Die Neuentdeckung des Himmels

Als im Oktober 1995 der erste Planet entdeckt wurde, der nicht die Sonne umkreist, sondern einen anderen Stern, habe ich gerade probiert, mich an der Universität zurechtzufinden. Ich hatte mein Astronomiestudium gerade erst begonnen und viel zu viel zu erledigen, um mich lange mit dieser Entdeckung zu beschäftigen. Ich musste herausfinden, wo die Einführungsvorlesungen stattfinden, musste mich für Übungskurse eintragen, die überall in Wien verteilten Institute der naturwissenschaftlichen Fakultät finden und für die erste Entdeckung einer fremden Welt blieb da kaum noch Zeit.

Im Laufe der folgenden Jahre verlief mein Studium dann nicht mehr ganz so hektisch – die Erforschung der extrasolaren Planeten dagegen nahm nun erst so richtig Fahrt auf. Ich bin ihnen aber erst 1999 wieder richtig begegnet. Mittlerweile hatte ich den Großteil meines Grundstudiums abgeschlossen und arbeitete an meiner Diplomarbeit. Die beschäftigte sich zwar mit Asteroiden, aber die Mitglieder meiner Arbeitsgruppe waren aktiv an der Erforschung der fremden Planeten beteiligt. Damals kannte man gerade Mal ein paar Dutzend Planeten und jede neue Entdeckung war eine kleine Sensation. Wir kannten die Eigenschaften der fremden Welten fast auswendig und diskutierten in den Kaffepausen und Seminaren intensiv über jeden einzelnen von ihnen.
Es gab zuerst fast jeden Monat neue Entdeckungen; später dann fast jede Woche. Irgendwann waren so viele Planeten bekannt, das man kaum mehr den Überblick behalten konnte. Nach meinem Diplomstudium begann ich selbst an der Erforschung der fremden Planeten zu arbeiten und konnte meine Studienobjekte aus einer Liste von mehr als 100 Himmelskörpern wählen.
Als ich nach meiner Dissertation an der Universität Jena als Wissenschaftler zu arbeiten begann, erregten neu entdeckte Planeten fast keine Aufmerksamkeit mehr. Die Liste der fremden Welten wuchs fast täglich und man diskutierte nur mehr über die spektakuläreren Funde. Im Jahr 2006 begannen die ersten Weltraumteleskope, nach extrasolaren Planeten zu suchen und wurden bald darauf in Massen fündig.
Am 22. Oktober 2013 enthielt die Liste der bekannten extrasolaren Planeten das erste Mal mehr als 1000 Einträge. Und kaum sechs Monate später hatte sich diese Zahl fast verdoppelt!
In nicht einmal zwei Jahrzehnten hat sich unser Weltbild komplett gewandelt. Jahrtausendelang haben wir Menschen uns gefragt, ob es anderswo im Universum auch noch Planeten gibt. 1995 gelang uns der erste Blick auf diese fremden Welten und heute sind sie fast schon zur Normalität geworden. Wir haben den Himmel tatsächlich völlig neu entdeckt und festgestellt, dass da draußen nicht nur unzählige Sterne sind, sondern auch ebenso unzählige Planeten.
Die Suche nach dem fremden Welten im Universum ist eine faszinierende Geschichte. Nach Jahrtausenden voller Spekulationen und nach Jahrzehnten voller Misserfolge haben wir nun innerhalb weniger Jahre auf diesem Gebiet mehr Fortschritte gemacht als irgendwo anders in der Astronomie im gleichen Zeitraum.
In meinem Buch “Die Neuentdeckung des Himmels” haben ich probiert, diese spannende Reise allgemein verständlich zu erzählen. Von den griechischen Gelehrten der Antike über die Theologen des Mittelalters bis hin zu den Forschern der Neuzeit haben die Menschen sich gefragt, ob unsere Welt die einzige Welt im Kosmos ist und wir seine einzigen Bewohnern. Wir haben heute das große Glück, genau in der Zeit zu leben, in der wir auf diese jahrtausendealten Fragen eine Antwort finden können. Den ersten Teil der Reise haben wir schon zurück gelegt. Die fremden Welten sind gefunden und das in einer Anzahl und Vielfalt, die jede Vorstellung sprengt. Ob es auf diesen Planeten irgendwo auch Leben gibt, werden wir im nächsten Abschnitt der Reise herausfinden. Und die Antwort wird diesmal keine Jahrtausende auf sich warten lassen. Wenn es irgendwo dort draußen Leben gibt, dann werden wir es schon in den nächsten Jahrzehnten finden!

Florian Freistetter


Astronom Florian Freistetter stellt sein aktuelles Buch in der Zentralbibliothek vor.
Die Thesen des aktuellen Buchs von Florian Freistetter diskutiert Ralf Krauter mit dem Autor und dem DLR-Astronom Manfred Gaida am

Mittwoch, 26. März 2014, um 19 Uhr

in der Zentralbibliothek am Neumarkt.

Das Gespräch gehört zur Reihe „Wissenswert – Themen am Puls der Zeit”. Die Stadtbibliothek kooperiert bei der Veranstaltung mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Der Eintritt kostet im Vorverkauf sieben, ermäßigt fünf Euro. An der Abendkasse beträgt der Eintrittspreis acht und ermäßigt sechs Euro. Im Vorverkauf sind die Karten bei „Köln Ticket” im Internet oder telefonisch unter 0221/2801 erhältlich. Unter der Telefonnummer 0221/221-23939 nimmt die Stadtbibliothek auch Reservierungen entgegen.

Karten gewinnen: “BE – Das Leben des größten deutschen Filmproduzenten und Drehbuchautors Bernd Eichinger”

Unsere Veranstaltungsreihe “Wissenswert – Themen am Puls der Zeit” geht in eine neue Runde. Und klar, wir verlosen auch wieder fleißig Freikarten. Los geht’s!

“Dass ich einmal seine Biografie schreiben würde, daran hatte mein Mann keinen Zweifel. Ich schon. Aber er, der immer ein seltsam übersinnliches Gefühl für die Zukunft hatte, erzählte mir trotzdem alles. Manche Geschichten auch mehrmals. “Hör zu, merk dir das”, sagte er gelegentlich. Ich rollte zwar mit den Augen, aber ich merkte es mir.”

Zwei Monate nach dem Tod Bernd Eichingers im Januar 2011 begann Katja Eichinger, das Leben ihres Mannes aufzuschreiben: eine schwierige Kindheit im Internat, die Filmhochschule in München, Erfolge in Deutschland.

Auch seine Affären, die Dramen, die sich am Filmset abspielten, seine Einsamkeit in Hollywood und die Rückkehr nach München beschreibt Katja Eichinger. Sie erzählt zudem von seinen großen Erfolgen, von Filmen wie “Der Name der Rose” oder “Das Parfum”, von seiner Kompromisslosigkeit und von dem großen Glück, das sie miteinander fanden. (Aus dem Veranstaltungskalender der Stadt Köln)

Am 18. September um 20 Uhr findet das Gespräch zwischen Katja Eichinger und Gisela Steinhauer in der Zentralbibliothek am Neumarkt (Josef-Haubrich-Hof 1, 50676 Köln) statt.
Alle Kommentare zu diesem Artikel nehmen an der Verlosung von 2×2 Karten für die Veranstaltung teil. Die Gewinner benachrichtigen wir per Mail. Die Losbox ist bis zum 3.9.2012 geöffnet.
Viel Spaß!
ck
Foto: http://media.hoffmann-und-campe.de/media/print/50253_1_eichinger_bb_web1.jpg

Karten gewinnen: David Graeber – “Schulden. Die ersten 5.000 Jahre”

“Seit der Erfindung des Kredits vor 5.000 Jahren treibt das Versprechen auf Rückzahlung Menschen in die Sklaverei. Die Geschichte der Menschheit erzählt David Graeber als eine Geschichte der Schulden: eines moralischen Prinzips, das nur die Macht der Herrschenden stützt. Damit durchbricht er die Logik des Kapitalismus und befreit unser Denken vom Primat der Ökonomie.
Graeber sprengt die moralischen Fesseln, die uns auf das Prinzip der Schulden verpflichten. Denn diese Moral ist eine Waffe in der Hand der Mächtigen. Die weltweite Schuldenwirtschaft ist eine Bankrotterklärung der Ökonomie. Der Autor enttarnt Geld- und Kredittheorien als Mythen, die die Ökonomisierung aller sozialen Beziehungen vorantreiben.” (aus dem Veranstaltungskalender der Stadt Köln)
David Graeber stellt sein Buch “Schulden. Die ersten 5.000 Jahre” am 22. Mai in der Zentralbibliothek vor. Beginn ist um 20 Uhr.
Eine kleine Einführung zum Thema Schulden mit anschließendem Gespräch mit dem Autor David Graeber liefert die 3sat Kulturzeit:
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=ZmjaJDUzzhQ]
Wir verlosen wieder unter allen Kommentaren 2×2 Freikarten für die Veranstaltung. Die Teilnahme ist bis zum 14. Mai möglich. Die Gewinner benachrichtigen wir per Mail.
Viel Spaß und viel Erfolg!
ck

Karten gewinnen: Harald Welzer – Das Menschenmögliche

“Die deutsche Erinnerungskultur befindet sich in einer Epochenwende: Nationalsozialismus und Holocaust liegen mehr als sechzig Jahre zurück, es gibt kaum mehr Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, und die junge Generation sieht sich mit neuen Herausforderungen wie Globalisierung und Klimawandel konfrontiert. Ein historischer Diskurs, der nur auf die Beschwörung des “Nie wieder” und die Dämonisierung des Bösen setzt, verfehlt sein Ziel: Orientierung für unsere Gegenwart zu bieten, um eine Basis für zukünftiges Handeln zu schaffen. Das bedeutet: Trotz der großen Erfolge der historischen Bildung braucht die Erinnerungskultur eine Modernisierung, um nicht in Musealität und leeren Ritualen zu erstarren.” (aus dem Veranstaltungskalender der Stadt Köln)

(Foto: http://images.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-09/harald-welzer/harald-welzer-180xVar.jpg)
 
Harald Welzer stellt am 15. Mai sein Buch “Das Menschenmögliche. Zur Renovierung der deutschen Erinnerungskultur” vor.
Wo: Zentralbibliothek Köln
Wann: 15. Mai, 20 Uhr
Harald Welzer – das Menschenmögliche bei heute journal plus (ZDF)
Unter allen Kommentaren, die hier bis zum 7. Mai eingehen, verlosen wir 2×2 Freikarten! Die Gewinner werden per Mail benachrichtigt.
Viel Spaß!
ck

Karten gewinnen: Christoph Türcke – “Hyperaktiv!”

Hyperaktivität lautet die Diagnose, wenn Kinder von ständiger Unruhe getrieben sind. Doch ist nicht unsere gesamte Gesellschaft, mit dem Computer als Taktgeber, in heller Aufregung? Statt unseren Kindern Ritalin zu verabreichen, sollten wir besser Gegenmaßnahmen treffen, um den Schwund an Aufmerksamkeit aufzuhalten.” (aus dem Veranstaltungsprogramm der Stadtbibliothek Köln)
Am 3. Mai kommt Christoph Türcke, Professor für Philosophie, mit seinem Buch in unsere Veranstaltungsreihe “wissenswert – Themen am Puls der Zeit”.
Die Moderation übernimmt Ralph Erdenberger.
Wo: Zentralbibliothek
Wann: 3. Mai, 20 Uhr
Einen Einblick in das Thema und einen ersten Blick auf den Autor könnt ihr bei diesem 3sat-Kulturzeit Beitrag bekommen [youtube=http://www.youtube.com/watch?v=fD_ezvYHOIA]
Außerdem war der Autor auf der Leipziger Buchmesse Gast auf dem blauen Sofa. Hier ein Videomitschnitt.
Wir verlosen wieder 2×2 Freikarten unter allen Kommentaren, die hier bis zum 22. April eingehen. Die Gewinner benachrichtigen wir per Mail.
Viel Spaß!
ck

Karten gewinnen: Friedrich Christian Delius – “Als die Bücher noch geholfen haben”

Der bereits vielfach ausgezeichnete Autor Friedrich Christian Delius kommt am 26. April in die Zentralbibliothek. Mit etwas Los-Glück könnt ihr kostenfrei dabei sein!
“Welches war der verrückteste Moment in der Literaturgeschichte seit 1945? Wie veränderten die Schüsse der sechziger Jahre die Sprache? Seit fast fünf Jahrzehnten ist Friedrich Christian Delius poetischer Chronist deutscher Zustände. Mit seinen Romanen wurde er zu einem der bedeutendsten deutschen Autoren der Gegenwart.
In seinem Erinnerungsband liefert Delius bestechende Deutungen der Sechziger bis zur Wendezeit, zeichnet Porträts von Autorinnen und Autoren wie Wolf Biermann, Heiner Müller oder Herta Müller und spricht über das Glück der Literatur. Delius wurde im Herbst 2011 mit dem Georg-Büchner-Preis geehrt.” (aus dem Veranstaltungskalender der Stadt Köln)
Auf der Leipziger Buchmesse sprach Herr Delius über sein neues Buch “Als die Bücher noch geholfen haben”:
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=SZEsl7dLvH8]
Und auch auf diesem Sofa: Als die Bücher noch geholfen haben
Alle Kommentare (bis 10. April) nehmen an der Verlosung von 2×2 Karten für die Veranstaltung teil. Die Gewinner benachrichtigen wir per Mail. Viel Spaß!
ck

Karten gewinnen: Bas Kast – “Ich weiß nicht, was ich wollen soll”

Es hat ja eine Weile gedauert, aber nun endlich verlosen wir wieder Veranstaltungskarten!
Am 17. April kommt der Bestsellerautor, Psychologe und Journalist Bas Kast in die Zentralbibliothek und wird sein Buch “Ich weiß nicht, was ich wollen soll” vorstellen.
Wann: 17. April 2012, 20 Uhr
Wo: Zentralbibliothek am Neumarkt

“Wir haben alle Chancen der Welt, an der Erfüllung unserer Wünsche zu arbeiten wie nie zuvor – aber warum tun sich dann viele von uns so schwer mit der Liebe und dem Leben? Bestsellerautor Bas Kast hat sich angesehen, was die unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen – wie Psychologie, Hirnforschung, Politik- und Wirtschaftswissenschaften – zur Qual der Wahl und unserer rasenden Wohlstandsgesellschaft herausgefunden haben. Ein Buch voller überraschender Analysen und Einsichten über uns und den Zustand der Welt, in der wir leben.”
(aus dem Veranstaltungskalender der Stadt Köln)
Der Fischerverlag lässt alle Neugierigen schon einen Blick in das Buch werfen!
Unter allen Kommentaren verlosen wir hier 2×2 Freikarten. Die Losbox ist bis zum 3. April geöffnet. Also haut rein in die Tasten und seid bei der Buchpremiere dabei! 😉
Die Gewinner werden per Mail benachrichtigt.
ck

Karten gewinnen: “Ideale” – ein Abend mit Julia Friedrichs

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=chZnNkq4vJI]
 
In der Reihe “Wissenswert – Themen am Puls der Zeit” besucht am 6. März die Journalistin und Autorin Julia Friedrichs die Zentralbibliothek.
“Auf der Suche nach Menschen mit Idealen traf Julia Friedrichs jene, die ihnen treu blieben und jene, die sie verrieten – in den Büros von Gerhard Schröder und Peter Hartz, aber auch bei Nichtprominenten, die an der Verwirklichung ihrer Ideen arbeiten. Irgendwann muss jeder entscheiden, wofür er steht.” (aus dem Veranstaltungskalender der Stadtbibliothek Köln)
Rezensionen zu ihrem Buch “Ideale. Auf der Suche nach dem, was zählt” finden sich u.a.  hier.
Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, Eintritt 8 Euro / ermäßigt 6 Euro.
Auch diesmal verlosen wir 2×2 Karten für die Veranstaltung. Alle Kommentare, die bis zum 22. Februar eintreffen, nehmen an der Verlosung teil. Die Gewinner werden per Mail benachrichtigt.
Viel Spaß!
ck

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