Indy und Kölle

Teil 2 unseres Interviews mit Nicole James.

Wer kam eigentlich auf die Idee dieses bibliothekarischen Austausches?
Das war der Freundeskreis Köln – Indianapolis e.V., namentlich der Vorsitzende
Volkmar Schultz, der bei einem Aufenthalt in Indianapolis auch unsere Bibliothek besuchte und dabei diese gute Idee hatte. Unsere beiden Städte verbindet ja eine Partnerschaft, deren 25jähriges Jubiläum nächstes Jahr gefeiert wird.
Die beiden Städte sind ja ungefähr gleich groß…
…ja, Indianapolis hat ca. 800.000 Einwohner und Köln eine Million…
…und was wir natürlich höchst beneidenswert finden, sind die 22 Zweigstellen und die 664 Mitarbeiter, die Ihr Bibliothekssystem umfasst!
Ich hab mir sagen lassen, dass es auch hier mal 28 Stadtteilbibliotheken und 6 Bibliotheksbusse gab.
Was bekommen Sie sonst so von Köln mit?
Weniger als ich gerne möchte. Ich habe jeden Tag ein umfangreiches Programm, abends noch schöne Geselligkeit mit den Mitgliedern des Freundeskreises und bin auch sehr gut privat in Sürth untergebracht. Für Sight-Seeing blieb nur wenig Zeit, aber ich möchte auf jeden Fall noch das Schokoladen-Museum und das 4711-Haus besuchen. Auch wenn das hier vielleicht nicht jeder nachvollzieht, ich mag den Duft von 4711.
Und die Kölner?
In meinem Reiseführer, den ich vorher gelesen habe, steht, dass die Kölner offen und locker sind. Das kann ich nur bestätigen, schließlich war ich ja schon oft in Deutschland. Und in Bibliotheken arbeiten sowieso hauptsächlich nette Menschen.
Und das Kölsch?
Ich gestehe, ich habe auch ein Düsseldorfer Alt-Bier getrunken. Aber Kölsch hat mir besser geschmeckt.
Der Kölner nennt seine Stadt ja nicht „Köln“ sondern „Kölle“, wie ist das bei Ihnen?
Wir sagen einfach „Indy“.
Noch mal zur Bibliothekslandschaft – wie sehen sie die Zukunft der Bibliotheken?
Das sieht man in Köln so wie in Indianapolis. Die Bibliotheken werden sich immer neuen Herausforderungen stellen, in der virtuellen wie der realen Welt. Sie werden immer ein Ort bleiben, der Menschen anzieht und zusammen bringt und wo sie sich wohl fühlen.

gp

Bild:  2x USA auf den Dächern am Neumarkt: Nicole James, Bibliothekarin aus Indianapolis, und im Hintergrund die Eistüte des amerikanischen Künstlers Claes Oldenburg.

Welcome Nicole James!

Heute begrüßt die Stadtbibliothek unseren Gast aus den USA: Nicole James. Sie kommt aus der Kölner Partnerstadt Indianapolis (Indiana), arbeitet an der dortigen Public Library als Bibliothekarin und ist Leiterin der Zweigstelle College Avenue. Als “Sister City Exchange Ambassador” wird sie für 3 Wochen bei uns hospitieren.

Die “Botschafterin” aus den Staaten wird sich bei uns mit den Kolleginnen und Kollegen über Fachfragen austauschen, Stadtteilbibliotheken besuchen, an Konferenzen und Sitzungen teilnehmen und viele Gespräche führen.
Nicole James, die übrigens perfekt Deutsch spricht, hat sich schon auf Köln vorbereitet. In diesem Video (ab 1:00) vergleicht sie den internationalen Charakter von Köln (die vielen Kulturen und Sprachen) mit Indianapolis. In einem Blog will sie über ihre Erlebnisse und Erfahrungen berichten.
Unsere Kollegen Frank Daniel und Dorothea Fellmann werden sie in den kommenden drei Wochen begleiten und freuen sich auf einen spannenden Austausch. 2013 wird dann der Gegenbesuch von unserer Seite nach Indianapolis erfolgen.
In diesem Sinne:

Herzlich willkommen, Nicole James!
Wir wünschen einen schönen Aufenthalt in Köln
und viele anregende Gespräche und Begegnungen!

gp

TEDxChange 2012 – Melinda Gates war in Berlin

Vielleicht seid ihr im Netz schon einmal auf ein TEDtalk-Video gestoßen. TED ist eine Konferenz, die sich der Verbreitung von Ideen verschrieben hat. Die 3 Buchstaben stehen für Technology, Entertainment und Design. TEDtalks sind die einzelnen Vorträge, abrufbar unter www.ted.com. Sie sprühen geradezu vor Kreativität, Inspiration und Ideenreichtum. Und das alles in unter 18 Minuten pro Vortrag.
Da es ein großes Interesse an TED-Veranstaltungen gibt, werden unter dem Titel TEDx mittlerweile auch unabhängige Konferenzen abgehalten, die sich des gleichen Formats bedienen. Solch eine Veranstaltung organisierte die Bill & Melinda Gates Foundation am 05. April 2012 in Berlin. Bei TEDxChange ging es um globale Gesundheits- und Entwicklungsfragen.

TEDxChange im Berliner Trafo

Die Vorträge kamen von Jeff Chapin (Maschinenbauingenieur und Produktdesigner bei IDEO), Sven Giegold (Abgeordneter im Europäischen Parlament, Mitbegründer von Attac-Deutschland), Theo Sowa (unabhängige Beraterin, komm. Leitung des African Women’s Development Fund) und Melinda French Gates (Mitbegründerin der Bill & Melinda Gates Foundation). Zwischendurch wurde noch eine kurze Dokumentation über die “Daredevils” gezeigt, eine Gruppe indischer Kinder, die (unter Anleitung) in Kalkutta die Polio-Impfungen ihres Stadtteils überwachen. Sie schafften es den Prozentsatz der Polio-Impfungen auf 80% zu steigern. Um auf die vollen 100% Prozent zu kommen, erstellten sie Straßenkarten ihres Gebiets und vergaben Hausnummern. Mithilfe von GPS-Geräten markieren sie die Häuser der Familien, die bereits geimpft wurden. Ihr Ehrgeiz und Stolz ist ihnen anzusehen.
Die Daredevils kämpfen gegen Polio

Die TEDxChange-Veranstaltung kann man sich auf der Facebook-Seite von TEDxChange anschauen. Wenn ihr könnt, nehmt die englische Tonspur. Die Simultandolmetscher haben zwar ganze Arbeit geleistet, aber nichts geht über die originale Stimme der Vortragenden. Besonders bei Melinda Gates. Sie sprach über das Fehlen von Verhütungsmitteln in Südasien und Afrika und damit fehlende Möglichkeiten der Familienplanung. Eine vergleichende Studie in Bangladesh zeigte über 20 Jahre den Unterschied den Verhütungsmittel machen: bessere Lebensqualität, gesündere und wohlhabendere Familien, geringe Säuglingssterblichkeit und mehr Zugang zu Bildungseinrichtungen. Melinda Gates lieferte eine kraftvolle, makellose Performance. Im Video spricht sie ab ca. 1:21:00.
Melinda French Gates spricht über das Fehlen von Verhütungsmitteln in Afrika und Südasien

Eine faszinierende Kulisse für den Abend lieferte das Trafo, ein ehemaliges Heizkraftwerk in Berlin Mitte. Ein ungeschliffener Ort voller Überbleibsel seiner früheren Nutzung: kahle Wände, blanke Rohre, riesige Transporthaken und Info-Graffiti. Nur die Kälte ging durch Mark und Bein.
Das Trafo in Berlin Mitte

Es war ein sehr gelungener Abend mit wichtigen Themen. Schaut doch mal rein!

(ba)

Kia Ora: eine Bibliothekarin am anderen Ende der Welt

Die 18 INELI-Teilnehmer

Vor ein paar Wochen durfte ich nach Neuseeland auf Dienstreise gehen. Wie es dazu kam? Der Aufenthalt war Teil eines Projektes der Gates Foundation mit dem Titel „INELI“ (International Network of Emerging Library Innovators). Ziel ist es, innovative Entwicklungen im Bibliothekswesen voranzutreiben. Über 2 Jahre hinweg haben 18 Nachwuchsbibliothekare aus 16 Ländern die Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzen und einzelne bibliothekarische Themen in Projektgruppen zu bearbeiten. Die Teilnehmer kommen u.a. aus Kenia, China, Australien, Dänemark, Chile und eben auch Deutschland. Und da eine enge Zusammenarbeit schwer fällt, wenn man sich noch nie zuvor gesehen hat, trafen wir uns für 6 Tage in Neuseelands Hauptstadt: Wellington.
Blick auf Wellington

Wellington liegt am südlichen Zipfel der Nordinsel und wird durch seinen Hafen und das bergige Umland geprägt. Der botanische Garten z.B. erstreckt sich über einen großen Hügel, so dass es bei einem Spaziergang immer relativ steil bergauf bzw. bergab geht. Den Grund für Wellingtons Spitznamen „Windy Wellington“ bekamen wir schon bei der Landung deutlich zu spüren. Und auch in den nächsten Tagen zeigte sich der neuseeländische Frühling sehr wechselhaft – schwankend zwischen kaltem Regem und sommerlichen Temperaturen.
Presenting Cologne Public Library…

Die 3 ersten Tage unseres Aufenthalts nutzen wir, um einander besser kennenzulernen. Alle 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hielten Kurzvorträge und berichteten dabei über sich, über ihr Land und über ihre Bibliothek. Danach diskutierten wir über Themen wie Bibliotheksarchitektur, die Angebote von Bibliotheken und die Aus- und Weiterbildung von Bibliothekaren. Es fanden sich 5 Teams zusammen, die in den nächsten anderthalb Jahren Projekte zu diesen Themen bearbeiten werden. Mein Team (Neuseeland, England, Deutschland) beschäftigt sich unter dem Titel „Reimagine Your Library“ mit der Umgestaltung und Neuerfindung von Bibliotheksräumen.
Powhiri zur Eröffnung der LIANZA-Konferenz

Die letzten 3 Tage verbrachten wir auf der LIANZA-Konferenz, der jährlichen Konferenz des neuseeländischen Bibliotheksverbandes. Eingeleitet wurde die Tagung ganz traditionell mit einem Powhiri der Maori. Mit diesem Ritual werden Gäste eines anderen Stammes willkommen geheißen, nachdem sie ihre friedlichen Absichten bekundet haben. In unserem Fall hieß das, dass ein Maori-Krieger auf eine zuvor auserwählte Gruppe von Vortragenden und Organisatoren zuging und ein Farnblatt auf den Boden legte. Ein Mitglied der Gruppe hob das Blatt als Zeichen des Friedens auf und die Gruppe wurde in den Konferenzsaal geführt. Zur Begrüßung wurden nicht Hände geschüttelt, sondern Nasen aneinandergepresst (der sogenannte Hongi). Eine Gruppe von Maori tanzte und sang und führte anschließend den Haka vor, einen beeindruckenden kraftvollen Kriegstanz. Die neuseeländische Rugby-Mannschaft “All Blacks” präsentiert ihn vor jedem Spiel, um ihre Gegner einzuschüchtern. Hier eine Kostprobe.
Stadtbibliothek Wellington

Neben den Vorträgen der Konferenz konnten wir auch die Stadtbibliothek von Wellington besichtigen und hatten viel Gelegenheit, uns mit neuseeländischen Bibliothekarinnen und Bibliothekaren zu unterhalten. Am beeindruckendsten waren aber immer wieder die Zusammentreffen mit Maori-Neuseeländern. An einem der Tage trafen wir beim Abendessen auf eine Gruppe von Maori – größtenteils Bibliothekare, die wir bereits von der Konferenz kannten. Sie saßen am Nachbartisch und widmeten uns eines ihrer Lieder. Daraufhin war es an uns zurückzusingen – jeder in seiner eigenen Sprache. Und da ich die einzige Deutsche unserer Gruppe war, musste ich allein aufstehen. Zumindest war es beruhigend zu wissen, dass niemand verstand, was ich da von griechischen Wein sang. Udo Jürgens sei Dank.
In diesem Sinne: Kia ora – möge es dir gut gehen!

(ba)

Zurück in Frechen

Vorgestern war mein letzter Tag in der Stadtbücherei Köln. Damit Ihr nicht nur einen halben Einblick in die 4 Wochen bekommt, ist hier der zweite Teil des Praktikums.
Die dritte Woche fing mit einem kleinen Schreck an. Jeden Morgen wird ein Plan erstellt, der die Mitarbeiter auf die verschiedenen Stationen im Haus verteilt. Da gibt es die vier Kassen im Erdgeschoss, die Anmeldung, die Infotheken auf den Etagen und natürlich den Bücherrückgaberaum. Für den war ich eingeteilt. Ganz im Ernst, diese Stunde war wirklich anstrengend. Dadurch, dass ich nicht auf Anhieb weiß, wo die Bücher hinkommen, bin ich wahrscheinlich den doppelten Weg gelaufen. Man denkt, es ist immer ruhig und gemütlich in einer Bücherei, aber zwischendurch ist mir ziemlich warm geworden. Ein paar der Bücher sind richtig schwer 🙂 In den restlichen Tage war ich dann immer ein oder zwei Stunden mit eingeplant und ich glaube, mittlerweile brauche ich nur noch ein Drittel länger als der Rest…
Die coolste halbe Stunde in meinem Praktikum hatte ich diesen Mittwoch. Wie wahrscheinlich fast jeder weiß, hat die Stadtbücherei vier Etagen voller Medien überirdisch und die Kinderbücherei noch zusätzlich unterirdisch. Was aber fast keiner weiß…es geht auch noch mal ganze VIER Etagen in die Tiefe. Unter der Bücherei befindet sich das Magazin und als Praktikantin hatte ich die große Ehre eine Führung zu bekommen. Wir sind mit dem Aufzug langsam immer tiefer nach unten gefahren. Durch ein kleines Fenster in der Aufzugtür sah man die einzelnen Etagen vorbeiziehen. Im ersten Untergeschoss war noch Licht, in den anderen drei allerdings nicht. Ich will euch nicht zu viel erzählen, bald kommt ein ausführlicher Bericht über das Archiv, mit Bildern! Kurz zusammen gefasst – es ist wunderschön und schon wenn man aus dem Auszug kommt riecht man die alten Bücher. 🙂
Außerdem war ich bei einer Schulung über E-Reader, habe viele Reiseführer eingestellt, den Bücherflohmarkt gesehen, dem Kundenservice über die Schulter geschaut, Karten beschriftet, gestempelt usw. Lauter typische Pratikumssachen eben 🙂
Jetzt nach dem Praktikum versuche ich einen Vergleich zu ziehen, was gefällt mir besser, eine kleine beschauliche Bücherei oder ein Riese, der außerdem noch viele Zweigstellen hat? David oder Goliath? Die Stadtbücherei Frechen oder Köln?
Vor dem Praktikum war ich überzeugt, dass es nichts schöneres gibt, als in einer kleinen Bücherei zu arbeiten. Man kennt seine Stammleser, weiß  wo welches Buch steht und sieht ALLE Mitarbeiter JEDEN Tag. Die Verwaltungswege sind viel kürzer, möchte ich z.B. meine Chefin etwas fragen, gehe ich eine Treppe hoch und klopfe an der Tür. An der Ausleihtheke bleibt eher eine Minute Zeit um mit den Kunden zu quatschen, wir haben halt 4000 – nicht 86.000 Leser.
Tja diese Meinung habe ich immer noch 😀
Aber auch die Zentralbibliothek hat es mir mittlerweile angetan. Erstens weil das Angebot an Romanen, Cds, Comics, Sachbüchern, E-Books, Hörspielen, DVD usw. unschlagbar ist. Da kann eine kleine Bücherei einfach nicht mithalten. Zweitens gibt es in Köln viel mehr Projekte, z.B. E-Reader, Integrationsführungen, Lesungen, Recherchetraining usw. Diese Kapazitäten hat eine kleine Bücherei ebenfalls nicht. Und drittens das Magazin.
Natürlich gibt es noch viel mehr Gründe warum eine kleine Bücherei schöner ist und warum eine große Bibliothek schöner ist,  ich denke diese Entscheidung muss jeder für sich selber treffen und es lohnt sich auf jeden Fall beides auszuprobieren. Mein Herz schlägt nach wie vor für die kleinen Büchereien, aber ich bin selber auch nur 163 cm groß 🙂
Mein Praktikum hat mir viel Spaß gemacht und ich bin jeden Morgen gerne hierhin gekommen. Habe ich außerdem etwas gelernt? Ja – dank der vielen Reiseführer haben sich meine Geografiekenntnisse enorm verbessert 😀
Liebste Grüße Anna

Halbzeit

Die zweite Hälfte  meines Praktikums in der Stadtbücherei Köln bricht heute an. Mein Name ist Anna, ich bin 21 Jahre alt und  FaMI-Azubi im zweiten Lehrjahr. Seit zwei Wochen verbringe ich meine schulfreien Tage zwischen Reiseführern und Gesetzen. Die Profis wissen jetzt, dass ich auf der ersten Etage der Zentralbibliothek gelandet bin =)

Normalerweise arbeite ich in der wunderschönen Bücherei in Frechen. (Liebste Grüße an unser Team =) )Wir sind viel kleiner als die Kölner Stadtbibliothek und darum wollte ich mal schauen, wie es ist, in einer großen Bibliothek zu arbeiten.
Vor dem Praktikum habe ich mich einige Sachen gefragt – Wird es eher langweilig oder spannend? Sind die Mitarbeiter nett? Geht man als Praktikant einfach unter? Darf ich den ganzen Tag Bücher einstellen? Wie ist das Klima zwischen den Mitarbeitern usw.
Jetzt nach der Hälfte der Zeit kann ich diese Fragen positiv beantworten =)
In den ersten Tagen hab ich mir zwar gedacht, na toll die Zeit würde ich besser in Frechen verbringen und die Sachen erledigen die auf meinem Schreibtisch sehnsüchtig auf mich warten. Aber nach und nach wurde ich davon überzeugt, dass sich diese vier Wochen doch lohnen.
Erstens, weil es spannend ist zu sehen, wie sich so ein großes Haus organisiert, dass es auch hier spontane Änderungen gibt und nicht alles in Stein gemeißelt ist. Unten im Bücherrückgaberaum, den die Besucher leider nicht sehen, ist es so ähnlich wie in einem Bienenstock, alle schwirren geschäftig hin und her, ich kann keine Ordnung erkennen, aber alle anderen wissen GENAU was zu tun ist. =) Sehr schön finde ich dafür dieses Beispiel –

Keine Beschriftung, keine Nummerierung, nichts. Trotzdem weiß jeder, außer mir, genau welches Hörspiel in welches Fach kommt. Und dass mit einer Selbstverständlichkeit, dass ich mir dumm vorkomme zu fragen. Ist es auch =) Die Antwort lautet nämlich prompt, das kommt doch da rein, und die zweite Schublade von unten rechts wird aufgezogen. Achso… da rein. Ich schätze, das geht am Anfang allen Neuen so, trotzdem gibt es keine richtige Beschilderung, man muss sich seinen Weg durch den Sortierdschungel suchen, und das ist auch okay, denn wenn man es am Ende der Schicht geschafft hat, alle Sachen wegzusortieren und auch auf Anhieb weiß in welches Regal die Mathematikbücher kommen, fühlt man ein Stolzgefühl =) Und die Kinder-DVDs kommen in die Schublade unten links, ist doch klar.
Zweitens durfte ich einen Tag in der Stadtteilbibliothek Bocklemünd verbringen – diese Zweigstelle ist zwar klein aber unendlich süß. Die Decke ist sehr hoch und aus hellem Holz, zwei Seitenwände sind aus Glas und man kann in einen Kindergarten-Garten schauen =) Außerdem ist das Buchangebot toll. Am liebsten würde ich mich für 2 Wochen dort einschließen und lesen…
Drittens habe ich an einer Bi-In-Führung teilgenommen, diese Kooperation zwischen der Bibliothek und Intergrationskursen hat mir sehr gut gefallen, die Kursteilnehmer werden in der Büchererei herumgeführt und machen eine Ralley. Dieses Projekt finde ich toll.
Viertens – und das ist auch der Grund für diesen Blogbeitrag – durfte ich gestern an einer Schulung über Web 2.0 teilnehmen. Die Stadtbibliothek bekam Besuch von Christoph Deeg, einem sehr ambitionierten Social Media Verfechter =) Zusammen mit den Web 2.0 Beauftragten der Stadtbibliothek und den anderen Azubis hat er uns motiviert und mit Ideen versorgt, wie wir es schaffen, unsere geliebten Büchereien nicht im Kampf gegen Google, Amazon, Wikipedia, das Internet allgemein usw.  untergehen zu lassen. Dafür müssen wir ‘nur’ aus unserem Dornröschenschlaf aufwachen und ins Netz stürmen =) Diese Schulung war wirklich interessant – auch wenn ich nicht glaube, dass Google und Co eine Bücherei so schnell ersetzen können. Vielleicht (bestimmt) gibt es viele Informationen schneller im Internet, aber solange Wikipedia einem eins der wichtigsten Dinge, die man hier bekommt, nicht geben kann, müssen wir uns keine Sorgen machen.
Ich meine das freundliche Lächeln der Dame an der Ausleihe. Das verständnisvolle Kopfnicken der älteren Bibliothekarin, die einem hilft das Buch im Regal zu finden. Das schelmische Zwinkern des gutaussehnden Studenten in der Schlange vor einem. Die Mutter mit drei Kindern und Einkaufstüten, die dankbar lächelt, wenn man ihr den Aufzug aufhält.
Damit bin ich beim fünften und wichtigsten Grund warum es mir hier gut gefällt, die Nähe =) Das Klima hier ist wunderbar, natürlich weiß fast keiner meinen Namen, auf meinem Namensschild steht auch nur Auszubildende, nicht sehr hilfreich, aber das ist nicht schlimm. Menschen die ich noch nie gesehen habe, kommen morgens lächelnd-oder auch mal schlecht gelaunt in die Verwaltungsräume und geben einem das Gefühl dazu zu gehören. Man bekommt Kaffee angeboten, wird gefragt ob man Hilfe braucht und alles ist gut =)
Liebste Grüße Anna

Bibliotheken am Wegesrand: Entlang der Ruhr

Fröndenberg – Wickede – Arnsberg

Die Ruhr zählt zu den abwechslungsreichsten und vielseitigsten Flüssen Deutschlands. Kultur und Natur laden zur Entdeckung ein.  Der weithin bekannte Fahrradweg am Ufer führt vorbei an den Bibliotheken von Fröndenberg, Wickede und Arnsberg.
In Fröndenberg sind eine Buchhandlung und die Stadtbücherei in einem Gebäude untergebracht. Hinter der Fensterscheibe verbergen weit mehr Medien als man vermutet.


Originell ist die Unterbringung der Stadtbücherei in Wickede. Sie hat praktischer Weise ein Bahngleis vorm Haus und erfreut sich großer Beliebtheit.

2005 wurde in Arnsberg  die neueingerichtete SchulStadtBücherei und das SelbstLernZentrum am Laurentianum eröffnet. In einem kulturell und touristisch attraktiven Umfeld entstand ein interessanter Anziehungspunkt

gp

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