Welchen Einfluss hat die persönliche Einstellung eines jeden Menschen auf sein körperliches Wohlbefinden? In welchem Maße beeinflussen unsere Gedanken und Handlungen unsere Gesundheit? Ist Gesundheit erlernbar?
Diese und andere Fragen beantwortet Dr. med. Jennifer Römer in ihrem Vortrag. Sie nimmt Sie mit auf eine interessante, abwechslungsreiche und teilweise verblüffende Reise durch verschiedene Bereiche der wissenschaftlichen Forschung zu diesem Thema.
Erfahrungsberichte aus der medizinischen Praxis bereichern und unterstreichen die Aktualität dieser neuen Erkenntnisse und geben Mut, eine neue Sichtweise auf sein eigenes Leben zu wagen.
Die Veranstaltung wird von einer Buchausstellung zum Thema begleitet und ist ein Angebot aus unserer Reihe “Gesund leben mit der Stadtbibliothek”.
Das Wichtigste noch mal im Überblick:
Wann?: Dienstag, 20.11.2018
Wo?: Zentralbibliothek, Forum Lernwelt auf der 3. Etage
Wie viel Uhr?: 18:00 – 20:00 Uhr
Was kostet der Eintritt?: Eintritt ist frei
Wo meldet ihr euch an?: Anmeldungen sind erwünscht unter der Telefonnummer 0221/221-23937 oder per Email: zb-paedagogik@stbib-koeln.de
Depressionen sind weltweit die führende Ursache für Berufsunfähigkeit. Seit 1991 hat sich die Verschreibung von Antidepressiva versiebenfacht und die Frühberentungen aufgrund psychischer Ursachen verdreifacht. Auch krankheitsbedingte Fehltage im Arbeitsleben haben trotz medikamentöser Behandlung zugenommen. Ein Thema, das Millionen von Deutschen betrifft: Depressionen – genauer gesagt: Antidepressiva. Die Medikamente, mit denen Depressionen behandelt werden.
Dies sind Fakten, die Hirnforscher Dr. Peter Ansari in der Zentralbibliothek vortrug, und die er (zusammen mit seiner Frau) in dem gemeinsam verfassten Buch Unglück auf Rezept von 2016 belegte. Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „Gesund leben – Körper Geist Gesellschaft“ hatte er Gelegenheit, seine Thesen erstmals in Köln vorzustellen.
Mithilfe seiner Prezi-Präsentation vermittelte der Referent viele minutiös recherchierte Fakten abwechslungsreich und unterhaltsam. Sein Vortrag umfasste das komplette Spektrum der Thematik – von den Ursachen der Depression bis hin zur Therapie – der Schwerpunkt lag aber auf der medikamentösen Behandlung. Im Publikum saßen viele Betroffene, teilweise aufgrund von Vielfachmedikation nicht mehr arbeitsfähig. Aber auch einige, die beruflich mit dem Thema zu tun haben und die ihr Wissen erweitern wollten. Sogar ein Facharbeitsschüler wollte den Referenten hören und ihn noch zu ein paar Unklarheiten befragen. Der Facharbeitsschüler und Herr Dr. Ansari. Copyright: Stadtbibliothek Köln
Peter Ansari, der seit 10 Jahren intensiv zum Thema Depression forscht und darüber seine Doktorarbeit geschrieben hat, stellte klar, dass Depression keine neuro-chemische Mangelerscheinung sei. Es gäbe keine einzige Studie, die einen Zusammenhang zwischen niedrigem Serotoninspiegel und Depressionen nachweisen könne.
Er berichtete, dass Mitte der 80er Jahre ein Medikament nach dem anderen von der Gattung SSRI (Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer) wegen Wirkungslosigkeit und ausbleibender Heilerfolge kurz nach Einführung wieder vom Markt genommen wurde. Die Situation änderte sich erst 1988, als das Medikament „Prozac“ auf den Markt kam. Weltweit mit einer gigantischen Marketingkampagne beworben, bei der auch Ärzte als Multiplikatoren mit ins Boot genommen wurden. Unter anderem wurde es auch für andere medizinische Indikationen und sogar bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt. Trotz massiver Nebenwirkungen, Abhängigkeit, Absetzproblemen und Suiziden haben heute Antidepressiva vom Marktanteil her Tranquilizer und Neuroleptika um ein Vielfaches überholt, schilderte der Referent. Hierzu hätten Studien der Pharmaindustrie, die von den Rahmenbedingungen her so lange verändert wurden, bis das Ergebnis „passte“ (andernfalls in der Versenkung verschwanden), erheblich mit beigetragen – so Peter Ansari. Der Referent während des Vortrags. Copyright: Stadtbibliothek Köln.
2002 entdeckte Universitätsprofessor Irving Kirsch (Placeboforscher an der Harvard Medical School) in einer großangelegten Meta-Studie den Super-Placebo-Effekt der Antidepressiva. Paradoxerweise sei dieser umso größer, je höher die spürbaren Nebenwirkungen sind (sexuelle Funktionsstörungen, Herzrhythmusstörungen, Sedierung, Gewichtszunahme, Dauerschlaflosigkeit infolge Beeinträchtigung normaler Schlafmuster durch Unterdrückung des Rem-Schlafs u.v.m.).
Lediglich bei schweren Depressionen sei die Sachlage etwas anders, fuhr Dr. Ansari fort. Der Forscher Kirsch erklärt dies mit den ausbleibenden Nebenwirkungen, die Patienten in dieser Gruppe erfahren. Er geht davon aus, dass Patienten mit schweren Depressionen in den allermeisten Fällen bereits Erfahrungen mit Antidepressiva hätten und dadurch erkennen würden, dass sie sich in der Placebogruppe befänden. Dieser Umstand würde dann als Nocebo eine Wirkung entfalten, wodurch sich der Gesundungsprozess verzögerte. Hier sei ein kleiner Effekt messbar, der sich möglicherweise allein darin begründet, dass bei schweren Depressionen Placebos nicht sehr viel bewirken. Jedoch ist hier höchste Vorsicht bei der Einnahme geboten, warnte der Referent: Antidepressiva können durch Aktivierung Patienten aus der von ihrem Körper selbstgewählten Starre herausreißen und einen Suizid erst möglich machen. Dazu kann man viele Fälle von Betroffenen im Buch der Ansaris nachlesen.
Auch wenn die Biochemie der Depression (noch) unbekannt ist, eines steht für die Verfasser fest: Der oder die Betroffene befindet sich nicht im seelisch-körperlichen Gleichgewicht. Ihr Ziel: Mögen alle Betroffenen in ihrer Krankheit die Chance erkennen, dies zu ergründen und zu ändern.
Weitere Bücher zum Thema findet ihr in der Zentralbibliothek auf der 3. Etage unter der Signatur Wdm 9.17. Ausstellung zum Thema auf der 3. Etage der Zentralbibliothek. Copyright: Stadtbibliothek Köln.
Kuchen ohne Zucker
Kuchen, Schokolade und Pralinen versüßten einen vorweihnachtlichen Mitmach-Workshop auf der 3. Etage. In diesem Teil der Veranstaltungsreihe “Gesund leben – Körper Geist Gesellschaft ” ging es um zuckerfreie Süßigkeiten. Wie die beiden vorangegangenen Veranstaltungen war diese auch gut besucht (über 50 Teilnehmer). Viele bekannte Gesichter – darunter auch eine Menge junger Leute – konnten begrüßt werden. Die Reihe entwickelt sich eindeutig zu einer Institution für Fans!
Einführend ging es um die Geschichte des Süßens vom Honig bis zum Zuckerersatzstoff, wobei nicht unerwähnt blieb, dass hinter den Themen Industriezucker und Süßstoff auch gewaltige wirtschaftliche Interessengruppen stehen. Vorher – nachher
Andere Süßungsmittel wie z.B. Honig, Stevia, Datteln und Kokosblütenzucker wurden vorgestellt, beschnuppert und diskutiert, insbesondere im Hinblick auf biologische Wertigkeit, chemische Zusammensetzung und Verstoffwechselung im Körper. In Rohform oder zu Kuchen verarbeitet konnten verschiedene Kombinationen der vorgestellten Zuckervarianten verkostet werden. Rezept Dunkle Schokolade
Viel Spaß bereitete den Teilnehmern, eigene Pralinen zu komponieren. Wahlweise aus Cashew- und Kürbiskernen, Mandeln, Rosenblüten und dattelgesüßter Schokolade. Nach Lust und Laune wurden diese sofort vernascht oder als kleiner Vorrat mit nach Hause genommen.
Das überarbeitete Skript zum Workshop ist ab Montag, dem 05.12. an der Infotheke der 3. Etage erhältlich.
(wk)
Unter dem Motto Gesund leben – Körper Geist Gesellschaft hat die Stadtbibliothek Köln eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen.
Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe werden Workshops und Impulsvorträge sowie Ausstellungen zu aktuellen fächerübergreifenden Trendthemen angeboten.
Jeder von uns isst gerne süß und das Versüßen unserer Nahrung ist ja auch ein Stück Lebensqualität. Doch immer mehr Menschen sorgen sich um ihre Zahngesundheit und ernährungsbedingte Krankheiten, für die insbesondere Zucker zunehmend verantwortlich gemacht wird.
In dem Workshop werden Alternativen zum Zucker vor- und gemeinsam gesunde süße Leckereien hergestellt.
Begleitend zur Veranstaltung gibt es zwei Buchausstellungen (1. und 3. Obergeschoss), eine Ausstellung alternativer Süßungsmittel sowie ein I-Pad mit Apps zum gesunden Leben.
Veranstaltungsort: Zentralbibliothek 3. Obergeschoss
Um Anmeldung wird gebeten.
Email: zb-paedagogik@stbib-koeln.de
Tel.: (0221) 221 23937
Vorkommen, Standort, nährstoffreiche Besonderheiten sowie Wirkungsweise werden erläutert und diskutiert. Dass Wildkräuter auch lecker sein können, davon können sich die Teilnehmer im Rahmen der Verkostung eines gemeinsam hergestellten Wildkräutersalats selbst überzeugen.
Anmeldungen sind erwünscht unter Tel.: 0221/221-23937 oder per Mail an zb-paedagogik@stbib-koeln.de
Sowohl auf der 1. als auch auf der 3. Etage der Zentralbibliothek finden parallel zur Veranstaltung Ausstellungen zum Thema statt.
Unter diesem Motto hat die 3. Etage der Zentralbibliothek ein neues Angebot ins Leben gerufen. Geplant sind Workshops, Impulsvorträge und Ausstellungen zu aktuellen fächerübergreifenden Trendthemen.
Wir beginnen mit:
Gesunde Ernährung (Oktober – Dezember 2016)
Achtsamkeit (Januar – März 2017)
Verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche (April – Juni 2017)
Diese Zyklen umfassen Themen aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Pädagogik, Religion, Philosophie und Esoterik. Mit der Reihe möchten wir das besondere Ambiente des Forums Lernwelt verstärkt nutzen. Auch bereits bestehende Veranstaltungsformate wie den hausinternen Workshop (Süßigkeiten ohne Zucker) beziehen wir mit ein.
Den Auftakt bildet ein Vortrag von Frau Dr. rer. medic. Min Zhao-Höhn zur chinesischen Ernährungslehre. Diese ist weit über 3000 Jahre alt und ein wichtiger Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Die Ernährung nach den fünf Elementen basiert auf der Lehre der fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Nach der TCM stärkt eine harmonische und ausgewogene Ernährung Körper und Geist. Im Vortrag erfahrt ihr mehr über die Beziehung zwischen den fünf Elementen, dem Yin und Yang Prinzip und den Menschen und bekommen auch einen Eindruck von der praktischen Umsetzung der chinesischen Ernährungslehre in der westlichen Küche.
Datum: 27.10.2016
Ort: Forum Lernwelt 3. Etage der Zentralbibliothek
Zeit: 18 – 20.00 Uhr
Eintritt: 7,- Euro
Eine Anmeldung kann erfolgen unter der Telefonnummer 0221 / 221-23937 oder per
Email an: zb-paedagogik@stbib-koeln.de
Wir danken der Gesellschaft der Chinafreunde für die gelungene Kooperation und freuen uns auf Frau Dr. Zhao-Höhn und auf euer zahlreiches Erscheinen!