Ansichten einer leeren Zentralbibliothek – und so geht es weiter

Wie die Stadt Köln gestern per Presse-Information bekannt gab, ist für die Generalsanierung der Zentralbibliothek nun der Startschuss gefallen. Der Bauzaun wird aufgestellt und das Gebäude wird eingerüstet. Danach startet die Entkernung.

Ein großer Meilenstein für uns! Denn seit dem 1. Juli haben wir das Haus unter großen Anstrengungen entleert: Alle Regale, jedwede Ausstattung, haufenweise Technik: Alles musste raus. Und alle Medien.

Alle Medien?

Nicht ganz! Zwar haben wir mehrere Tausend Kisten und unzählige Regalmeter an Büchern, CDs, DVDs, Spielen und mehr verpackt – aber dass das so reibungslos funktioniert hat, haben wir auch unseren Nutzer*innen zu verdanken: Diese haben wegen der Aktion “All you can read” mehr als die Hälfter aller Medien ausgeliehen und uns so den Umzug entschieden erleichtert. Danke, liebe Kölner*innen!

11.000 Quadratmeter, besenrein

Ein seltener Anblick, den wir niemandem vorenthalten wollen: die leere Zentralbibliothek. Dort wurde nun 45 Jahre lang gegrübelt, gechillt, gelesen, kommuniziert und gelebt. Letztes Zeugnis kann lediglich der Teppichboden geben, der dort übrigens seit 1979 liegt.

Und jetzt?

Während die Generalsanierung startet, bereiten wir mit Hochdruck unsere Interimsbibliothek vor. Diese nehmen wir auf der Ecke Hohe Straße/Schildergasse ab Herbst in drei Stufen in Betrieb.

  1. Zunächst wird ein Abholbereich im Erdgeschoss eingerichtet. Dort werden sämtliche Medienbestände dann wieder zur Verfügung stehen – jedoch noch nicht in der üblichen Freihandaufstellung.
  2. In der zweiten Stufe werden bereits große Teile der eigentlichen Bibliotheksflächen für die Kund*innen zur Verfügung stehen: das Erdgeschoss, das Untergeschoss und die 1. Etage.
  3. In der ersten Jahreshälfte 2025 werden als letzter Schritt die 2. und 3. Etage mit weiteren Beständen, Musikbibliothek, Klavierzimmer und Social-Media-Studio, Schüler*innenzentrum, Makerspace und einer Schaufläche für das Literatur-in-Köln- und das Heinrich-Böll-Archiv sowie die Germania Judaica eröffnet.

Die sanierte Zentralbibliothek am Josef-Haubrich-Hof wird voraussichtlich im ersten Quartal 2028 wieder zur Nutzung übergeben werden, so dass im zweiten Quartal 2028 Wiedereinzug und Inbetriebnahme der Bibliothek stattfinden könnten.

Eine Antwort auf „Ansichten einer leeren Zentralbibliothek – und so geht es weiter“

  1. Sehr geehrtes Team der Stadtbibliothek Köln,
    meine Kommilitonin und ich studieren Architektur im dritten Semester an der Hochschule Düsseldorf und belegen derzeit einen Kurs mit dem Titel „Absolutes Abrissverbot“. Im Rahmen dieses Kurses beschäftigen wir uns mit abrissgefährdeten oder sanierungsbedürftigen Gebäuden in Köln.
    In diesem Zusammenhang möchten wir uns gerne über die Zentralbibliothek Köln am Neumarkt informieren und anfragen, ob es möglich wäre, ein persönliches Gespräch oder Telefonat mit Ihnen zu vereinbaren, um Fragen zu Ihren Erfahrungen, zur Historie des Gebäudes und der Sanierungen zu stellen.
    Für Ihre Unterstützung bedanken wir uns im Voraus und freuen uns auf Ihre Rückmeldung.
    Mit freundlichen Grüßen
    Emma Witt und Magali Kolle
    Hochschule Düsseldorf, Fachbereich Architektur

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