Der Wutbürger im Bibliothekar

Foto:  Pepijn Vlasman

Sebastian Schüttlöffel greift zur Waffe. Kaltwütig verteidigt er seine Stadtteilbibliothek, die von der Schließung bedroht ist. Denn der Kämmerer will sparen.  Vor der Tür fährt ein Sonderkommando der Polizei auf. Ein Psychologe versucht den Bibliothekar und Bücherfreund zur Aufgabe zu überreden. Schüttlöffel wird zum Besatzer seines Arbeitsplatzes und verschanzt sich hinter 5.800 Bücher-Geiseln. Er weigert sich, zumindest die „Frauenromane und Kinderbücher“ herauszugeben…
Das war nur eine Frage der Zeit bis die Humorbranche die Bibliothek entdecken würde. Wo sonst finden sich alle Themen dieser Welt (und des Universums) so greifbar. Das kabarettistische Schwergewicht Thomas Freitag gibt den durch geknallten Kollegen, der das Land der Dichter und Denker vor dem geistigen Ruin retten will. Von Gutenberg (über Guttenberg) zu Facebook, von früher gewichtigen Idealen zum heutigen Ideal-Gewicht, von Marx zu Merkel: der in die Enge der Regale getriebene Bücherwurm geht auf  “eine Reise von den Gipfeln – bis ins Flachland unserer Kultur und Politik”.
Am Samstag, 10. November, 20 Uhr, gastiert Thomas Freitag mit seinem neuen Programm im Kölner Comedia Theater.

gp

P.S.: Und was fällt uns an diesem Plakat auf? Erstens, die Signatur-Schilder fehlen. Die Regal-Böden auch, aber vielleicht hat er die ja schon entfernt, um die Tür zu verbarrikadieren. Und wer jemals in Deutschland einen Bibliothekar in diesem out-fit gesehen hat, möge sich bitte umgehend melden. Aber wir drücken ein Auge zu! Sollte tatsächlich ein Kollege Ähnliches wie Schüttlöffel planen, schmeißt er sich vielleicht ja gerade deshalb so richtig in Schale.

Eine Antwort auf „Der Wutbürger im Bibliothekar“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Die mobile Version verlassen