Don Winslow, Tage der Toten
Was für ein Krimi! 2 lange Nächte, fast 700 Seiten, rote Augen, ununterbrochen gelesen. Ärgerlich eine Schlaf- und Arbeitsphase eingeschoben. Weitergelesen bis zum Ende.
Art Keller, US-Drogenfahnder, braucht zähe Jahre, um in die Strukturen der mexikanischen Drogenmafia einzudringen, und um sich das Vertrauen einiger Bosse zu erkaufen. Von nun an arbeitet er – trotz seiner Erfolge – gegen die Widerstände seiner Behörde, ständig Gefahr laufend, aufzufliegen und draufzugehen. Seine Ehe scheitert, sein Privatleben geht vor die Hunde, doch er ist besessen davon, diesen Sumpf auszurotten. Erst recht, nachdem einer seiner Mitarbeiter brutal ermordet wird. Keller schwört Rache und wird immer perfider in der Wahl seiner Mittel. Damit macht er sich nur noch mehr Feinde in wichtigen Kreisen der USA (Iran-Contra Affäre), während nicht nur die Drogenbarone immer mächtiger, reicher und skrupelloser werden.
„Winslow ist einfach der Hammer“, schreibt James Ellroy, und was für ein Hammer. Mit Tage der Toten liefert er einen unglaublich spannenden, intelligenten Politthriller ab, der seinesgleichen sucht und zu Recht gerade als bester ausländischer Krimi 2010 ausgezeichnet worden ist. Ein absolutes Muss für jeden Krimileser.
Klaus Bittner