Zweite Minibib eröffnet

Kinder besangen sie, der Bürgermeister lobte sie und der Förderverein eröffnete sie…
Die zweite Minibib der Stadtbibliothek ging im Rechtsrheinischen an den Start. Und das einem ganz besonderen Ort. Im denkmalgeschützten Wasserturm der früheren Chemischen Fabrik Kalk. Quasi als Gegenstück zur ersten Minibib im Stadtgarten. Was beide verbindet ist ist originelle Architektur. Einerseits avantgardistisches Ambiente , andererseits originelle Historie. Der Förderverein betrachtet den neuen Standort als ideal, um dort Leseförderung auf breiter Ebene zu betreiben. Große Unterstützung kam vom Einkaufszentrum Köln Arcaden, dem jetzigen Eigentümer des Turms.
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So freute sich Stadtbibliotheksdirektorin Dr. Hannelore Vogt über die Eröffnung durch den Förderverein. Bezirksbürgermeister Markus Thiele würdigte den kulturellen Gewinn für den Stadtteil und Fördervereinsvorsitzender Anton Bausinger das kreative Miteinander aller Beteiligten.
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Prasselnden Applaus gab es bei der Eröffnung für die Kinder der Grüneberg-Grundschule. Mit ihren Lehrerinnen Veronika Franken und Barbara Westermeyer hatten sie ein Lied einstudiert, dessen Text (zu kölscher Melodie) sich eigens auf die Minibib bezog. “Loss mer lese” lautete der Song und im Refrain hieß es: “mer lese all die Bücher, he em Wasserturm, medden in unser’m Veedel”.
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Dann stiegen Luftballons für den jüngsten Sympathieträger der Stadtbibliothek in den Kalker Himmel und für die Gäste wurden erste Führungen durch die Minibib angeboten.
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Öffnungszeiten der Minibib im Wasserturm:
Montag bis Freitag, 14 bis 17 Uhr
Samstag, 12 bis 15 Uhr
Das Projekt wird ehrenamtlich betreut, die Ausleihe erfolgt völlig unbürokratisch, ohne Anmeldung darf jeder darf ein Buch für 2 Wochen ausleihen.
 
Bilder:
1.  Der alte Wasserturm an den Köln Arcaden
2. Eröffnung, von links: Anton Bausinger, Vorsitzender des Fördervereins der Stadtbibliothek Köln, Dr. Hannelore Vogt und Bezirksbürgermeister Markus Thiele.
3. Die Schulklasse der Grüneberg-Schule
4. Die neue Minibib von innen
 

3 neue Navigationsgeräte zum Ausleihen in der Zentralbibliothek

Ab sofort sind 3 Garmin Dakota 20 zum Ausleihen da.
Vorinstalliert sind die Feierabendtouren Köln, Band 2 von Steffi Machnik und auszugsweise die Freizeitkarte Deutschland.
Die Feierabendtouren sind in Buchform bei der Ausleihe mit dabei.

 Garmin Dakota 20
Garmin Dakota 20

Es besteht die Möglichkeit OSM (OpenStreetMap)-Karten aller Länder abzuspeichern (Micro-SD-Speicherkartenplatz), entweder zuhause oder am PC (CD-ROM-Teststation) auf der 1. Etage der Zentralbibliothek. Auch weitere Touren sind hier mit entsprechender Software zu planen und im gpx-Format auf das Navigationsgerät herunterzuladen.
Außerdem sind digitale Wander- oder Radtourvorschläge aus unseren entleihbaren Reiseführern zu übertragen.
Der nächste Urlaub oder Kurzausflug in die nähere Umgebung kann nun technisch unterstützt per Navigationsgerät erfolgen!
Übrigens die nächste GPS-Schulung mit dem Geologen Sven von Loga findet am Donnerstag, den 13.2. in der Zentralbibliothek statt.
eda

Druckfrisch: Neue Schriftenreihe unserer Literaturarchive

Logo LiK-Archiv Köln
Erster Band der neuen Schriftenreihe der Literaturarchive der Stadtbibliothek:
„In der Stadt, wo du lebst – Hans Bender in Köln”

Eine neue Schriftenreihe gewährt Einblick in die Schätze des Literatur-in-Köln-Archivs (LiK) und des Heinrich-Böll-Archivs der Kölner Stadtbibliothek und ehrt mit dem ersten Band einen der bedeutendsten Kölner Autoren und Herausgeber, Hans Bender. Die beiden einzigartigen Literaturarchive dokumentieren seit vielen Jahren das facettenreiche literarische Leben und bewahren das ‚literarische Gedächtnis’ der Stadt Köln. Zahlreiche international bedeutende Schriftsteller wie Jürgen Becker, Heinrich Böll, Rolf Dieter Brinkmann, Hilde Domin, Irmgard Keun und Dieter Wellershoff sind hier vertreten. Bereits in den 1970er Jahren trat das LiK-Archiv mit einem Publikationsorgan an die Öffentlichkeit, um Kölner Autoren und Autorinnen vorzustellen.

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Der graue Einband erinnert an Archivboxen. Durch die Ausstanzung “lik” entsteht der Eindruck, man könne in das Buchinnere und gleichzeitig auch in die Bestände unserer Archive blicken.

Hans Bender lebt und arbeitet seit über 50 Jahren in Köln, von hier aus betrieb er bis 1980 die redaktionelle Arbeit der Zeitschrift „Akzente”, die bis heute zu den renommiertesten deutschen Literaturzeitschriften zählt. Durch die Herausgabe von Anthologien hat sich Bender um die Förderung neuer Dichtung verdient gemacht. Sein erstaunliches Gespür für schriftstellerische Qualität verhalf vielen noch unbekannten Autoren auf das literarische Parkett. Bender und Köln gehören seit mehr als einem halben Jahrhundert untrennbar zusammen. Die Stadt hinterließ Spuren im Werk des Autors und umgekehrt.
Der erste Band der neuen Schriftenreihe möchte diese Spuren sichtbar machen und die poetischen Reflexionen des Autors über die Rheinmetropole dokumentieren. Benders Texte laden gleichzeitig zu einem imaginären Spaziergang ein, sie bieten dem Lesepublikum damit auch Anlass, den Autor auf seinen Ausflügen durch die Stadt zu begleiten. Neugierig durchstreifte Bender die Straßen Kölns, besichtigte die romanischen Kirchen, die Museen, beschrieb das kulturelle und gesellschaftliche Leben und gab Einblick in den Prozess des Schreibens im privaten Domizil.
Dr. Gabriele Ewenz, Leiterin der Archive, betreut die neue Schriftenreihe namens „lik”. Die Stadtbibliothek freut sich, mit dem Verlag der Buchhandlung Klaus Bittner einen engagierten Partner für das Erscheinen der Publikation an der Seite zu haben.
„In der Stadt, wo du lebst – Hans Bender in Köln”, hrsg. von der Stadtbibliothek Köln, ausgewählt, zusammengestellt und bearbeitet von Dr. Gabriele Ewenz, Verlag der Buchhandlung Klaus Bittner, Köln 2013, ISBN 978-3-926397-16-4, Preis: 16,80 Euro, erhältlich direkt in der Buchhandlung Klaus Bittner oder über den Buchhandel.

Das fehlende Puzzlestück: unser neuer Digitizer

Die Technologie des 3D-Drucks erlaubt es, digitale Dateien in physische Objekte zu verwandeln. Damit arbeiten wir schon länger und das Interesse daran ist seit Februar 2013 ungebrochen. Der Übergang zwischen dinglich und digital lässt sich aber auch in der anderen Richtung vollziehen: vom Objekt zur digitalen Datei.
Interessanterweise ist diese Umkehrung eines der häufigsten Themen, denen wir uns bei der Präsentation des 3D-Druckers stellen. Das äußert sich dann in Fragen wie

 „… und wie komme ich jetzt an so ein 3D-Modell?“

oder

 „Kann ich meine Kaffetasse theoretisch auch einscannen?“

Die Antwort darauf können wir nicht nur begeistert bejahen, sondern jetzt auch auf den entsprechenden 3D-Scanner zeigen. Gestern haben wir den MakerBot Digitizer der Presse vorgeführt. Das Gerät kostet rund 1.400 Euro und scannt mittels einer Kamera und zwei Lasern Objekte ein, d.h. es generiert eine Punktewolke, die dann von einem Algorithmus zu einem 3D-Modell umberechnet wird, das wiederum ausgedruckt oder mit den gängigen CAD-Programmen bearbeitet werden kann. Es richtet sich ausdrücklich an Designer, Pioniere, experimentierfreudige Maker und early adopter – ist also bei uns genau richtig.
Im Vorfeld der Pressekonferenz haben wir schon eifrig herumexperimentiert und alles mögliche (und unmögliche) eingescannt. Wir haben gelernt, dass die Beschaffenheit des Objekts sehr maßgeblich für einen gelungenen Scan ist. Ding zu dunkel? Schwierig. Stofftier? Umrisse zu unklar. Ding durchsichtig oder reflektierend? Fast unmöglich.
Aber eben nur fast. Als Maker und Pionier lässt man sich von technischen Einschränkungen nicht abschrecken, sondern herausfordern. Eine günstige Lichtsituation (kein Tageslicht, keine Lichtquelle in die Kamera des Scanners) hilft dabei enorm – und dann kann man das zu scannende Objekt ja noch anpassen. Es gibt z.B. ein spezielles weißes Spray, das man auf einen zu dunklen Gegenstand aufsprühen und später wieder entfernen kann. Andere arbeiten mit Maismehl – oder Babypuder. Kleine Objekte stellt man einfach auf ein Podest, geometrisch schwierige Figuren scannt man mehrfach ein, die Software fügt es dann zu einem Modell zusammen.

Allerdings müssen wir ehrlich sein: Der Digitizer ist kein Ding-Kopierer. Kein Gerät, das exakte Duplikate von Gegenständen herstellt. Das ist – noch – Science-Fiction (aber das war 3D-Druck auch mal). Technisches Potenzial und menschliche Kreativität führen dann aber doch zu gelungenen Ergebnissen. So sind die Modelle eine zeitsparende Grundlage für 3D-Designer und es ist schlichtweg erstaunlich, dem “Internet der Dinge” und der fortschreitenden Verschränkung von digitaler und physischer Sphäre zuzusehen.
Der Digitizer ergänzt ab sofort unser Equipment im Makerspace auf der 4. Etage. Ihr könnt ihn (Edit 17.3.14: samstags von 10-15 Uhr) während unserer Öffnungszeiten eigenverantwortlich nutzen und mit ihm experimentieren.

 sa

Presseresonanz
http://www.koeln.de/koeln/3d-scanner-stadtbibliothek-makerspace-drucker_785675.html
http://www.report-k.de/Koeln/Lokales/Zentralbibliothek-mit-neuem-3D-Scanner-26535
http://www.rundschau-online.de/koeln/3-d-scanner-angebot-fuer-bastler-und-macher,15185496,25537910.html
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/koeln/article122616604/In-der-Stadtbibliothek-kann-jetzt-3-D-gescannt-werden.html

Heute wäre Christa Päffgen 75 Jahre alt geworden

„Eisige deutsche Schönheit”,  „germanische Walküre”  „geisterhafte Erscheinung”, „geheimnisvoll düster”, „Göttin aus Walhalla“.

Wohl kaum eine Künstlerin der Pop-Geschichte hat die Phantasien so bewegt wie Nico (gebürtige Christa Päffgen). Und von allem, was über sie erzählt und geschrieben wurde, stimmt vermutlich nur ein nichtbezifferbarer Bruchteil.

Selbst zu ihrer Geburt gibt es widersprüchliche Angaben. Das renommierte Munzinger-Archiv (auf das wir uns immer gerne verlassen), gibt als Datum und Ort an: „15. März 1940 Budapest (n.a.A. 15. März 1943 Budapest )”.

 Die meisten Quellen sehen sie jedoch als gebürtige Kölnerin, und zwar heute vor 75 Jahren († 18. Juli 1988). Ihren Nachnamen erhielt sie vom Vater. Dieser stammte (zumindest für Ortsansässige zweifelsfrei) aus der berühmten Brauerei-Familie. Nico selbst trug durch ihre Erzählungen dazu bei, jeden biographischen Versuch in die Irre zu leiten. Hinzu kam, dass sie in ihrem Herkunftsland nie so populär wurde, wie in den USA, Frankreich und England.

Aber vieles spricht für diesen Nenner:

 sie sah umwerfend aus und machte Karriere als internationales Supermodel;

sie konnte nicht schauspielern, trotzdem war Fellini von ihr fasziniert;

sie konnte nicht singen, aber ihre Stimme schlug alle in den Bann!
Ungeachtet aller Widersprüchlichkeiten: Nico ist gebürtige Kölnerin. Gewürdigt wurde das 2007 mit einer Film-Retrospektive bei der Cologne Conference. Und das Kölner Museum für Angewandte Kunst widmete ihr 70 Jahre nach ihrer Geburt erstmals eine vielbeachtete multimediale Schau (Oktober 2008 – Februar 2009), die Mode, Film und Musik Nicos zeigte.

gp

Bücher über Nico in unserem Bestand:

Axel von Cossart: Kult um Nico. 1995.

James Young: Nico – Reise in die Finsternis: die letzten Jahre einer Rocklegende. 1992.

Musik-CDs im Katalog  unter „Velvet Underground” und „Nico”.

Frauen-Archiv jetzt bei KölnBib

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Der Bestand des Frauen-Archivs des FrauenMediaTurms (FMT) ist jetzt auch bei KölnBib, dem Verbundkatalog Kölner Bibliotheken, online einsehbar. Das im Turm ansässige feministische Archiv hat sich mit dem Internet-Portal vernetzt. Unter dem gemeinsamen virtuellen Dach, einem Zusammenschluss von 12 Kölner Bibliotheken, können jetzt mit einer Abfrage insgesamt mehr als 6 Millionen Bücher und Medien abgerufen werden. Das gelte auch für  die „Emma”, so Archivgründerin Alice Schwarzer, die damit als erste Publikumszeitschrift gratis ins Netz gestellt werde.

Die Stadtbibliothek Köln gratuliert den Archiv-Frauen zur Vertragsunterzeichnung mit dem Verbund der Kölner Bibliotheken. Willkommen heißen wir auch den zweiten Neuling:  das Rheinisch-Westfälische-Wirtschaftsarchiv. Die KölnBib war 2002 mit vier Bibliotheken gestartet.

 Und hier das komplette Dutzend:

• Deutsche Zentralbibliothek für Medizin

• Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek Köln

• FrauenMediaTurm – Das Archiv und Dokumentationszentrum

• Hochschulbibliothek der Fachhochschule Köln

• Hochschulbibliothek der Katholischen Hochschule NRW

• Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln

• Stadtbibliothek Köln, Josef-Haubrich-Hof 1

• Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln

• Universitäts- und Stadtbibliothek Köln

• Wirtschaftsbibliothek / Industrie- und Handelskammer zu Köln

• Zentralbibliothek der Sportwissenschaften der Deutschen Sporthochschule Köln

 Die Zusammenarbeit wird technisch und organisatorisch unterstützt durch das Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen. Verbessert werden sollen der Kundenservice und Förderung der Nutzung von Bibliotheken und Archiven. Kooperiert wird auf technischer, inhaltlicher und organisatorischer Ebene und im Ausbildungsbereich. Mittels eines stadtweiten Leihverkehrs können Bücher aus anderen Bibliotheken schnell und kostengünstig beschafft werden.

gp

Bild: Der Bayenturm am Rhein, der sich seit 1994  FrauenMediaTurm nennt. wikimedia commons, author: HOWI

Zwischen Bastelstunde und Business: das stARTcamp 2013

Zu einem ordentlichen Barcamp gehört ein ordentliches Blogposting – als Nachlese, als Fazit, als Selbst-noch-einmal-Revue-passieren-lassen. Und nicht zuletzt gilt es, den Einsatz einiger weniger für viele Barcamper zu würdigen.
Ich hatte das Glück, die Stadtbibliothek in diesem Jahr – es war das dritte stARTcamp seiner Art – vertreten zu dürfen. Meine erste Dienstreise (zu meinem ersten Barcamp) versprach dann auch, für alle Zeiten die kürzeste zu bleiben: ca. 300 Meter trennen die Zentralbibliothek von der Karl-Rahner-Akademie, die Schauplatz des stARTcamps war. Entsprechend frisch und neugierig meldete ich mich dann bei Wibke Ladwig an, eine der drei Organisatorinnen. Als Sozialisierungshilfe gab es einen Button mit dem Namen sowie der Hinweis auf das obligatorische Kreppband, das bitte mit dem eigenen Twitternamen zu beschriften und ans Revers zu pappen sei. Gesagt, getan. Nach kurzer Kaffeebetankung trafen sich dann 130 (!) Menschen zur Eröffnung.
Eröffnung stARTcamp 2013
Ich war gespannt, wie sich so viele Menschen kollaborativ einspannen lassen, ohne dass es bisweilen zu für Barcamps eher untypischen “Frontalunterricht” kommt. Imponiert hat mir die Eloquenz der Veranstalterinnen und die Lockerheit der großen Runde. Wenn sich z.B. jeder von 130 Menschen kurz vorstellen soll, könnte das schnell verkrampft werden. Nicht so hier: Jeder sollte bloß drei Hashtags nennen, die zu ihm passen – diese Kurzform garantiert Kurzweile. Meine persönlichen Lieblings-Hashtags: #weltherrschaft, #niveauflexibel und (natürlich!) #katzen. Ich selbst stellte mich mit #3dprinting, #makerspace und #bullshitbingo vor.
Als nächsten Schritt wurden die “Sessions” zusammengestellt. Will heißen: Wer etwas zum stARTcamp beitragen will, tritt nach vorne, skizziert kurz seine Idee und sofern genug Handmeldungen zusammenkommen, landet die Session auf dem Tagesplan. Diese ad-hoc-Planung geht schnell, ist unkompliziert – und resultiert nicht nur in einem straffen Tagesplan, sondern auch in einem durchaus ansehnlichen Gesamtkunstwerk:
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Im schmerzlichen Bewusstsein, dass ich Michael Scholtens Schnick-Schnack-Schnuck-Turnier verpasse, weil ich berufsbedingt serious business machen muss, setzte ich mich also in die Smartplaces-Session von Frank Tentler. Smartplaces ist ein Projekt, das Orte oder Events im Kultursektor multimedial vernetzt. Das Ziel wäre dann u.a. eine stärkere Bindung z.B. eines Museumsbesuchers, indem er nach Betreten des Museums per Tweet auf eine Tasse Kaffee eingeladen wird. Diese und weitere Möglichkeiten fasste Frank unter dem Begriff Rabbithole zusammen, in das der Besucher – in Anlehnung an Lewis Carrolls Alice im Wunderland – gelockt werden müsse. Schönes Konzept, ganzheitlich gedacht und nicht ohne Anreiz für uns.
Als nächstes setzte ich mich in Ilias NtaisSocial Media Content Strategy Visualisation (puh). Trotz des abschreckend-neudeutschen Titels der Session sollte sie mein Lieblingsevent des Tages werden. Denn: Wir durften basteln! Ziel war es, das anzusprechende Publikum einer Institution (sei es Orchester, Museum oder Bibliothek) qua Schere und Papier zu segmentieren und sich anschließend in einer wild zusammengeworfenen Truppe Strategien für die jeweiligen Gruppen auszudenken. Frei nach dem Motto: Jede Idee ist willkommen. Diese Kreativtechnik berücksichtigt strukturiertes Vorgehen und ‘wildes Denken’ gleichermaßen und so konnten wir nach nur 20 Minuten als Gruppe, die noch nie zusammen gearbeitet hat, sehr gute Ideen für Museumsmarketing zusammentragen.
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Stefan Evertz‘ Vortrag zu Social Media Monitoring stand als nächstes auf meinem Zettel und informierte kompakt über die Grundbegriffe und Tools des Monitoring, also: Wer sagt was über mich im sozialen Web? Und wie komme ich da dran? Gleich danach stellte Rod Schmid sein Projekt Livekritik vor. Die Idee hinter der Webseite ist, dass es für alle möglichen Produkte im Web Bewertungen, Reviews und Rezensionen gibt – außer für Live-Events. Diese Lücke füllt das junge Unternehmen, indem es Nutzer Kritiken zu Konzerten, Lesungen usw. schreiben lässt. So richtig interessant wurde es aber, als Rod aus dem Nähkästchen eines Startups plauderte und Ideen für die Zukunft skizzierte.
In der letzten und sehr gut besuchten Session lauschten wir Patrick Möller, der uns erklärte, was Transmedia Storytelling ist. Nach einem Grundkurs in Narratologie ging es darum, das Geschichtenerzählen auf mehrere Medien (TV, Internet, Smartphone etc.) auszubreiten, ohne den Inhalt jeweils nur auf das andere Medium zu kopieren. Stattdessen sollten die Eigenschaften des jeweiligen Mediums genutzt werden, um der Geschichte neue Facetten zu verleihen. Im Ergebnis gibt es nicht mehr die eine Geschichte, die sich in dem einen Buch nachlesen lässt. Vielmehr wird der Nutzer medial ‘eingepackt’, was ein tieferes Eintauchen in die Geschichte erlaubt. Patricks Beruf ist es, sich solche Geschichten auszudenken und sie technisch umzusetzen. Toller Job!
Und zack, schon war Ende. Die fünf Sessions vergingen wie im Flug! Ein gutes Zeichen. Den drei Organisatorinnen, die sich Herbergsmütter nennen, sei auf’s Herzlichste gedankt für die liebevolle und inspirierende Atmosphäre. Den Mutigen, die eine Session veranstalteten, sei für wertvollen Input gedankt. Im nächsten Jahr komme ich (oder eine Kollegin :-)) sehr gerne wieder.
Fazit
Positiv

  • abwechslungsreiches Programm
  • Follower treffen 🙂
  • Suppe & Schnittchen
  • Input, Input, Input

Nicht-ganz-so-positiv

  • (in den von mir besuchten Sessions:) relativ viel Frontalunterricht (Vortrag + Powerpoint) mit wenig Interaktion
  • kein WLAN (stattdessen Livestream. Vorschlag: wenn Streamviewer weniger als Besucherzahl, dann lieber WLAN für die Anwensenden)

(sa)

Karten gewinnen: Mozart auf der Reise nach Prag

Mozart-stadtteilbibliothek-rodenkirchen-reise-nach-pragTheaterabend mit der Schauspielerin Barbara Kratz nach Eduard Mörikes berühmter Novelle
Wir schreiben das Jahr 1810. Mozart ist berühmter als zu Lebzeiten und seine Witwe Constanze inzwischen wohlhabend. Noch einmal fährt sie mit der prachtvollen Kutsche, die reiche Gönner dem verehrten Meister 1787 auf der Reise nach Prag geschenkt hatten, und zwar direkt vor die Zuschauer — eine Reise mit Hindernissen und viel Musik.
Wo: Stadtteilbibliothek Rodenkirchen
Wann: 20. September 2013, 19.30 Uhr
Für die Veranstaltung verlosen wir 2×2 Karten unter allen, die hier bis zum 12. September einen Kommentar hinterlassen!
Die Gewinner werden per Mail benachrichtigt.
Viel Erfolg! 🙂
 
Informationen zur Veranstaltung und zum Vorverkauf gibt es hier im Kalender der Stadt Köln.

(mks)

(Foto: © Hydra Productions)

Soirée chansons dans le quartier de la culture

„Vouz aimez la chanson française, vouz aimez aussi chanter … en français, venez et laissez-vous séduire par la poésie, la musique, le rythme…” klang es in der Einladung. À bon! Der Kölner würde sagen: „Kumm, loss mer singe!”

Zu den schönsten jährlichen Veranstaltungen der VHS Köln zählt der französische Abend, bei dem alle mitsingen können. Auf der Bühne steht dann das deutsch-französische „Trio Laurent et Amies”. Im Publikum sitzen überwiegend frankophile Germanen. Gemeinsam feiern sie das Liedgut des Hexagons.

Letzte Woche fanden sich 120 Fans des Genres im Kulturquartier am Neumarkt ein. Im Forum Volkshochschule im Museum (Rautenstrauch-Joest neben der Zentralbibliothek) widmeten sie sich ihrer Leidenschaft. Bestens stimuliert durch Laurent Chevalier, seine Gitarre und sein Gesang. Vorzüglich begleitet von Leo Despineux am Kontrabass und Andreas Hindrichs an der Posaune.Mit spitzbübischem Charme und Humor legte Laurent sein Publikum an die musikalische Kette, die aus 18 Chansons und mehreren Zugaben bestand. Von Charles Trenet („Douce France”) über George Brassens („L’Auvergnat”), Jaques Brel („Ne me quitte pas”) bis zu Edith Piaf („La foule”) spannte sich der Bogen bekannter und weniger bekannter, älterer und neuerer Chansons. Manche mit Klippen in der Melodie. Jedes Lied oder sein Interpret wurde von Laurent kommentiert. Etwa Patricia Kaas, die von der „schäl Sick de la France” kommt, d.h. von Paris aus gesehen hinter der Maas. Oder Dalidas „Le temps des fleurs”, das sich nach „Superjeilezick” von Brings anhört.

 So wurde locker eine Brücke nach der anderen zwischen Frankreich und dem Rheinland geschlagen. In Pause gab es lecker Rotwein und Snacks. Danach ging es wie geölt noch leichter von den Lippen. „Hört sich gut an! Man fühlt sich wie in Frankreich!” lobte Laurent den bunt zusammen gewürfelten Chor. Und auf eins lässt sich wetten: dass alle nächstes Jahr wieder dabei sind!

gp