Am Mittwoch erreichte uns diese großartige Nachricht und wir sind noch immer begeistert und gratulieren ganz herzlich!
Die Jury des 7. Kölner Kulturpreises hat unsere Direktorin Dr. Hannelore Vogt zur Kulturmanagerin des Jahres 2015 gewählt und Dr. Werner Jung, Direktor des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln, mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet. Der Kulturpreis ist eine Auszeichnung des Kölner Kulturrats, mit dem dieser die Leistungen des Vorjahres würdigt.
In der Begründung der Jury heißt es, Dr. Vogt habe ihre Einrichtung zu einer der attraktivsten ihrer Art in Europa gemacht und mutig mit unkonventionellen Denkansätzen viele innovative Entwicklungen angestoßen – mit einer überwältigenden Resonanz bei den Nutzerinnen und Nutzern. Die Stadtbibliothek Köln mit der Zentrale am Neumarkt, elf Stadtteilbibliotheken und dem Bücherbus sei interdisziplinär vernetzt und ergänze mit Kulturangeboten den üblicherweise zu erwartenden Bibliotheksservice. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro dotiert.
Einen Ehrenpreis hat die Jury des Kölner Kulturpreises zum sechsten Mal nach 2011 verliehen. Damit sollen Personen oder Einrichtungen gewürdigt werden, die der Kölner Kultur bedeutende Impulse gegeben haben. Der diesjährige Preisträger Dr. Werner Jung halte, so die Jury, mit dem NS-Dokumentationszentrum als weit über die Grenzen Kölns hinaus bekannte und geschätzte Institution die Erinnerung an die deutsche Vergangenheit wach. So leiste er einen wertvollen Beitrag zur aktuellen politischen Diskussion über Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung.
Zur Jury des Kölner Kulturpreises gehörten in diesem Jahr der Vorsitzende des Kulturrats NRW, Gerhart Baum, der Intendant des Bonner Kunstmuseums, Prof. Dr. Stephan Berg, die ehemalige Generalsekretärin der Kunststiftung NRW, Regina Wyrwoll, der Inhaber der literarischen Buchhandlung Bittner, Klaus Bittner, der Kulturjournalist Martin Oehlen, der Aufsichtsratsvorsitzende der Generali Deutschland Holding AG, Dietmar Meister, der Vorsitzende des Kunstsalon Köln e.V., Dr. Peter Bach, Olaf Wegner von ifp und der Sprecher des Kölner Kulturrats, Dr. Hermann Hollmann.
Was ist eine Newbery? Teil 5
Liebe Interessenten an US-amerikanischer Kinder- und Jugendliteratur,
in fünf Beiträgen stelle ich hier meine Lieblings- „Newberys“ vor, insgesamt 12 Bücher und zwei Bonus-Titel. Alle sind auf Englisch in der Stadtbibliothek ausleihbar. Mehr Informationen und eine komplette Liste der Preisträger gibt es auf der ALA Webseite: www.ala.org/awardsgrants/john-newbery-medal.
Happy Reading!
Nicole James
Leiterin, Stadtteilbibliothek Sülz
1953 Honor Book E.B. White „Charlotte’s Web“
„Charlotte’s Web“ ist die bezaubernde Geschichte über ein Mädchen, ein Schwein, eine Spinne und die Freundschaft, die sie verbindet. Fern rettet ein kleines Ferkel vor dem Tod, nennt es Wilbur, und besucht es jeden Tag im Stall auf der Farm ihres Onkels. Wilbur genießt sein Leben und die Kameradschaft der anderen Tiere. Aber wie kann er seiner bevorstehenden Schlacht entkommen? Da hat seine beste Freundin, die spinne Charlotte, eine außergewöhnliche Idee.
Als häufigstes Beispiel von einer falschen Newbery-Entscheidung wird „Charlottes Web“ genannt, Die Newbery-Medal ging 1953 an „Secret of the Andes“. Sechzig Jahre später ist „Secret of the Andes“ in Vergessenheit geraten und „Charlotte’s Web“ ist wohl das beliebteste amerikanisches Kinderbuch aller Zeiten.
Patricia Polacco „Pink and Say“
Der 15-jährige Sheldon Curtis kämpft im Bürgerkrieg auf der Seite der Unionsarmee. Nach seiner Verwundung wird er von einem ehemaligen Sklaven, Pinkus Aylee, und dessen Mutter gepflegt. Die beiden Jungens entwickeln in einer kurzen Zeit eine innige Freundschaft. Nach ihrer Rückkehr zur Front werden sie gefangengenommen und kommen in das berüchtigte Andersonville Gefängnis. Da unterscheiden sich ihre Schicksale und es kommt zu einer endgültigen Trennung.
Polacco schaffte es mit diesem Buch das schwierige Thema des Bürgerkriegs für Kinder begreiflich zu machen. Es wird sehr oft in Schulen verwendet um über den Zivilkrieg und Rassenverhältnisse zu unterrichten. „Pink and Say“ ist auf der wahren Geschichte ihres Ururgroßvaters basiert. Begleitet von Polaccos wunderbaren Farbillustrationen, ist diese Geschichte ein Beispiel der Erzählkunst vom Feinsten und rührt einem zu Tränen.
Wenn es ein Buch gibt, für die ich mir die Newbery-Auszeichnung am meisten gewünscht hätte, ist es dieses. Von einer ehemaligen Arbeitskollegin die in dem Jahr Newbery Jury Mitglied war, weiß ich dass viele Mitglieder leidenschaftlich für dieses Buch plädiert haben. Letztendlich gewann für 1995 „Walk Two Moons“, von Sharon Creech; ein Buch was für mich bei weitem nicht so gut war wie „Pink und Say“.
nj
Was ist eine Newbery? Teil 4
Liebe Interessenten an US-amerikanischer Kinder- und Jugendliteratur,
in fünf Beiträgen stelle ich hier meine Lieblings- „Newberys“ vor, insgesamt 12 Bücher und zwei Bonus-Titel. Alle sind auf Englisch in der Stadtbibliothek ausleihbar. Mehr Informationen und eine komplette Liste der Preisträger gibt es auf der ALA Webseite: www.ala.org/awardsgrants/john-newbery-medal.
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Nicole James
Leiterin, Stadtteilbibliothek Sülz
1938: Kate Seredy „The White Stag”
„Those who want to hear the voice of pagan gods in wind and thunder, who want to see fairies dance in the moonlight, who can believe that faith can move mountains, can follow the thread on the pages of this book. It is a fragile thread. It cannot bear the weight of facts and dates.”
Diese glanzvolle Erzählung der Gründung Ungarns fängt in der Vorzeit an, als die Brüder Hunor und Magyar einen mysteriösen weißen Hirsch folgen und ihr Volk aus Asien heraus bringen. Unter der Herrschaft Attillas ziehen die Hunnen und Magyaren durch Europa, bis sie eine neue Heimat finden.
Dieses Buch ist hinreißend schön geschrieben, mit fantastischen Illustrationen von der Autorin. Von allen 93 Newbery-Gewinnern ist es mein Lieblingsbuch.
1937: Ruth Sawyer „Roller Skates”
Die zehnjährige Lucinda, ein keckes, lebenslustiges Mädchen, wohnt für ein Jahr bei zwei älteren Damen während ihre Eltern eine Italienreise unternehmen. Zum ersten Mal in ihrem Leben ist sie nicht unter Aufsicht einer Gouvernante. Lucinda nutzt diese neue Freiheit aus, um New York City auf ihren heißgeliebten Rollschuhen zu erkunden. Dabei lernt sie die unterschiedlichsten Leute kennen, erlebte viel Neues und schließt echte Freundschaften.
Diese Geschichte verleiht einen faszinierenden Blick in den Schmelztiegel New Yorks der 1890er Jahre.
1949: Marguerite Henry
„King of the Wind. The Story of the Godolphin Arabian.”
Shem ist der schönste und schnellste Hengst im Besitz des Sultans von Marokko. Begleitet vom Agba, der stumme Junge der ihm dient, wird Shem nach Frankreich als ein Geschenk an König Louis XV geschickt. Vom Missgeschick verfolgt, erwartet Shem kein bevorzugtes Leben am Hofe, sondern jahrelange schwere Arbeit und Missbrauch, als er an verschiedene Besitzer verkauft wird. Immer noch in Begleitung des treuen Agbas landet Shem nach vielen schweren Rückschlagen in England, wo erkannt wird, dass er etwas Besonderes ist und er endlich zu der Stellung gelangt die ihm gebührt.
Godolphin Araber war ein berühmter Hengst, ein Gründer der englischen Vollblutzucht. Sein Gedenkstein in Cambridgeshire kann immer noch besucht werden. Henry erzählt auf fiktiver Weise von seinem Leben.
(Das Buch ist bei uns auf Deutsch als „König des Windes“ im Bestand.)
nj
Was ist eine Newbery? Teil 3
Liebe Interessenten an US-amerikanischer Kinder- und Jugendliteratur,
in fünf Beiträgen stelle ich hier meine Lieblings- „Newberys“ vor, insgesamt 12 Bücher und zwei Bonus-Titel. Alle sind auf Englisch in der Stadtbibliothek ausleihbar. Mehr Informationen und eine komplette Liste der Preisträger gibt es auf der ALA Webseite: www.ala.org/awardsgrants/john-newbery-medal.
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Nicole James
Leiterin, Stadtteilbibliothek Sülz
1968: E.L. Konigsburg
„From the Mixed Up Files of Mrs. Basil E. Frankweiler”
Wo soll man hin wenn man von zu Hause ausreißen will, um einen Abenteuer zu erleben, es aber doch gerne bequem hat? Für Claudia kommt nur das New York Metropolitan Museum of Art in Frage. Mit ihrem Bruder versteckt sie sich im Museum. Nachts baden sie im Brunnen, tagsüber schließen sie sich Schulgruppen an. Die Sonderausstellung einer geheimnisumwobenen Engelstatue sorgt im Museum für viele Aufregung. Claudia und ihr Bruder versuchen das Rätsel um die Statue zu lösen, was nur möglich sein wird, wenn sie die ehemalige Besitzerin, eine Mrs. Basil E. Frankweiler, treffen können.
Das Buch wurde 1973 mit Ingrid Bergmann verfilmt.
(„From the Mixed Up Files…” ist bei uns auf Deutsch im Bestand unter dem Titel „Die heimliche Museumsgäste“.)
1963: Madeleine L’Engle „A Wrinkle in Time”
Der Vater von Meg und Charles Wallace, ein Wissenschaftler, der für eine streng geheime Regierungsbehörde arbeitet, wird seit einem Jahr vermisst. Mit der Hilfe von drei merkwürdigen Frauen, Mrs. Whatsit, Mrs. Who und Mrs. Which, unternehmen die Kinder und ihr Freund Calvin eine Reise durch Raum und Zeit um ihren Vater von seiner Gefangenschaft auf dem Planeten Camazotz zu retten.
„A Wrinkle in Time“ war eines der einflussreisten Bücher meiner Kindheit. Es regte meine Fantasie an und führte mich zum ersten Mal in die Welt von Science Fiction und Fantasy ein. Es ist eines der bedeutendsten Bücher der amerikanischen Kinderliteratur. Seit mehr als fünfzig Jahren landet es öfters auf Verbots-Listen, vor allem weil Fragen zu Religion und Moralität Teil der Handlung sind.
(„A Wrinkle in Time“ ist auf Deutsch als „Die Zeitfalte“ erschienen)
1959: Elizabeth George Speare „The Witch of Blackbird Pond“
1687 verlässt die verwaiste Kit ihre karibische Heimat, um von Barbados nach Connecticut zu einer unbekannten Tante zu reisen. Genauso wie sie ihre bunte Kleider ablegen musste, um sich das bescheidene Leben in der Kolonie anzupassen, muss sie lernen ihr eigenwilliges und unbändiges Wesen zu zügeln. Die hübsche 16-jährige erweckt bald das Interesse eines angesehenen Jungen im Dorf. Soll sie ihn heiraten, nur um ein sicheres Leben zu haben? Und was ist mit Nat, der Sohn des Schiffkapitäns, der gelegentlich auftaucht? Als sie eine Freundschaft mit einer merkwürdigen, zurückgezogenen alten Frau schließt, bringt sie sich und ihre Verwandten in eine gefährliche Situation, denn bloß eine Anschuldigung reicht aus, um eine Hexenverfolgung auszulösen.
Speare ist für ihre wunderbaren historischen Kinderromane bekannt. Hier schildert sie die puritanische Welt Kolonial New Englands.
nj
Was ist eine Newbery? Teil 2
Liebe Interessenten an US-amerikanischer Kinder- und Jugendliteratur,
in fünf Beiträgen stelle ich hier meine Lieblings- „Newberys“ vor, insgesamt 12 Bücher und zwei Bonus-Titel. Alle sind auf Englisch in der Stadtbibliothek ausleihbar. Mehr Informationen und eine komplette Liste der Preisträger gibt es auf der ALA Webseite: www.ala.org/awardsgrants/john-newbery-medal.
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Nicole James
Leiterin, Stadtteilbibliothek Sülz
1985: Robin McKinley „The Hero and the Crown“
Drachenjagen ist keine angemessene Beschäftigung für eine Königstochter. Aber Aerin hält sowieso wenig vom Hofleben. Viel lieber schleicht sie hinaus, um das alte und verwundete Kriegspferd ihres Vaters zu pflegen und zu reiten. Oder sie plagt ihr Cousin bis er ihr den Schwertkampf beibringt. Und trainiert heimlich das Drachenjagen. Als das Land von Drachen und bösen Mächten bedroht wird, ist Aerin die einzige die das Volk retten kann.
Diese mitreißende Fantasy-Geschichte ist von einer Frau geschrieben und hat eine weibliche Hauptfigur, was in der Fantasy Genre immer noch etwas selten ist. Die magische Welt von Darian ist wunderbar geschildert und Aerin ist eine fesselnde Heldin.
1979 Ellen Raskin „The Westing Game“
Wer hat den schwerreichen Sam Wexler umgebracht? Anscheinend einer der 16 Bewohner des Sunset Towers Wohnhauses. Alle bekommen von dem Nachlassverwalter eine Aufgabe zugeteilt: sie werden zusammengepaart und bekommen Hinweise. Wer immer zuerst herausfindet wer Wexler umgebracht hat erbt seine Millionen. Die Bewohner sind sehr unterschiedlich. Darunter befinden sich ein Restaurantbesitzer, ein Fußdoktor, ein Türwärter, eine Richterin und die 13-Jahrige Turtle Wexler. Alle 16 hatten eine Verbindung zu Wexler. Und einige hatten gute Gründe ihn zu hassen. Es gibt viele Geheimnisse in Sunset Towers. Und sie werden jetzt entlarvt.
Diese Geschichte ist ein literarisches Cluedo: sehr clever mit einer raffinierten Handlung.
1977: Mildred Taylor „Roll of Thunder Hear My Cry“
Die Logan Familie muss nicht nur mit den Auswirkungen der Wirtschaftskrise der 1930iger kämpfen, sondern auch mit dem allgegenwärtigen Rassismus im Süden. Die 9-jährige Cassie ist davon relativ verschont geblieben. Ihr Vater muss bis nach Louisiana auswandern um zu arbeiten, aber die Familie hat genug zu essen und ihre Mutter arbeitet als Lehrerin auf der Schule für Schwarze, die Cassie und ihre drei Brüder besuchen. In diesem ereignisreichem Jahr erfährt Cassie aus erster Hand, wie kleine hässliche und große gefährliche Fälle von Rassismus verwunden. Dennoch gibt sie sich nicht geschlagen, auch ihre Familie nicht, als sie die Gemeinde mobilisieren, um ein Geschäft zu boykottieren, dessen Besitzern Schwarze misshandeln.
Taylor ist eine hervorragende Erzählerin. Sie schrieb mehrere Bücher über die Logan Familie. Die mündlich überlieferten Geschichten ihrer eigener Familie dienten als Quelle für die Erzählungen.
(„Roll of Thunder Hear My Cry“ ist auf Deutsch als „Donnergrollen, hör mein schrei’n“ erschienen.)
nj
Was ist eine Newbery? Teil 1
Nein, das ist keine Beerensorte, sondern der Oscar-Preis der amerikanischen Kinderliteratur!
Jährlich kürt die American Library Association (ALA) das beste Kinder- oder Jugendbuch mit der Newbery-Medaille. Geehrt wird damit „…the most distinguished contribution to American literature for children, ” (der hervorragendste Beitrag zur amerikanischen Kinder-Literatur). Benannt ist die Auszeichnung nach dem englischen Verleger und Buchhändler John Newbery (1713-1767). Er gilt als „Vater der Kinderlieteratur”, weil er Bücher für Kinder auf dem Buchmarkt etablierte. Die Newbery ist in den USA sehr prestigeträchtig. Das siegreiche Buch wird meistens ein Bestseller und in Lehrpläne aufgenommen.
Verliehen wurde der älteste Kinderbuchpreis der Welt erstmals 1922 für das Kindersachbuch „The Story of Mankind” von Hendrik van Loon. Von den 93 Newbery-Preisträgern gelten heute einige als altmodisch und andere sind in Vergessenheit geraten. Aber viele sind nach wie vor eine unterhaltsame Lektüre. Und etliche gingen in das Pantheon der beliebtesten und meistgelesenen Kinderbücher der amerikanischen Kinder-Literatur ein. Es gibt Krimis, Historische Romane, Fantasy, Science Fiction, lustige Geschichten. Also für jeden Geschmack ist etwas. Als ich Kinder- und Jugendbibliothekarin in den USA war, habe ich mich entschlossen alle Newbery-Medal-Bücher zu lesen. Nach anderthalb Jahren hatte ich es ich es geschafft und hatte eine Menge Spaß dabei.
In fünf Blogeinträgen werde ich meine 12 Lieblingsbücher vorstellen, sowie zwei Bonus-Bücher. Alle Titel sind auf Englisch in der Stadtbibliothek erhältlich. Mehr Informationen und eine komplette Liste gibt es auf der ALA Webseite.
www.ala.org/awardsgrants/john-newbery-medal
Ich freue mich auf Feedback und Fragen.
Happy Reading!
Nicole James
Leiterin, Stadtteilbibliothek Sülz
2001: Richard Peck „A Year Down Yonder“
Die 15 jährige Mary Alice verlässt 1937 ihre Heimatstadt Chicago, um ein Jahr bei ihrer Großmutter auf dem Lande zu verbringen. Dort erwarten Mary Alice gleich mehrere Herausforderungen: Sie muss sich nicht nur auf das einfache Dorfleben umstellen und mit einer neuen Schule zurechtkommen, sondern auch darauf aufpassen, dass ihre Oma nicht zu viel Mist baut. Denn die legendäre Grandma Dowdel gerät öfters in verzwickte Situationen und sorgt im Dorf für Entrüstung. In dieser ebenso lustigen wie bewegenden Geschichte erlebt Mary Alice neben all den Abenteuern auch noch die erste Liebe und ein besseres Verständnis für ihre rätselhafte Großmutter.
Richard Peck war bereits in den 1970ern und 1980ern ein populärer Jugendbuchautor.
Mit Grandma Dowdel schuf Peck in „A Long Way from Chicago“ eine großartige komische Figur. Newbery-Auszeichnungen erhielt er gleich zweimal: 1999 die Newbery-Honor-Würdigung für „A Long Way from Chicago“ und 2001 die Newbery-Medal für die Fortsetzung, „A Year Down Yonder“.
1999: Louis Sachar „Holes“
Stanley Yelnats muss eine Jugendstrafe im Camp Green Lake absitzen für eine Straftat die er nicht begangen hat, dank eines Familienfluchs ausgelöst von seinem „no-good-dirty-rotten-pig-stealing-great-great-grandfather.“ Camp Green Lake ist weder grün noch am Wasser, sondern mitten in der texanischen Wüste. Die Insassen müssen Tag für Tag Löcher graben oder sich dem Zorn der Leiterin unterwerfen, deren Nagellack mit Klapperschlangengift versetzt ist. Wie wird Stanley die Strapazen und das harte Leben im Lager bloß überleben? Was ist denn hier in der Wüste wirklich los? Und was hat das alles mit seinem Großvater zu tun?
Mit dieser skurrilen und fabelhaften Abenteuergeschichte schuf Sachar, der Autor der populären „Marvin Redpost“ und „Wayside School“ Büchern, sein Meisterwerk.
(„Holes“ ist bei uns im Bestand als „Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake“ sowie auf DVD unter dem Titel „Das Geheimnis von Green Lake“.)
1994: Louis Lowry „The Giver“
Nur der Hüter der Erinnerung weiß, wie die Welt früher war und, dass es nebst dem Leiden, auch Gutes wie Liebe und Musik und Farben gab. Es ist die Aufgabe des Hüters dieses Wissen für die Gesellschaft zu bewahren. In seinem zwölften Lebensjahr wird Jonas zum neuen Hüter ernannt und beginnt seine Lehre. Von dem alten Hüter bekommt er die Erinnerungen von der früheren Zeit mit all ihren Freuden und Leiden zugeteilt. Ihm wird bewusst in was für eine künstliche Welt er lebe und er entdeckt die entsetzliche Schattenseite seiner Gesellschaft. Kann er alles beim Alten lassen, da er dieses Wissen jetzt besitzt? Oder ist es möglich die Welt zu verändern und zu einer authentischeren Zukunft zu verhelfen?
Lange bevor es „Die Tribute von Panem“ gab schrieb Louis Lowry „The Giver“, eine meisterhafte dystopische Geschichte. Das Buch ist mit gutem Recht zu einem modernen Klassiker geworden. Lowry erschafft eine erschreckende perfekte Welt, ohne Hasse, Krieg und Krankheit.
(„The Giver“ ist bei uns auf Deutsch im Bestand unter dem Titel „Hüter der Erinnerung“ als Buch und DVD.)
nj
Bibliotheksverband verleiht Auszeichnung im Rathaus
Stadtbibliothek Köln wird am Samstag „Bibliothek des Jahres 2015″
Hans-Joachim Grote und Dr. Frank Simon-Ritz, Präsident und Vorsitzender des Deutschen Bibliotheksverbandes, zeichnen die Stadtbibliothek Köln am kommenden Samstag, 24. Oktober 2015, um 16 Uhr in der Piazzetta des Historischen Rathauses als „Bibliothek des Jahres 2015″ aus. Die Kölner Bildungseinrichtung erhält damit den einzigen nationalen Bibliothekspreis, der zum sechzehnten Mal verliehen wird.
Die Stadtbibliothek habe in den letzten Jahren viele innovative Entwicklungen angestoßen. Sie verdeutliche, welch wichtige Rolle die Bibliothek als öffentlicher Raum in jeder künftigen Stadtgestaltung und -entwicklung spielen sollte, heißt es in der Begründung der Jury. Bei der Verleihung spricht Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes das Grußwort, die Laudatio hält der Wissenschaftsjournalist Gert Scobel. Für die musikalische Begleitung sorgt das Duo Manuel Marcos und Stefan Heidtmann.
Der Einladungskreis bei der Verleihung ist begrenzt, bei Interesse besteht jedoch die Möglichkeit zur Teilnahme. Die Stadtbibliothek bittet unter direktion@stbib-koeln.de bis zum 23. Oktober 2015 um Rückmeldung.
Anlässlich der Auszeichnung mit dem Bibliothekspreis hat die Zentralbibliothek am Josef-Haubrich-Hof ein ganztägiges attraktives Rahmenprogramm zusammengestellt. Es enthält unter anderem Workshops, Vorlesen und das Kinderspektakel „Ein Bündel Holz – oder wie gründet man eine Bande”. Bei dieser Mitmachaktion geht es um Wind, Rhythmus und viel Musik. Das Oboen-Ensemble „Music for a french mistress” – moderiert von Ulrike Neukamm – spielt um 11.30 Uhr und 13.30 Uhr für jeweils eine Stunde. Der Eintritt für alle Veranstaltungen ist frei.
Nähere Informationen zum Rahmenprogramm sind unter www.stadtbibliothek-koeln.de zu finden.
Bild: © Deutscher Bibliotheksverband
1. Buch-Oscar-Verleihung in Köln
And the winner is….
…unschwer zu erraten. Trotzdem lag eine gewisse Spannung in der Luft, ob der Frage, was sich unter dem roten Tuch verbergen könnte. Zu einem Überraschungs-Coup erschienen die Vertreter von Literamus e.V (Förderverein der Stadtteilbibliothek Rodenkirchen) begleitet von Jutta Kossul auf der Direktions-Etage, um den vom Verein gestifteten Oscar zu verleihen.
Im Bild von links: Inge Kahlix, Ludwig Fensch, Lille Eichel-Fellmann und die Vorsitzende Gerda Laufenberg enthüllten vor Dr. Hannelore Vogt den “1. Kölner Buch-Oscar”. Selbstredend ging der an die “Bibliothek des Jahres”, namentlich an das Team der Stadtbibliothek Köln und die Direktorin (im Bild rechts). Quasi in Gold gegossen verbergen sich im Inneren dieses Oscars:
– Goethes Gedichte (Ausgabe 1900);
– McCauley: History of England (1864);
– Kölner Stadt-Anzeiger vom 12.9.15: “Köln – Bibliothek des Jahres”;
– Filmrolle Billy Wilder “Manche mögen’s heiß”;
– “Rote Röslein im Garten” (Gedichtband von 1920);
– Gauß’sche Logarithmentafel sechsstellig – von 1885;
– 3-D-Dom aus der Produktion der Zentralbibliothek 2015.
Wie Oscar freute sich dann auch Hannelore Vogt und versprach dem Verein, anlässlich der Preisverleihung “Bibliothek des Jahres” das Goldstück in angemessenem Rahmen zu präsentieren.
P.S.: Bei der Gelegenheit wollen wir nicht vergessen, dass der Hollywood-Oscar seinen Namen von der Akademie-Bibliothekarin Margaret Herrick hat, die angesichts der Statue gesagt haben soll: “Der sieht ja aus wie Onkel Oscar!”
Cologne Public Library Named 2015 Library of the Year
The Courage to Innovate and a Clear Strategy Convinced the Jury
The Cologne Public Library was honored with the 2015 Library of the Year award by the Deutsche Bibliotheksverband (dbv) (German Library Association). The award, Germany’s highest honor for libraries, will be bestowed at a ceremony on Saturday, October 24, 2015, on the “Tag der Bibliotheken” (the German national Library Day). The Cologne Public Library is the sixteenth recipient of the award.
The Cologne Public Library has courageously launched numerous unconventional and innovative initiatives and programs in the last few years. The Library focused on people, the patrons and staff, in all of its planning and so transformed itself into an essential stakeholder in the community. This was achieved despite a difficult budget situation, meager resources, and unfavourable spatial conditions through the efforts of the highly motivated staff and the interdisciplinary cooperation with the technology and creative branch industries. The Library implemented its new strategic concept by supplementing its regular programming and services with diverse and stimulating patron offerings geared at target audiences. It thus serves as an example for other libraries.
For large parts of society the library is the arbiter of education and culture. In the last few years the Cologne Public Library has positioned itself in the city as a place of innovation and education. The Library’s own creative untertakings and cooperative learning and teaching activities stand at the forefront. Reading promotion is targeted to specific groups and environments with visible results. Cooperation, openness and participation are the core values of program services. This enables the Library to stand out as its own brand and so reach new audiences.
The tremendous increase in user statistics, 60% since the implementation of the new library strategy in 2008, a figure that would elsewhere only occur with a new library building, demonstrates the potential that rests in all libraries.
The Cologne Public Library was chosen unanimously from among an excellent selection pool. The Library was nominated by the dbv’s Division for Large Libraries and the Landesverband Berlin.
All nominated libraries were judged on the following criteria: quality and innovation of library services, forward-looking approach, sustainable effect, attractive program and service offerings, effective publicity, international engagement and local, regional and international networking.
Jury President Hans-Joachim Grote particularly praised “…the Library’s successful role as creative community center and meeting place with a feel-good atmosphere. The Library illustrates the important role all libraries should play in future city planning for public spaces.”
Und das sagt die Jury!
Der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) verleiht der Stadtbibliothek Köln den Preis „Bibliothek des Jahres 2015″. Die Stadtbibliothek Köln erhält den einzigen nationalen Bibliothekspreis im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am Samstag, dem 24. Oktober 2015, am „Tag der Bibliotheken”. Der Preis “Bibliothek des Jahres” wird in diesem Jahr zum sechzehnten Mal verliehen.
Mit der Stadtbibliothek Köln wird eine Bibliothek geehrt, die in den letzten Jahren mutig mit unkonventionellen Denkansätzen viele innovative Entwicklungen angestoßen hat. Die Stadtbibliothek Köln stellt den Menschen in den Fokus all ihrer Planungen und wandelt sich so zu einem unverzichtbaren Ort in der Stadtgesellschaft. Dies gelingt ihr nachhaltig trotz schwieriger Haushaltslage, ungünstigen räumlichen Verhältnissen und geringen Ressourcen unter anderem durch die sehr hohe Motivation der Mitarbeitenden und eine interdisziplinäre Vernetzung mit der Technologie- und Kreativbranche. In Zeiten des Umbruchs ergänzen aktivierende Kundenangebote den üblicherweise zu erwartenden Bibliotheksservice. Die Bibliothek setzt damit ihr neu entwickeltes Strategiekonzept bei klarer Zielgruppenorientierung sehr konsequent mit vielfältigen Angeboten um und kann so als Vorbild für andere Bibliotheken dienen.
Die Stadtbibliothek Köln wurde einstimmig ausgewählt aus einem exzellenten Bewerberfeld. Sie wurde für die Auszeichnung von der Sektion Großstadtbibliotheken im dbv (Sektion 1) sowie vom Landesverband Berlin im dbv vorgeschlagen. Die Jury unter Vorsitz des dbv-Präsidenten Hans-Joachim Grote hob besonders hervor, dass „die Kölner Bibliothek ihre Rolle als Quartierstreff und als kreative Begegnungsstätte exzellent erfüllt. Sie ist ein Treffpunkt mit Wohlfühlambiente und verdeutlicht, welch wichtige Rolle die Bibliothek auch als öffentlicher Raum in jeder zukünftigen Stadtgestaltung und -entwicklung spielen sollte”, so Grote in der Jurysitzung.
Bibliotheken vermitteln Schlüsselqualifikationen der Bildung und Kultur für breite Bevölkerungskreise. Die Stadtbibliothek Köln hat sich dazu in den vergangenen Jahren als Innovations- und Lernort innerhalb der Stadt positioniert. Das kreative eigene Tun und das gegenseitige Lernen und Lehren stehen im Vordergund, die Bibliothek als Vermittler zu offenem Wissen und qualitätsvoller Information vernetzt dabei die Interessenten. Sie betreibt ihre Leseförderung zielgruppenorientiert, handlungsfeldorientiert und mit messbaren Ergebnissen. Kooperation, Offenheit und Partizipation sind die der Programmarbeit zugrundeliegenden Werte. Der Stadtbibliothek gelingt es so als eigene Marke deutlich in Erscheinung zu treten und neue Zielgruppen anzusprechen.
Die enorme Steigerung der Nutzungszahlen um 60% seit 2008 durch die Umsetzung des neuen Konzepts, die andernorts nur mit einem Neubau gelingt, zeigt, welches Potential in Bibliotheken schlummern kann. Durch ihr innovatives und schlüssiges Konzept gelang es der Bibliothek auch, die Generalsanierung der Zentralbibliothek auf den Weg zu bringen.
Alle nominierten Bibliotheken wurden von den Jurymitgliedern nach folgenden Kriterien bewertet: die Qualität und Innovation der bibliothekarischen Arbeit, ihre Zukunftsorientierung, ihre nachhaltige Wirkung, ihre attraktiven Serviceleistungen, ihre medienwirksame Öffentlichkeitsarbeit, ihr internationales Engagement und ihre lokale, regionale und internationale Vernetzung.
Ort und Termin der Preisverleihung:
Köln, Historisches Rathaus, 24. Oktober 2015, 16:00 Uhr
Weitere Informationen
Deutscher Bibliotheksverband (dbv)
Im Deutschen Bibliotheksverband (dbv) sind ca. 2.100 Bibliotheken aller Sparten und Größenklassen Deutschlands zusammengeschlossen. Der gemeinnützige Verein dient seit mehr 65 Jahren der Förderung des Bibliothekswesens und der Kooperation aller Bibliotheken. Sein Anliegen ist es, die Wirkung der Bibliotheken in Kultur und Bildung sichtbar zu machen und ihre Rolle in der Gesellschaft zu stärken. Zu den Aufgaben des dbv gehören auch die Förderung des Buches und des Lesens als unentbehrliche Grundlage für Wissenschaft und Information sowie die Förderung des Einsatzes zeitgemäßer Informationstechnologien.