1928 regte ein Kölner Stadtverordneter an, „einen Lesewagen“ für die Vororte einzurichten. In der letzten März-Woche 1931 ging der erste Kölner Bücherbus auf Tour und machte Station in Riehl, Bayenthal, Dünnwald, Zollstock,
Dellbrück, Höhenberg und Holweide. In der ersten Autobücherei der Stadt (Typ Daimler-Benz) gab es Platz für 2.000 Bücher und eine Theke. In einem Magazin der damaligen Volksbücherei Mülheim standen weitere 1.000 Bände zur Verfügung. Die Beratung erfolgte in Schulräumen durch eine Bibliothekarin. Die Ausgabe der Bücher übernahm der Fahrer. Bereits der erste Bücherbus war ein großer Erfolg,. Die Ausleihzahlen stiegen sprunghaft an. Bis 1934 die Nazis Schluss machten mit der Literaturversorgung. “Aus Sparsamkeit” wurden der Bus stillgelegt. Und der Krieg zerstörte nicht nur alle Bibliotheken der Stadt, sondern auch dieses Fahrzeug.
Beim 50jährigen Jubiläum der Busbibliothek 1981 verzeichnete die Bilanz 6 Busse (darunter zwei Flagschiffe: 18 Meter lange Gelenkbusse, die 8000 Bücher, 360 Zeitschriften und 250 großformatige Kinderbücher transportierten).
Mit den kommunalen Finanzkrisen der 80ziger Jahre begann der Niedergang des Busbibliothekswesens in Deutschland. Auch Köln blieb nicht verschont. 2004 fuhr gar nichts mehr. Mit großen Engagement hat der Förderverein Stadtbibliothek Köln e.V. einen Bus von Juli 2005 bis Oktober 2007 unterhalten. Dies trug entscheidend dazu bei, dass der der einzige Bibliotheksbus seit dem 1. November 2007 wieder in städtischer Trägerschaft fährt. 18 Tonnen schwer transportiert er heute 5.000 Medien an 18 Standorte.
gp
Wäre es nicht ein großartiger Fortschritt, wenn nach 80 Jahren Männerwirtschaft am Steuer, endlich eine Frau diesen Bus fahren würde? Die Größe spielt doch keine Rolle!
Wir haben inzwischen eine Kollegin mit Führerschein!