O wie Ottobre

Jetzt war es recht lange still um unsere Overlock-Nähmaschine. Zeit, mal wieder was zu zeigen!
Der Overall „Passerine“ aus einer älteren Ausgabe der Zeitschrift Ottobre (3/2015) hatte es meiner Tochter angetan. Er hat keinerlei Verschlüsse (ich kann nämlich noch keine Reißverschlüsse, und Knopflöcher sind Glückssache) und wird nur aus Jersey und Bündchenstoff zusammengesetzt.
Ich selbst war noch nicht von meinen Nähkünsten überzeugt, dachte mir aber, dass es wenigstens für einen Lernprozess gut sein könnte. Die Anleitungen in der Ottobre sind für geübte Näher_innen ja ganz einfach, aber mir fehlt manchmal beim Lesen das Vorstellungsvermögen. Kennt ihr das? Hinterher ist es immer ganz selbstverständlich, aber zuerst muss ich dreimal lesen, bis ich weiß, was gemeint ist.

cof
Oberteil und Anleitung

Also habe ich mich Schritt für Schritt an das gute Teil gewagt. Zuerst wird das Oberteil zusammengesetzt und der Halsausschnitt mit Bündchenstoff versäubert. Hier bin ich zum ersten Mal grandios gescheitert, weil ich im heimischen Arbeitszimmer mit suboptimaler Beleuchtung übersehen habe, dass auch Bündchenstoff eine Vorder- und eine Rückseite hat. Ich habe beschlossen, es so zu lassen, habe dann aber beim Riegel am hinteren Halsausschnitt besser aufgepasst.
Vorder- und Hinterteil der Hose werden zu Beginn in Falten gelegt, so dass die Hose einen ganz lässigen Sitz hat. Das habe ich zu Hause an meiner ollen Maschine mit Zickzackstich genäht, was erstaunlich gut geklappt hat. Außerdem hat die Hose Taschen – mein erstes Mal! Zum Glück gibt es auf YouTube immer freundliche Helfer, die einem das gründlich vorführen. Uff! Taschen und Faltenlegen liefen also unproblematisch.
cof
Hose mit Falten und Taschen

Und dann kam der Teil, der für Ottobre ganz typisch ist: *Tusch* Framilon! Heiß umstritten in der Näher_innenwelt, soll dieses durchsichtige Gummiband dafür sorgen, dass Nähte elastisch bleiben, es soll beim Kräuseln helfen und bei T-Shirts die Schultern an ihrem Platz halten. Vielleicht geht das alles auch anders, aber ich nehme es. Jedenfalls die No-Name-Variante. Und ja, ich finde es ganz okay. Beim Overall hält es die Taille in Form – durchaus sinnvoll.
Die so vorbereiteten Teile habe ich dann mit zur Overlock genommen, habe die Hosenbeine zusammengenäht und das Oberteil mit der Hose verbunden. Zu Hause musste ich dann nur noch die Säume umnähen – das war schwieriger als gedacht, weil das Kind sofort drin steckte. Ein voller Erfolg!
sdr
Fertig!

(cd)
 
Kleiner Nachsatz: Da habe ich doch ganz vergessen zu erwähnen, dass wir die Ottobre natürlich als Zeitschrift im Bestand haben und dass sie auch ausleihbar ist. Ihr könnt also einzelne Hefte in aller Ruhe zu Hause durcharbeiten 🙂

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