Impressionen vom Elektropop-Konzert mit airman

Es geschieht nicht tagtäglich, dass in unseren Räumlichkeiten aufwändige Elektropop-Konzerte stattfinden und Laser zucken. Aber am 27. Januar kam airman! Schon ab 11 Uhr gab es emsiges Treiben in unserer Q-thek. Transporter rollten an, Kisten in allen Größen wurden entladen, Kabel schlängelten sich durch den Raum, Stromkreise wurden angezapft und eine Schar von Beamern ging in Stellung. Langsam nahm alles Gestalt an und die Masse an Equipment zog sich entweder auf die Bühne oder an den Steuertisch zurück. Der ganze Prozess samt anschließender Veranstaltung wurde von einer Webcam in Standbildern aufgezeichnet und live auf airmans Homepage übertragen. Hier der Tag im Zeitraffer:
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=2eS9xj8dBCI]
Um 18.30 Uhr begann sich die Q-thek zu füllen. Gleich neben den Merchandise-Artikeln von airman und unserem Getränkestand wartete eine kleine Technikspielerei à la Minority Report auf die Besucher. Wer wollte konnte den Leap Motion Controller ausprobieren, der seit Sommer 2013 auf dem Markt ist. (Test Englisch | Test Deutsch) Ähnlich der Kinect nimmt er Bewegungen im dreidimensionalen Raum wahr und ermöglicht so die Gestensteuerung für einen PC. In der Midnight-App, die den größten Teil des Abends lief, steuerte man Lichtpartikel auf dem Monitor, die je nach Anzahl der benutzten Finger andere Schwarmformen annahmen. Benutzte man alle 5 Finger wurde die gesamte Form in Slow Motion versetzt und konnte ganzheitlich gedreht und gewendet werden. In dieser Form sicherlich eine Spielerei und auch noch nicht ganz ausgereift, aber eine Technologie mit Potential.

Steuermöglichkeiten des Leap Motion Controllers

Bevor das Konzert begann, sprach Stefan Vallbracht aka airman zunächst über die Philosophie und die Technik hinter seiner Show. Für elektronische Musik verwenden in Minimalausstattung viele einen Laptop – dabei wird dem Zuschauer jedoch jeder Bezug zu den Klängen genommen und auch optisch hat diese Darbietung wenig zu bieten. Statt bewegungslos auf der Bühne zu sitzen, möchte der Kölner mit seinem Elektropop-Soloprojekt elektronische Musik sichtbar machen und durch seine unzähligen Steuerungsmöglichkeiten ein menschliches Element einbringen. Unter seinen Controllern befinden sich so außergewöhnliche Geräte wie z.B. Wind-Controller, eine Laserharfe und Wiimotes. Die an den Instrumenten ausgeführten Gesten und Tastenanschläge werden über die MIDI-Schnittstelle digitalisiert und an PCs oder Klangerzeuger weitergeleitet – eine Übertragung die auch kabellos über WLAN erfolgen kann. Abgesehen von seinen eigenen Gadgets stellte Stefan noch eine ganze Reihe anderer MIDI-Controller vor: beim Ribbon Controller werden Töne durch Berührungen entlang einer Leiste erzeugt, beim AirPiano reichen Handbewegungen über dem Instrument, die Marimba Lumina wird mit Schlägeln bedient, die Eigenharp enthält sowohl Wind- als auch Ribbon Controller und wertet sogar den Druck und die Fingerbewegungen aus, die der Musiker auf ihren Buttons vollführt. Wer kein fertiges Instrument kaufen möchte, kann sich seinen MIDI-Controller auch basteln, z.B. mit einem Arduino-Mikrocontroller. Für die Zukunft erhofft sich Stefan einen Wechsel von der mittlerweile über 30 Jahre alten MIDI-Schnittstelle auf OSC (Open Sound Control) und eine Standardisierung dieses Datenübertragungsprotokolls. Seine Show soll außerdem durch Pyrotechnik und großflächige, interaktive Bildschirme bereichert werden.
Das 90-minütige Konzert nahm die Zuschauer mit auf eine Reise durch Raum und Zeit – mit Zwischenmoderationen in Form von Flugzeugdurchsagen. Parallel zu einer Mischung aus SynthPop, Trance, Avantgarde und Trip-Hop, zündete airman ein Feuerwerk von Lichteffekten, Laserstrahlen und Projektionen. Je nach Lied schlüpfte er in besondere Kostüme: von seiner weiß-roten Kapitänskombo über den Matrixmantel zum Astronautenhelm. Neben den schon erwähnten MIDI-Controllern steuerte airman bei “Buddhas Puppet” per Datenhandschuh den Gesang eines virtuellen Mönchs und zückte bei mehreren Liedern die Keytar. Ruhigere Töne lieferte der Song “Weitergehen”, der Stefans verstorbener Mutter gewidmet ist. Während des Liedes wurden Blumen im Publikum verteilt. Neben den von ihm selbst komponierten Stücken spielte airman auch “Oxygene 8” von Jean Michel Jarre – natürlich auf der Laserharfe!

Nach dem Konzert klang der Abend bei einer Lasershow aus. Abgestimmt zur Musik von “Ameno” oder den “Pirates of the Caribbean” durchschnitten Laserstrahlen den benebelten Raum und erzeugten Farbwände, die fast greifbar schienen.

Unser Dank geht an airman und seine Schar der Helfer (wenn ihr airman im Bereich Booking unterstützen möchtet, kontaktiert ihn über seine Homepage), an KMC Conrad für die Laser und weiteres technisches Equipment und natürlich an das Hochschulradio Kölncampus für ihre PR-Unterstützung!
Das Elektropop-Konzert war Teil der Veranstaltungsreihe geeks@cologne der Stadtbibliothek Köln. Weiter geht es im März mit einem Web-2.0-Thema, die Ankündigung erfolgt demnächst. Alle Infos zur Reihe finden sich auf geekscologne.mixxt.de. Wenn ihr euch auf der Seite anmeldet, werdet ihr immer per E-Mail informiert, wenn eine neue Veranstaltung angekündigt wird.

(ba)

Karten gewinnen: airman – Elektropop-Konzert

Electronica, Laserharfe, Wind Controller, Laser: airman kommt am 27. Januar in die Zentralbibliothek am Neumarkt (Josef-Haubrich-Hof 1).
Das Elektropop-Soloprojekt aus Köln liefert eine Mischung aus SynthPop, Trance, Avantgarde und Trip-Hop. Eine Reise durch Zeit und Raum – mit einem Augenzwinkern. Den Sprung vom Konzert zur Show schaffen airmans Auftritte durch Video- und Laser-Einlagen sowie durch ungewöhnliche Instrumente wie Laserharfe, Wind Controller, Music-Glove und Wii-mote.
Am 27. Januar wird airman im Rahmen von geeks@cologne zunächst einen Einblick in die Technik seiner Show geben. Danach bekommt ihr 90 Minuten Konzert geboten, um anschließend mit einer Lasershow den Abend ausklingen zu lassen.
Unterstützt wird die Veranstaltung durch KMC Conrad und Kölncampus.
Alle Infos auf der Veranstaltungsseite.

Airman (© Stefan Vallbracht)

Der Eintritt kostet euch im Vorverkauf 5 Euro und an der Abendkasse 7 Euro.
Aber jetzt und hier habt ihr die Chance, kostenlos an Eintrittskarten zu kommen. Wir verlosen 2×2 Karten und jeder der bis einschließlich 20. Januar diesen Blogbeitrag kommentiert, nimmt automatisch an der Verlosung teil. Die Gewinner benachrichtigen wir per Mail. Viel Glück!

(ba)

Impressionen von “Webcomics – Die Notwendigkeit zu Bloggen”

Papier und Stift – mehr braucht man nicht, um einen Comic zu machen. Ok, man sollte schon zeichnen können, obwohl es auch dafür Gegenbeispiele gibt. Eigentlich eine dankbare Kunstform. Doch so ein Comiczeichner hat’s nicht leicht, und leben können nur ganz wenige davon. Bei unserer Veranstaltung „Webcomics – Die Notwendigkeit zu Bloggen“ plauderten drei ganz unterschiedliche Zeichner aus dem Nähkästchen und erzählten von den Licht- und Schattenseiten des täglichen Bloggens.

Die vorangestellte Lesung veranschaulichte das Spektrum, das die drei Blogger Wolfgang Buechs (digirev), Flix und Leowald abdecken. Da war alles dabei: Fiktives und Autobiografisches, Lachen, Weinen, Nachdenken, Romantik und Sozialkritik. Auch formal arbeiten die drei sehr unterschiedlich: Leowald zeichnet meist in vier quadratisch angeordneten Panels (“der Kochalka aus Köln” halt), Flix bevorzugt mittlerweile das Vinyl-Format mit freier Panelgröße, und auf Buechs’ Blog „Zuhause in der digitalen Revolution“ sind die Comics ineinandergeschachtelt wie beim Scrabble.
Doch die Freiheit in der Gestaltung hat verborgene Schattenseiten. Privatsphäre ist beim Bloggen z.B. ein heikles Thema. Wer aus seinem Leben erzählt, muss Rücksicht auf die dargestellten Personen nehmen. Wie ähnlich darf sich jemand im Comic sehen? Darf das eigene Kind gezeichnet werden? Erkennbar, so dass auch die Klassenkameraden erkennen können, wer gemeint ist? Und was am Wochenende in der Familie passiert ist?

Oder der Druck, der sich aufbaut, wenn man regelmäßig Inhalte ins Netz stellt. Es kann immer vorkommen, dass im eigenen Leben gerade mal nichts Erzählenswertes passiert. Und einen Witz hat man ja auch nicht ständig auf Lager. Doch das Blog will gefüttert werden, die Leser erwarten neues Material. Überhaupt – die Statistik … Zuerst gibt sie Selbstbewusstsein. „Hey schau mal, da liest jemand meine Comics!“ Dann kommt die Sucht. Schnell noch mal schauen, ob wieder neue Leser dazugekommen sind. Hat das heikle Thema von gestern Leser gekostet? Und dann die Entscheidung, die Statistikfunktion im Blog ganz einfach abzustellen. Schließlich soll es ja auch noch Spaß machen. Denn zumeist ist das Bloggen Freizeit – bezahlt wird man dafür nur im Ausnahmefall wie bei Flix und seinen „Heldentagen“, die später noch als Buch bei Carlsen erschienen.
Die Zugriffszahlen auf das Blog geben jedenfalls überhaupt keinen Aufschluss über die Verkaufszahlen des Buchs – so die Erfahrungen aller drei Zeichner. Ein Blog kann zwar regelmäßig von vielen Lesern besucht werden, deshalb werden dann aber die Bücher mit Blogauszügen nicht unbedingt zu Bestsellern. Überhaupt hängt der Erfolg eines gebloggten Comics gar nicht unbedingt von seiner allgemeinen Qualität ab, sondern viel mehr vom Thema: Wenn es um Star Wars, Nutella oder Facebook geht, wird grundsätzlich häufiger geklickt und weiterempfohlen.
Es war ein höchst interessantes Gespräch, in das der Moderator Klaus Schikowski die drei Zeichner verwickelte. Eine entspannte Runde, in der den Zeichnern das Erzählen offensichtlich leicht fiel, geschuldet dem Fachwissen des Comicpublizisten Schikowski und seiner Nähe zu den Zeichnern. Nach der Podiumsdiskussion gab es noch Fragen aus dem Publikum und die Gelegenheit, am Stand des Webcomicshops kwimbi Comics zu kaufen und sich auch Mitgebrachtes signieren zu lassen. Eine der Publikumsfragen zielte darauf ab, welche Webcomics Flix, digirev und Leowald selbst lesen. Die Antworten geben wir hier dann einfach mal als Lesetipps weiter:

Beetlebum 
Das Leben ist kein Ponyhof
Selektive Erinnerung
Kurt-Schalker-Seite mit Long- und Shortlist
Webcomics-Verzeichnis
(cd)

Karten gewinnen: Webcomics – Die Notwendigkeit zu Bloggen

Der Comic erobert sich neue Räume: Comicblogs sprießen wie Pilze aus dem Boden, und der autobiografische Comic findet heutzutage auf dem Bildschirm statt. Junge Zeichner erschließen sich ihr eigenes Publikum und veröffentlichen – oft ohne Verlagsbindung – kostenlos im Internet. Beweggründe gibt es viele: von der Bewerbungsmappe im Netz über die Notwendigkeit, eigene Geschichten zu erzählen bis zum direkten Kontakt zu den Lesern via Blogkommentar.
Die Comicblogger Flix, Leowald und digirev lesen aus ihren Blogs und stellen sich im Gespräch dem Comicpublizisten Klaus Schikowski.
Wann? Montag, 23.09.2013
Wo? Zentralbibliothek
Für die Veranstaltung verlosen wir 2×2 Karten unter allen, die hier bis zum 18. September (einschließlich) einen Kommentar hinterlassen. Die Gewinner werden per Mail benachrichtigt.
Viel Erfolg dabei! #daumendrück
(cd)

Impressionen von “Vergraemungen 2”

Nein, losgeworden sind wir ihn wirklich nicht mehr, den Vergrämer. Am 10.06., zeitgleich mit dem Erscheinen seines neuen Buches und am Vorabend seines Geburtstags, hatten wir Jan-Uwe Fitz (@Vergraemer) nach gut einem Jahr erneut bei uns zu Gast. „Wenn ich was kann, dann nichts dafür“ heißt das neue Buch, aber so recht konnte man ihm das nicht glauben. Hatte er doch wieder namhafte Twitterati mitgebracht, die ihm beim Vergrämen nach Leibeskräften halfen: @Menschette, @Lasermaki, @Wortmusik und @Hubertsrevier.

Eigentlich hätten wir den Abend auch gleich in „Blood, Sweat and Tears“ umbenennen können, denn Körperflüssigkeiten waren das vorherrschende Thema. Das Publikum wurde auf Herz und Nieren geprüft, vor allem aber die Mägen hatten einiges auszuhalten.
Dabei begann es noch fast harmlos. Der Gastgeber erzählte von seinem Arbeitsalltag als Taubenvergrämer, von Frauenleichen im Schlafzimmer und telefonierenden Tauben, und unterhielt wie immer in einer Mischung aus Charme und Hysterie. Für 2014 versprach er eine Hörbuchversion seines Buches, gelesen von der Synchronstimme von George Clooney. Wir harren der Dinge, die da kommen.

Danach las @Wortmusik seinen ersten Text über einen Bücherstapel in einer Szenebuchhandlung. Wen Fitzens Frauenleiche irritiert hatte, durfte sich kurz entspannen und  über Beziehungskrisen lachen, bis @Lasermaki kam. Inspiriert vom Frühwerk Peter Jacksons, zeigte dieser die Folgen der Selbstvernachlässigung und was so alles im Bett passiert, wenn man da nicht mehr rauskommt. Schmutzig? Ja: Fruchtwasser, Milben, Schweiß … Damit nichts fehlte,  nahm er sich in seinem zweiten Text der studentischen Inkontinenz beim Vortrag von Referaten an. Auch die Frauenperspektive auf das Thema durfte nicht fehlen. @Menschette erzählte offenherzig vom Schrottwichteln mit Schwangerschaftshalbwissen im Geburtsvorbereitungskurs und den Ängsten und Nöten, denen die Schwangere ausgesetzt ist, wenn sie sich mit anderen austauscht, anstatt „Breaking Bad“ zu sehen. Was in den Texten an physiologischen Details fehlte, wurde per Tweet nachgereicht.

Neu im Konzept der Lesung, aber eine große Bereicherung war die musikalische Begleitung durch Hubert Dingenskirchen mit seinem Emscher-Delta-Blues. Hubert (@hubertsrevier) war perfekt auf das Motto des Abends vorbereitet, bekannte sich als Stehpinkler und sang über Lola, die Frau aus PVC.

(c) @llesAnna

Seine getwitterte Unkenntnis, wie man ein Spannbetttuch zusammenlegt, mussten wir aber noch auf die Probe stellen. In einem kleinen Intermezzo traten zwei Zuhörerinnen, Kathrin und Alexandra, im Spannbetttuch-zusammenlegwettbewerb gegen Hubert an, der Vergrämer fungierte als Schiedsrichter. Kathrin legte in der Hälfte der Zeit zusammen und gewann (die CD von Hubert Dingenskirchen), Alexandra wurde als Zweite mit dem neuen Buch des Vergrämers getröstet, Hubert sah immerhin aus und gewann aufgrund seiner Schuhmode sicher neue Follower.
Ein sehr außergewöhnlicher und gelungener Abend, dem nur eines fehlte: die Anwesenheit von @_miel, die leider aufgrund der schlechten Zugverbindungen wegen des Hochwassers nicht kommen konnte. Wer noch mehr Bilder sehen möchte, dem seien die Kritzelbilder von Wibke Ladwig (@sinnundverstand) empfohlen, die mit leerem Akku zur Veranstaltung kam. Ihre Eindrücke des Abends hat sie in einem Flickr-Album festgehalten.
Das Event “Vergraemungen 2” war übrigens Teil der Veranstaltungsreihe geeks@cologne der Stadtbibliothek Köln.  Alle Infos finden sich auf geekscologne.mixxt.de. Übrigens: Wenn ihr euch auf der mixxt-Seite anmeldet, werdet ihr immer per E-Mail informiert, wenn eine neue Veranstaltung angekündigt wird.
(cd)

“Vergraemungen 2” am 10. Juni

Maskottchen des @Vergraemer

Twitterer, Blogger und Bewunderer unangepasster Kurzliteratur versammelt euch! Am 10. Juni beehrt uns zum zweiten Mal Autor, Twitterer und Vergraemer Jan-Uwe Fitz. In seinem Handgepäck: sein brandneuer Roman “Wenn ich was kann, dann nichts dafür. Aus dem Leben eines Vergrämers.” Daraus wird er nicht erstmalig (und in gewohnt unvergesslicher Art) lesen – Kopien des Buches werden am Veranstaltungsabend auch verkauft und signiert.
Ebenfalls in seinem Handgepäck (oder eher Überseekoffer): Die Twitterer @Menschette, @lasermaki, @_miel und @wortmusik, die ihre Texte jenseits der 140-Zeichen-Grenze zum Besten geben.
Und dieses Mal ist auch ein musikalischer Gast dabei: @HubertsRevier kommt mit Gitarre, EmscherDeltaBlues und abwaschbarem GrossStadtFolk. Man kann gespannt sein.
Die Veranstaltung “Vergraemungen 2” ist kostenlos und startet am 10. Juni um 19.30 Uhr im Erdgeschoss der Zentralbibliothek am Neumarkt (Josef-Haubrich-Hof 1). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wenn ihr bei Facebook seid, könnt ihr uns aber mit einem Klick auf “Teilnehmen” bei der Getränkeschätzung helfen: “Vergraemungen 2” bei Facebook.

Die Lesung wird von Kölncampus unterstützt! “Vergraemungen 2” ist Teil unserer Reihe geeks@cologne, die sich an Technikaffine und Pixelverliebte in und um Köln wendet. Mehr Informationen zur Veranstaltung und zur Reihe findet ihr unter geekscologne.mixxt.de.
(ba)

Impressionen von “Lichtjahre voraus”

Weltraum als Thema, Elektro-Pop aus den Lautsprechern, Raketen aus dem 3-D-Drucker, Bier und Clubmate von der Bar und viele, viele Preise. All das war “Lichtjahre voraus” am 24.4. in der Zentralbibliothek am Neumarkt.

Mit dabei waren 3 Mitarbeiter der u.a. in Köln ansässigen Weltraumforschungsinstitute DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) und ESA (European Space Agency).
Damit stammten die Vorträge des Abends direkt von den Wissenschaftlern, die den jeweiligen Themen am nächsten sind. Keine Filter, keine Verständnisfehler, keine veralteten Daten, sondern Fakten und Geschichten aus erster Hand und die Möglichkeit, nach den Vorträgen Fragen zu stellen. Zudem sorgten die Referenten mit Charme und Witz für eine wunderbar entspannte Stimmung. Laut der verteilten Feedback-Zettel hätte sich der ein oder andere Besucher Handouts gewünscht, um die Vorträge Revue passieren zu lassen oder zu Hause noch tiefer in das Thema einsteigen zu können. Darum im Folgenden noch ein paar Details zu den Vorträgen und einige weiterführende Links.
Als erstes sprach der Geophysiker Dr. Stephan Ulamec über die Rosetta-Mission, die er als Systemingenieur und Projektleiter des Rosetta Landers begleitet. Die Mission dient der Erforschung des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko und wird Ende 2014 hoffentlich mit der ersten Kometenlandung der Menschheitsgeschichte ihren Höhepunkt erreichen. Der Sondenstart erfolgte bereits 2004. Auf ihrem Weg vollführte Rosetta so genannte Swing-By-Manöver, um die Anziehungskraft anderer Himmelskörper für Kurskorrekturen und kraftstofflose Beschleunigung zu nutzen. Die komplizierte Flugbahn der Sonde kann auf der DLR-Homepage nachvollzogen werden. Die Kometenlandung durch den an Bord befindlichen Philae-Lander soll übrigens am 11.11.2014 vonstatten gehen. Alaaf!
Weiterführende Links:

Als nächstes sprach der Botaniker Dr. Jens Hauslage. Seine hauptsächlichen Aufgabengebiete im Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin des DLR: die Entwicklung von Experimental-Hardware sowie Forschungen im Bereich der Hybriden Lebenserhaltungssysteme. Bei “Lichtjahre voraus” stellte er den Biofilter C.R.O.P. (combined regenerative organic food production) vor. Das System soll in Zukunft zur Müllreduktion betragen – egal ob in Megastädten oder bei Weltraummissionen. Bakterien, Pilze und Einzeller aller Art tummeln sich am Boden der Anlage, zersetzen die ihnen zugeführten biologischen Abfälle (vom Mettbrötchen bis zu Urin) und liefern Nährstoffe für den in der Anlage stattfindenden Pflanzenanbau. Auch alte Blätter der prächtig gedeienden Versuchstomaten können so direkt wiederverwertet werden und dem Wachstum der Pflanzen dienen. Ganz oben auf der Wunschliste von Dr. Hauslage: Plastik verstoffwechseln!
Weiterführende Links:

In der Pause zwischen dem 2. und 3. Vortrag lief das Musikvideo zu “To 2Future” des Kölner Elektro-Pop-Soloprojekts airman.  Mit einem Heer aus Beamern sorgte das Projekt außerdem während der gesamten Veranstaltung für Weltraum-Atmosphäre und verwandelte unseren Lichttrichter in eine riesige, wabernde Projektionsfläche.

Gedruckte Rakete (Foto: Marco Trovatello, CC-BY-3.0)

Am anderen Ende des Raumes druckte unser 3-D-Drucker u.a. thematisch passende Raketen aus der Maker-Datenbank thingiverse. Wie immer war ihm viel Aufmerksamkeit sicher, während eine Kollegin Fragen beantwortete und unser Druckangebot vorstellte.
Letzter Referent des Abends: Dr. Hans Bolender, Abteilungsleiter für Astronautentraining am Europäischen Astronautenzentrum (EAC) der ESA in Köln. Er sprach über das Training, das u.a. gerade vom deutschen Astronauten Alexander Gerst durchlaufen wird, der im Mai 2014 für 6 Monate zur Internationalen Raumstation (ISS) fliegt. Das EAC ist die “Homebase” der europäischen Astronauten und eine der Ausbildungsstätten, die von allen Astronauten genutzt wird, die für einen Aufenthalt auf der ISS trainieren. Die Ausbildung ist in 3 Phasen unterteilt. Im Basic Training, welches Alexander Gerst 2009/2010 absolvierte, werden Grundlagen in verschiedensten Bereichen vermittelt: von Elektrotechnik und Materialwissenschaften über Raumfahrtprogramme und die Internationale Raumstation bis zu Russisch-Kenntnissen und Überlebenstraining. Auch Parabelflüge und das Training für Außenbordeinsätze gehören dazu – Letzteres im Tauchbecken des EAC. Im zweiten Abschnitt, dem Pre-Assignment Training, wird die Ausbildung stärker auf die Anforderungen der Internationalen Raumstation zugeschnitten. Neben Robotik und weiterem Training für Außenbordeinsätze werden in einem Höhlensystem in Sardinien zum Beispiel die psychologischen Auswirkungen einer ISS-Expedition simuliert. Seit seiner Nominierung 2011 für den ISS-Aufenthalt durchläuft Alexander Gerst im Assigned Crew Training eine auf die Mission zugeschnittene Ausbildung. Dies beinhaltet u.a. Experimenttraining, Problemlöseverfahren und Andockmanöver. Welche Trainingseinheiten Alexander Gerst gerade durchläuft lässt sich am besten auf seinem Twitter-Account mitverfolgen.
Weiterführende Links:

Feedback in den Companion Cube

Als letzter Programmpunkt der Veranstaltung folgte die im Laufe des Abends immer populärer werdende Verlosung. Der Companion Cube am Eingang sammelte fleißig die Feedback-Zettel der Besucher (danke für euer Feedback!) und dann gingen CDs von airman, Weltraumfachliteratur für Hartgesottene (Danke O’Reilly!) und 3-D-gedruckte Raketen in glückliche Hände über.
Dank des “Themenjahrs 2013 Luft- und Raumfahrt” der Kölner Wissenschaftsrunde gibt es dieses Jahr noch jede Menge großartige Veranstaltungen rund um die Themen Raumfahrt und Weltraumforschung. Was wann stattfindet, könnt ihr auf der Homepage nachlesen. Ein besonderes Hightlight im September: Der alle 2 Jahre stattfindende “Tag der Luft- und Raumfahrt” des DLR. Nicht verpassen!
Das Event “Lichtjahre voraus” war übrigens Teil der Veranstaltungsreihe geeks@cologne der Stadtbibliothek Köln. Weiter geht es am 10. Juni mit den “Vergraemungen 2“. Der auf Twitter zu zweifelhaftem Ruhm gelangte @Vergraemer und weitere Twitterer lesen aus ihren längeren Texten. Ein Schmankerl für Twitterer, Blogger und Bewunderer unangepasster Kurzliteratur. Alle Infos finden sich auf geekscologne.mixxt.de. Übrigens: Wenn ihr euch auf der mixxt-Seite anmeldet, werdet ihr immer per E-Mail informiert, wenn eine neue Veranstaltung angekündigt wird.

(ba)

“Lichtjahre voraus” am 24.4.

Astronaut (DLR CC-BY 3.0)

Wer hat gewusst, dass Köln eine Hochburg der Weltraumforschung ist? Tatsächlich befindet sich in Köln-Porz/Wahnheide sowohl der Hauptsitz des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) als auch das Europäische Astronautenzentraum der ESA. Mit welchen Projekten in Köln momentan die internationale Raumfahrt unterstützt und vorangebracht wird, erzählen uns bei “Lichtjahre voraus – Weltraumforschung in Köln” am 24. April Mitarbeiter der beiden Institutionen. Freut euch auf 3 halbstündige Vorträge:

  • Rosetta – Reise zum Ursprung des Sonnensystems” (Weltraumsonde und Landeeinheit zur Erforschung eines aktiven Kometen) – Den Vortrag hält Dr. Stephan Ulamec, Systemingenieur und Projektleiter des Rosetta Landers beim DLR.
  • C.R.O.P. – Combined Regenerative Organic-Food Production” (Biofilter-Systeme für Exploration und Langzeitmissionen) – Den Vortrag hält Dr. Jens Hauslage, Botaniker am Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin des DLR.
  • Astronautentraining für die Internationale Raumstation – Wie bereitet sich ESA-Astronaut Alexander Gerst auf seinen Langzeitaufenthalt auf der Raumstation vor?” – Den Vortrag hält Dr. Hans Bolender, seit 2001 Leiter der Abteilung “Astronautentraining” des European Astronaut Centre der ESA.

Der Abend wird vom Kölner Elektro-Pop-Soloprojekt airman mit Musik und Visualisierungen atmosphärisch begleitet. In der Einlassphase und in einer 15-minütigen Pause zwischen dem 2. und dem 3. Vortrag lassen wir außerdem unseren 3-D-Drucker laufen und drucken euch was Spaciges. Die Ergebnisse verlosen wir dann zusammen mit CDs von airman und ein paar coolen Büchern von O’Reilly!
Die Veranstaltung ist kostenlos und startet am 24. April um 19 Uhr im Erdgeschoss der Zentralbibliothek am Neumarkt (Josef-Haubrich-Hof 1). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wenn ihr bei Facebook seid, könnt ihr uns aber mit einem Klick auf “Teilnehmen” bei der Getränkeschätzung helfen: “Lichtjahre voraus” bei Facebook.

“Lichtjahre voraus” findet passend zum “Themenjahr 2013 – Luft und Raumfahrt” der Kölner Wissenschaftsrunde statt und ist Teil unserer Reihe geeks@cologne, die sich an Technikaffine und Pixelverliebte in und um Köln wendet. Mehr Informationen findet ihr unter geekscologne.mixxt.de.
(ba)
Die mobile Version verlassen