Frank, der Roboter und die Bibliothek

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Juwelendieb Frank kommt in die Jahre. Bei seinem letzten Raubzug merkt er, dass er in sein eigenes Haus eingebrochen ist. Zeit sich Sorgen zu machen. Das meinen auch seine erwachsenen Kinder. Mit Tochter Madison spricht er nur noch über skype. Sohn Hunter hat auch keine Zeit (und Lust), sich persönlich um Frank zu kümmern. Gegen Einsamkeit und Verwahrlosung im Alter besorgt er seinem Vater einen Roboter.
Spätestens hier ist klar: es handelt sich um einen Zukunftsvision. Wie weit weg ist unwichtig. Was holt uns schon schneller ein als die Zukunft.
Dem Film „ Robot & Frank“ von Jake Schreier (Drehbuch Christopher Ford) eilen die Hymnen voraus. Sieg beim Sundance Festival, sich überschlagende Kritiken und ein Story, das Herz erwärmt. Auch wenn es nur ein Roboter-Organ auf der Leinwand ist.
Eine wichtige soziale Rolle spielt die lokale Bibliothek für Frank (Frank Langella). Besonders die Bibliothekarin Jennifer (Susan Sarandon) hat es ihm angetan. Sie ist die letzte ihrer Zunft, denn Yuppi-Investoren planen aus der Bibliothek ein digitalen High-Tech-Info-Center zu machen…
Zum Appetitanregen soll das reichen. „Robot & Frank“ kommt am 25. Oktober in die deutschen Kinos.
P.S.: Bin dabei, schon allein weil Liv Tyler die Rolle der Tochter spielt.
gp

Geek Content: Wie machte man Gandalf so viel größer als Frodo?

“Mit dem Computer!”, höre ich euch rufen. Klar, in einigen Fällen wurden bei der “Herr der Ringe”-Trilogie Szenen doppelt gedreht (einmal mit den großen Charakteren und einmal mit den kleinen Hobbits) und dann zusammengefügt. Aber das eigentliche Schrumpfen von Schauspielern in der Postproduktion brachte keine guten Ergebnisse. Also musste das Auge mit konventiellen Mitteln getäuscht werden: Größen-Doubles, Schauspieler auf Stelzen, und Requisiten und ganze Filmsets in zwei verschiedenen Größen. Die Hobbit-Darsteller halfen mit ihrer Durchschnittsgröße von 1,68m.
Aber der beste Trick greift auf die sogenannte “erzwungene Perspektive” (forced perspective) zurück. Genau wie auf den Fotos vom Italienurlaub, auf denen Touristen den Schiefen Turm von Pisa vor dem Umfallen bewahren, wurden auch während des Filmdrehs die großen Charaktere nach vorn gestellt und die kleinen nach hinten. Wenn es im Film aussieht als säße Frodo neben Gandalf auf dem Pferdewagen, sitzt er tatsächlich ca. einen Meter hinter dem Magier. Hier der Beweis, #1. (Ein zuvor verlinkter Videoclip ist leider nicht mehr verfügbar.)
Der Nachteil: “Erzwungene Perspektive” funktioniert nur, wenn die Filmkamera auf ihrer Position bleibt – alles andere verrät die Illusion. Es sei denn … die Requisiten und Schauspieler würden in Relation zur Kamerabewegung mitbewegt werden. Aber schaut selbst:
http://www.youtube.com/watch?v=fBYnVqGo_2s
Quellen:
Cracked.com – 8 Movie Special Effects You Won’t Believe Aren’t CGI – #6
imdb.com – The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring -Trivia
(Mit “Geek Content” bringen wir euch geekige Blogbeiträge im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe geeks@cologne)

(ba)

Bibliothekarinnen im Film – heute: Suzanne Pleshette

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Prudence Bell ist eine Bibliothekarin, die ihre puritanische Umgebung herausfordert. Sie arbeitet in einem Mädchen-College in New England. Ihr Vergehen: Sie verschafft den Schülerinnen Zugang zum Buch „Lovers must learn” von Irving Fineman.

Nur für Erwachsene geeignet, befinden ihre Vorgesetzten. Prudence zieht noch während ihres Verhörs die Konsequenz und verkündet ihren Plan, den Spuren dieses Buches zu folgen. Sie reist nach Italien, um zu lernen, was die berühmten italienischen Lover zu bieten haben…

Wir schreiben das Jahr 1962, der Streifen heißt „Rome Adventure” und für Suzanne Pleshette  (im Liz-Taylor-Style) ist es die erste Hauptrolle in einem Kinofilm. Wer den Film kennt oder die Möglichkeit hat ihn zu sehen, kann nun trefflich darüber spekulieren, welche Botschaft an die Bibliothekarinnen dieser Ära hier enthalten ist. Einiges ist auch dem Trailer zu entnehmen. Auf jeden Fall ist der Film (deutscher Titel: „Abenteuer in Rom“) eine clevere Werbung für ein Buch, das gleichzeitig die Story liefert.

Die Premiere fand heute vor 50 Jahren in den USA statt.

gp

Mein Filmtipp: L´auberge espangole – Barcelona für ein Jahr

L´auberge espangole – Barcelona für ein Jahr ist ein Film über das internationale Studentenleben. Für die europäischen Studenten von heute ist es normal, ein Semester oder auch zwei als Erasmus-Student im Ausland zu sein, denn für viele Karrieren wird das inzwischen vorausgesetzt.
Dass dieser Auslandsaufenthalt allerdings nicht nur aus Uni und Büffeln besteht, ist die andere Seite von Erasmus.

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Und um genau die geht es in Cédric Klapiscs Film über den jungen Wirtschaftsstudenten Xavier aus Paris (gespielt von Romain Duris). Um Chancen auf einen guten Job zu bekommen, muss er Kenntnisse im Spanischen aufweisen und beschließt für ein Jahr nach Barcelona zu gehen. Seine langjährige Freundin Martine (Audrey Tautou) für ein Jahr zu verlassen, ist nur eine der Herausforderungen, die ihm gestellt werden. In Barcelona angekommen muss er erst einmal eine Unterkunft finden, die er nach einem „WG-Casting“ in einer multikulurellen Wohngemeinschaft findet. Seine neuen Mitbewohner kommen aus vielen verschiedenen europäischen Ländern. Da ist Soledad aus Katalonien, der Italiener Alessandro, der Däne Lars, Wendy aus England, Tobias aus Deutschland (gespielt von Barnaby Metschurat) und die Belgierin Isabelle. Sie alle treffen mit ihren unterschiedlichen kulturellen Hintergründen aufeinander, leben und feiern zusammen und genießen das eine Jahr, das zugleich auch ein Ausbruch aus der Normalität ist. Dass er eine Freundin in Frankreich hat, scheint Xavier schon nach kurzer Zeit vergessen zu haben oder zumindest passt sie nicht in das Erasmusleben, in dem alle Single sind.

Der Film bedient sich ohne Zweifel einiger Klischees. Die kann man ihm allerdings leicht verzeihen, da diese nie bösartig sind und zu dem Witz des Films beitragen. Denn L´auberge espangole zeigt ein junges, offenes Europa, in dem Menschen aus vielen verschiedenen Ländern ohne Hemmungen oder Probleme zusammenleben können und echte Freunde werden…

Wer Lust auf  “mehr”  bekommen hat, kann L´auberge espangole – Barcelona für ein Jahr in der Zentralbibliothek, Mülheim und Rodenkirchen für 2 Wochen ausleihen.
aFri

Mein Filmtipp: Away we go – Auf nach Irgendwo

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Ein Roadmovie der anderen Art: Verona und Burt, beide Anfang 30, reagieren auf die Neuigkeit, dass sie ein Kind bekommen werden, zunächst ein wenig überfordert. Doch zum Glück gibt es ja noch Burts Eltern, die ihnen mit fachkundigem Rat zur Seite stehen könnten. Diese jedoch haben andere Pläne und eröffnen ihnen, dass sie ihren großen Traum, nach Belgien zu ziehen, nun endlich in die Tat umsetzen wollen.

Doch wer soll Verona und Burt denn dann bei der großen Aufgabe, Eltern zu werden, helfen? Was nun folgt, ist ein Reise ins Irgendwo, zu Verwandten, Freunden und sonstigen Bekannten, die ihnen mit Erziehungstipps zur Seite stehen sollen und bei denen Verona und Burt eine neue Heimat finden wollen. Doch jeder dieser Menschen hat seine mehr oder weniger große Eigenart, so dass aus dem Irgendwo im Laufe der Reise ein Nirgendwo wird. Und die wirkliche Heimat entpuppt sich dann als gar nicht so weit entfernt…

Der Regisseur Sam Mendes (American Beauty) schafft es mit seinem Film „Away we go- Auf nach Irgendwo“ den Zuschauer sofort in seine eigene Welt zu ziehen. Der Film kann sehr witzig sein, insbesondere durch die Rolle des charmant-konfusen Burt (gespielt von John Krasinski). Er kann aber auch nachdenklich und ruhig sein, was die extrem gute Musikauswahl (mit Songs von Alexi Murdoch, George Harrison und Bob Dylan) sehr gut unterstreicht. Aber vor allem tut der Film, auf seine sehr eigne Art, gut!

“Away we go” lohnt sich sehr und kann in der Zentralbibliothek und in den Stadtteilbibliotheken Ehrenfeld, Sülz, Mülheim und Haus Balchem ab 12 Jahren ausgeliehen werden.

aFri

 

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