotos und Videos nach Hause gehen könnt.
Bist du dir manchmal unsicher, ob das wirklich stimmt, was du da gerade in einer Nachricht gelesen/gehört hast? Hier sind einige nützliche Tools, die dir dabei helfen können, Fake News besser zu erkennen.
Wer musizieren will, braucht meist Noten. Über den Dienst “nkoda” haben wir nun sowohl für musikalische Anfänger*innen als auch für Profis ein neues Angebot! Mit einem Bibliotheksausweis bieten wir Zugang zu einem riesigen Angebot an lizenzierten digitalen Noten für fast alle Instrumente von klassisch bis zeitgenössisch. Ob Klassik, Rock, Pop oder Jazz, Partituren oder Unterrichtsmaterial – das Angebot umfasst über 100.000 Noten aus mehr als 80 Verlagen.
Die nkoda-App ermöglicht die digitale Nutzung auf allen gängigen Betriebssystemen (Android, iOS, Windows, macOS) und zwar nicht nur online, sondern auch offline. Es können Markierungen und Kommentare eingefügt und eigene Titellisten zusammengestellt werden, die man bei Bedarf mit anderen Nutzer*innen teilen kann. Auch eigene Noten werden als PDF-Dokument problemlos in die Notenbibliothek hochgeladen. “nkoda” erlaubt im Angebot sowohl zu stöbern, als auch gezielt nach bestimmten Noten zu suchen. Eine Personalisierung nach gespieltem Instrument, Niveaustufe und Besetzung ist ebenfalls möglich und kann laufend flexibel angepasst werden.
Für Mitglieder der Stadtbibliothek Köln ist der neue Service jederzeit und von überall her kostenlos nutzbar!
Musikinteressierte können viele weitere spannende Angebote, wie beispielsweise entleihbare Instrumente und Musik-Streaming in der Stadtbibliothek entdecken. Außerdem gibt es bei uns natürlich weiterhin eine sehr große Auswahl an gedrucktem Notenmaterial zum Entleihen. Und im Rahmen von „100 Jahre Musikbibliothek“ finden bis Jahresende noch viele verschiedene musikalische Veranstaltungen und Workshops für alle Altersgruppen statt.
„Dobroho dnia“ hört man freitags nun häufig im sprachraum gegenüber der Zentralbibliothek am Josef-Haubrich-Hof. Den sprachraum der Stadtbibliothek gibt es seit Herbst 2015 als Lern- und Begegnungsort für Ehrenamtliche und Deutschlernende. Damals kamen viele Geflüchtete nach Köln und die Stadtbibliothek wollte ihren Beitrag leisten. Nun gibt es nach dem Angriff auf die Ukraine wieder eine große Fluchtbewegung, die auch uns in der Bibliothek sehr bewegt. Gern wollten wir auch dieses Mal möglichst schnell etwas für die größtenteils Frauen und Kinder anbieten, die aus der Ukraine fliehen müssen. Seit Anfang April öffnet daher der sprachraum Freitagnachmittag seine Türen und lädt ein zum Café Vinok. Warum Vinok? In der Ukraine gilt der Kranz (Vinok) als „Heiler der Seele“. In Deutschland gibt es wiederum die Tradition des „Kaffekränzchens“: das gemütliche Beisammensein von Frauen bei Kaffee und Kuchen.
Das Café-Vinok-Team besteht auf dem sprachraum-Team der Stadtbibliothek, Ehrenamtlichen und unserem Kooperationspartner seiSTARK e.V., einem Verein, der Mentoring von Frauen für Frauen anbietet und bereits viele Kontakte zu Frauen hat, die aus der Ukraine geflüchtet sind.
Ein Café im sprachraum?
Zwar haben wir im sprachraum einige Feste mit Essen und Trinken gefeiert, aber ein Café hatten wir dort noch nie. Wir wollten gern eine freundliche Atmosphäre schaffen und denjenigen, die vor Krieg und Bomben geflohen sind und sich hier Sorgen um ihre Liebsten in der Ukraine machen müssen, zumindest etwas Ablenkung bieten und deutlich machen, dass sie hier willkommen sind.
Nachdem wir mit unserem Kooperationspartner seiSTARK e.V. vereinbart hatten, das Café Vinok zu starten, haben wir binnen zwei Wochen Freiwillige gesucht, Infomaterial erarbeitet und alles Weitere geplant, denn ein solches Angebot können wir natürlich nicht ausschließlich mit unseren eigenen Ressourcen stemmen. Das Café Vinok möchte einerseits ein Treffpunkt für ukrainische Frauen und Familien sein, andererseits möchten wir – wie immer im sprachraum – Menschen aus Köln mit Newcomern vernetzen. Unsere Ehrenamtlichen helfen nicht nur mit Kaffee und Kuchen weiter, sondern bieten auch Betreuung für Kinder und vor allem den Frauen ihre Unterstützung bei Alltagsfragen aller Art an, bei Erstorientierung und beim Spracherwerb. Dass diese Beratung besonders gefragt ist, haben wir bei den ersten Caféterminen deutlich gespürt.
Wir hatten über wenige Kanäle nach neuen Ehrenamtlichen gesucht – und haben sehr viele Unterstützungsangebote bekommen. Die meisten Ehrenamtlichen gaben während des ersten Kennenlernens an, dass sie der Schockstarre entkommen möchten und etwas für die Menschen tun wollten, die sie Tag für Tag im Fernsehen sehen. Das Angebot ist also – wie immer im sprachraum – nicht einseitig: Es hilft sowohl Besucher*innen als auch Ehrenamtlichen.
Als entscheidend wichtig haben sich diejenigen Ehrenamtlichen erwiesen, die russische oder ukrainische Sprachkenntnisse mitbringen. Natürlich gibt es Übersetzer-Apps – hier hat sich viel getan -, aber sie funktionieren unterschiedlich gut und die erste persönliche Ansprache ist wichtig, damit man sich sicher und wohl fühlt. Einige der Frauen beim Café sprechen Englisch, manche aber auch nicht. Wir setzen also die Freiwilligen mit Sprachkenntnissen am Eingang ein, sie helfen den anderen Ehrenamtlichen aber auch immer mal wieder beim Dolmetschen von Gesprächen.
Was beschäftigt die Frauen zurzeit?
Unterkunft, Aufenthaltstitel, Deutschlernen, Jobsuche, Geld vom Sozialamt, Kontoeröffnung, Anerkennung von Abschlüssen – und wo kann mein Kind einen Musikkurs machen? Das sind nur einige der Fragen, denen wir uns gemeinsam so gut es geht nähern. Die Ehrenamtlichen sprechen individuell bei einer Tasse Kaffee mit einzelnen Frauen darüber oder versuchen gemeinsam, erste Briefe von offizieller Stelle zu verstehen. Die Frauen haben unendlich viele Dinge hier zu klären und zu regeln. Nicht immer ist es leicht, alleine einen Weg durch den Dschungel an Regelungen in einer unbekannten Sprache zu finden.
Die Kinder spielen währenddessen auf unserer großen grünen Spielzeug-Hundefamilie, malen, basteln, spielen Spiele miteinander und mit den Ehrenamtlichen und gewöhnen sich schnell im sprachraum ein.
Das Café findet immer freitags von 14-17 Uhr im sprachraum statt. An den ersten beiden Terminen kamen bereits zwischen 50 und 80 Frauen und Kinder ins Café Vinok. Wir haben uns über den großen Zuspruch sehr gefreut und verzichten daher zurzeit weitestgehend auf gesonderte Werbung fürs Café.
Sollten Sie Ukrainisch und/oder Russisch sprechen und sich im Café engagieren wollen, melden Sie sich bei Sarah Dudek oder Carolin Köhnen unter sprachraum@stbib-koeln.de.