Phänomen Stitch – Kunst auf Social Media

Social Media bringt immer wieder verschiedene Phänomene hervor. Angefangen bei Memes, die es bereits seit den 90ern gab, bis heute zu Duetten und Stitches auf TikTok.

Über TikTok

TikTok selbst ist ein soziales Netzwerk, das zu Beginn mit Lip-Sync-Videos die Smartphones der Kinder und Jugendlichen eroberte. Laut JIM-Studie 2023 ist TikTok nach WhatsApp und Instagram die drittbeliebteste App bei Jugendlichen (JIM 2023, S. 27) und liegt bei der täglichen Nutzung fast auf demselben Niveau wie Instagram (JIM 2023, S. 33). Bis heute entwickeln sich sowohl App als auch Inhalte ständig weiter. Unterhaltung und Bildung sind mittlerweile beide auf TikTok zu finden. 2019 wurde unter dem #EduTok dazu aufgerufen, Videos nicht nur zu Unterhaltungszwecken zu erstellen. EduTok Formate sind z. B. Die Wissenschaftlerinnen oder MatheNick . 30 Prozent der Jugendlichen nutzen TikTok auch, um mehr über das Weltgeschehen zu erfahren (JIM 2023, S. 44).

TikTok wird jedoch auch immer wieder stark kritisiert, z. B. wegen Missachtung der DSGVO und fehlendem Jugendschutz, was sich z. B. in Form von Cybergrooming (Missbrauch im Netz) oder dem Verbreiten von gezielter Desinformation zeigt. Ein Risiko ist aber auch die Teilnahme an riskanten Challenges, zu denen auf TikTok aufgerufen wird.

Es gibt allerdings auch ungefährliche Aufrufe, beispielsweise zum Stitchen (Reagieren und Aneinanderreihen von Videos) oder zu einer #duetchallege (Weiterentwicklung des Videos) bzw. #duetchain bei längeren Duett-Videos. Beide Formate existieren auch in Mischformen, so kann auf ein Duett reagiert werden oder sich an einen Stitch auch ein Duett anschließen.

Stitche und Duette

Um Stitche und Duette ging es auch in unserem Workshop “Phänomen Stitch”, der von der fjmk – Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW durchgeführt wurde.1 Nach einem theoretischen Input zu TikTok ging es darum, selbst Videos zu Stitchen oder Duette zu erstellen. Dabei braucht es gar keine großen Erfahrungen im Schneiden von Videos – alles ist in die App integriert. Das ist super praktisch und kann wirklich durch jeden bedient werden. Sollten doch einmal mehr Funktionen oder andere Vorlagen benötigt werden, liefert ByteDance, das Unternehmen hinter TikTok, mit CapCut gleich den passenden Videoeditor dazu.

Kreatives Schaffen

Beim Erstellen der eigenen Videos zeigte sich auch, wie viel beim Filmen von Content beachtet werden muss. So muss das erste Video lang genug sein, damit ein Duett funktioniert und auch das Platzieren des Endes des nächsten Videos muss offen genug sein, damit ein weiteres Video ergänzt werden kann. Auch der Zeitaufwand darf nicht unterschätzt werden. Fehlversuche und das richtige Timing der Musik kosten meistens mehr Zeit als gedacht. In unserem Fall kam noch ein weitere Zeitfaktor hinzu: umkippende Dominosteine auf Teppichboden. Daher der Tipp für zuhause: Wer wie wir ein Video mit Dominosteinen machen will und einen unebenen Teppichboden hat, sollte sich besser einen anderen Untergrund suchen. 😀

Und am Ende?

Am Ende des Workshops und des kreativen Schaffensprozesses stand dann jedoch – wie zur Belohnung – ein Video. Insgesamt ein sehr schöner Workshop, der einen Mix aus Theorie und Praxis aufzuwarten hatte. Besonders gut: TikTok war auf Geräten vor Ort vorinstalliert, so musste sich niemand Gedanken darüber machen, sich die App noch mal eben aufs Handy zu laden. Also, gerne wieder, aber jetzt erstmal viel Spaß beim Gucken und #DominoDay.

Ein Domino Duett, im Rahmen des Workshops Phänomen Stitch aus der Workshopreihe Kunst auf Social Media erstellt
  1. Der Workshop Phänomen Stitch ist Teil der Workshopreihe Kunst auf Social Media. Alle diese Workshops finden in Kooperation mit der fjmk – Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW statt und werden durch die Rheinenergie-Stiftung Kultur gefördert. Alle Workshops der Reihe finden Sie unter: https://t1p.de/KuASoMe ↩︎

Oper inklusive – Richard Wagner: „Der Fliegende Holländer“

Workshop und Opernbesuch. In Kooperation mit der Oper Köln

Oper inklusive: Dieses Veranstaltungsformat lädt Opernneulinge wie auch Profis und Interessierte am 29.04.2023 dazu ein, sich anhand Richard Wagners Werk „Der fliegende Holländer“ selbst im Theaterspiel auszuprobieren und einen spielerisch ästhetischen Zugang zur Handlung, den Charakteren und deren Beziehungen zu finden. Auf diese Weise entsteht ein künstlerischer Raum, in dem unter der Leitung von Musiktheaterpädagoginnen der Oper Köln Themen und Ästhetiken des Stückes improvisiert, gespielt, diskutiert und reflektiert werden. Direkt im Anschluss können sich Neugierige einer 30-minütigen Führung durch die Musikbibliothek anschließen und auch hier auf Wagner-Spurensuche gehen. Der gemeinsame Besuch der Oper am Abend rundet das Projekt ab.

Die Veranstaltung richtet sich an Erwachsene allen Alters.

Ablauf am 29.04.2023:
10-12 Uhr:  Workshop zu “Der fliegende Holländer” in der Zentralbibliothek (Josef-Haubrich-Hof 1, 3. Etage, 50676 Köln)
12-12.30 Uhr:  Führung durch die Musikbibliothek der Zentralbibliothek
19.30-22 Uhr:  Opernbesuch “Der fliegende Holländer” in der Oper Köln (Staaten Haus, Rheinparkweg 1, 50679 Köln)

Ticket:
Sie erhalten direkt nach der Anmeldung in der Bestätigungsmail alle Informationen zum Ticketerwerb.

Das Ticket (27,50 Euro*) muss bis spätestens 21. April 2023 erworben werden, sonst verfällt leider Ihre Anmeldung für den Workshop und die damit verbundene Reservierung der Opernkarte.

​*zzgl. Porto bei Versand per Post. Informationen zu Ermäßigungen finden Sie unter https://www.oper.koeln/de/kartenservice

Zur Anmeldung bitte hier klicken.

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an zb-musik@stbib-koeln.de

Bild: © 2022 Oper Köln