Stadtbibliothek Köln im Dienst der Wissenschaft

Knochen und Druck korr

(Foto: © Heinrich-Barth-Institut e.V.)

Eine Anfrage besonderer Art hat uns kürzlich von der „Forschungsstelle Afrika” des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln erhalten. Diese benötigte unseren 3-D-Drucker in wissenschaftlicher Mission. Eine bedeutende Grabungskampagne in Namibia hatte unter anderem einen Schafsknochen zu Tage gebracht, der auch Auskunft über die Wirtschaft und Ernährung prähistorischer Menschen liefern kann. Invasive Untersuchungsmethoden beschädigen ein Original-Fossil meist weitgehend und es geht damit der Wissenschaft als haptisches Objekt verloren.
Die Technik des 3-D-Drucks kann heute eine präzise Dokumentation des Originals liefern. In einer spektakulären Aktion verwandelte unser MakerBot Replicator 2 die vorher vom Neanderthal Museum gefertigten hochauflösenden 3D-Scans in eine originalgetreue Replik des begehrten Schafknochens.
Der 3-D-Drucker steht im Makerspace auf der neu gestalteten Etage „4″ in der Zentralbibliothek am Neumarkt. Dort bieten wir jedermann Zugang zu neuen technischen Entwicklungen. Dabei geht es nicht nur darum, Bücher und Medien zu nutzen, sondern auch selbst kreativ zu werden und eigene Inhalte zu produzieren.
Schaut doch mal vorbei!
Weiterführende Informationen:
http://www.cceh.uni-koeln.de/rti
http://www.stadt-koeln.de/5/stadtbibliothek/bibliotheken-archive/zentralbibliothek/die4/
http://www.stadt-koeln.de/5/stadtbibliothek/lesen-und-lernen/12535/
http://stadtbibliothekkoeln.blog/2013/02/26/wir-haben-einen-3-d-drucker/
http://stadtbibliothekkoeln.blog/2013/03/27/der-erste-monat-mit-unserem-3d-drucker/
http://stadtbibliothekkoeln.blog/2013/06/22/was-wird-eigentlich-mit-eurem-3d-drucker-gedruckt/
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“Was wird eigentlich mit eurem 3D-Drucker gedruckt?”

Unser lieber 3D-Drucker läuft und läuft und euer Interesse und Spaß an der Sache lässt nicht nach. Wir finden das ganz prima!
Nun werden wir immer wieder gefragt, was unsere Besucher denn eigentlich bei uns ausdrucken.
Neben Schlüsselanhängern, Spielfiguren und dem Dom 😉 passiert an den Samstagen noch sehr viel mehr! Eine ganz kleine Auswahl stellen wir euch heute einmal vor.
Ganz frisch am Samstag zur Neueröffnung unserer “4” entstand diese Duschhalterung. Damit hat der Modellierer beim Duschen wieder beide Hände frei 🙂
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(Foto und Objekt: David Ziai)
Wir hatten auch schon verschiedene kreative Modellbauer zu Besuch. So entstanden Bauteile für Modellflugzeuge oder Lokomotiven. Hier eine – wie ich finde wirklich prachtvolle –  Preußische S1.
Preußische S 1
Preußische S 1
Desweiter konnte sich ein Oldtimer-Fan eine Scheinwerferkappe für sein Fahrzeug ausdrucken, das er selbst nachmodelliert hat und welches käuflich nicht mehr zu erwerben ist.
Auch sportlich ging es schon zu, als eine Kamerahalterung zur Befestigung am Fahrradhelm entstand.
Wer in letzter Zeit bei uns zur Vorführung des 3D-Druckers war, kennt dieses sympathische bunte Kerlchen schon. Mit Revell-Modellbaufarbe bemalt strahlt er uns jeden Tag entgegen. Vielen Dank an Sebastian, der uns das Modell als Vorführungsstück wieder zur Verfügung gestellt hat.
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(Fotos: Sebastian Kirchheiner. Sein Blog: bitbastler.info   Modell: http://www.thingiverse.com/thing:52922, von Sebastian Kirchheiner individualisiert)
Schon dieser kleine Einblick zeigt, wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten mit unserem Makerbot Replicator 2 sind und wir sind immer wieder auf’s Neue gespannt und überrascht, welche Ideen unsere Besucher mitbringen.
Mehr Infos zu unserem 3D-Drucker:
1. Blogartikel zu unserem 3D-Drucker
2. Blogartikel zu unserem 3D-Drucker

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Der erste Monat mit unserem 3D-Drucker

Seit einem Monat haben wir nun schon unseren 3D-Drucker in der Stadtbibliothek!
In dieser Zeit haben wir viele Menschen kennengelernt, von ihnen und euch gelernt und Wissen rund um 3D-Modellierung und 3D-Druck getauscht.
Wir freuen uns sehr, dass das Interesse an der Technologie des 3D-Drucks so groß ist und wir die Möglichkeit haben, sie euch näher zu bringen!
Di – Fr gibt es jeweils um 11 Uhr und (Edit: ab November 2013 entfällt der 11 Uhr Termin) 17 Uhr eine Druckvorführung, bei der der Druck anhand eines kleinen Objekts demonstriert wird. Wir staunen immer wieder über die Anziehungskraft, die der Drucker ausübt. Besonders freut es uns, dass nicht nur Technikaffine, sondern auch Menschen unterschiedlichsten Alters und mit unterschiedlichsten Vorkenntnissen neugierig sind und uns besuchen. Da entspinnt sich manch interessantes Gespräch – vor allem über die Möglichkeit Fleisch zu drucken wird heiß diskutiert ;-). Aber auch Gedankenspiele, inwieweit die Technologie des 3D-Drucks Produktion und Vertriebswege von Gütern in Zukunft verändern könnte und vieles mehr bieten immer wieder Diskussionsstoff.

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Foto und Objekt: Michael Winter

Jeden Samstag habt ihr die Möglichkeit von 11-15 Uhr (Edit: ab sofort) 10-15 Uhr eigene kleine 3D-Objekte ausdrucken zu lassen. Als Vorlage benötigt ihr hierfür eine Datei im STL- Format (objekt- oder thing-Format ist auch möglich). Wenn ihr selbst kein 3D-Modell erstellen könnt, habt ihr die Möglichkeit bei Thingiverse STL-Dateien für verschiedenste Objekte kostenfrei herunterzuladen. Thingisverse ist eine Online-Community, in der Privatpersonen ihre Modelle zu Verfügung stellen, solange sie als Urheber genannt werden und die Objekte nicht kommerziell verwendet werden. Neben teuren und professionellen Programmen gibt es auch kostenlose Software, um 3D-Modelle zu erstellen, wie zum Beispiel 123D, SketchUp oder Blender.
Bitte denkt daran, dass wir so vielen von euch wie möglich die Chance geben wollen etwas zu drucken und daher auf den Druck von größeren Objekten verzichten möchten. Sollte eine Vorlage von euch zu groß oder im Druck zu aufwendig sein, können wir diese vor Ort aber noch verkleinern. Der Druck ist übrigens kostenlos.Android_bemalt
Wir haben schon ganz tolle Dinge gedruckt: Von Modellbauteilen, selbst modellierten Figuren und Objekten über einen Ring mit Namensgravur. Natürlich geht auch manchmal etwas schief ;-). So bereitet es beim Druck Schwierigkeiten, wenn keine ebene oder genügend große Auflagefläche im Modell vorgesehen ist. Solche Fehler lassen sich beispielsweise mit netfabb analysieren.
Gerade samstags teilen unsere Besucher ihre Erfahrungen mit uns und allen Gästen, worüber wir uns sehr freuen. So hat ein Junge sein bei uns ausgedrucktes Modell mit Modellbaufarbe bemalt. Super Tipp! Acryllack hält auch. Auch ein Bearbeiten der Objektoberfläche mit Feile und Schmirgelpapier ist gut möglich.
Wir sind gespannt, wie alles weiter geht und freuen uns schon auf viele weitere schöne Erlebnisse und Erfahrungen mit unserem Makerbot Replicator 2 und – ganz klar – mit euch!
si & ck