Schon gelesen? Teil 24 – “Nebelinsel”

Mystische Inselmärchen für erwachsene Leser*innen

„Nebelinsel“ von Zoe Gilbert

Ich gebe es zu: Ich habe mir „Nebelinsel“ zum Teil nur gekauft, weil ich das Cover so schön finde. Aber auch beim Lesen überzeugt das Buch auf ganzer Linie.

Melancholisch-düster und auch eigentümlich schön, aber immer auf eine ruhige Weise spannend – so kommen die Kurzgeschichten daher, die inhaltlich alle auf der geheimnisvollen Nebelinsel spielen. Die Welt dieser Insel mutet märchenhaft an. Es ist ein traditionelles, altmodisches Umfeld. Es gibt keinen Strom. Die Bewohner sind Fischer oder Viehzüchter. Anders als bei klassischen Märchen sind die Charaktere realistisch beschriebene Wesen mit individuellen Eigenschaften und Träumen.
Da es sich um einzelne Geschichten handelt, die nicht direkt im Zusammenhang zueinanderstehen, bietet sich das Buch auch für Personen an, die nicht die Zeit dazu haben, eine Geschichte am Stück zu lesen. Anderseits machen die einzelnen Geschichten Lust auf mehr, so dass man das Buch eigentlich gar nicht weglegen möchte. Auch wenn man die Geschichten unabhängig voneinander betrachten kann, so begegnet man vorherigen Protagonist*innen und Figuren doch immer wieder als Nebencharakteren. Im voranschreitenden Geschehen kann man dadurch erahnen, wie viel Zeit zwischen den Kapiteln vergangen ist. Am Ende sind die Kinder des Dorfes erwachsen geworden und haben eigene Kinder.
„Nebelinsel“ ist ein etwas anderes Buch, das ich allen empfehlen kann, die nicht immer nur die gleichen Krimis, Familien- oder Fantasyromane lesen möchten.

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