Schon mal an der Infotheke eurer Stadtbibliothek gestanden und nur Bahnhof verstanden? Keine Sorge, das liegt an uns. Genauer gesagt, an unserem ausgeprägten AküFi (Abkürzungsfimmel).
Optional vor Lesen dieses Beitrags den Song „MfG – Mit freundlichen Grüßen“ aus dem Album „4:99“ der „Fantastischen Vier“ (verfügbar unter Link) begleitend starten. Länge des Musiktitels: 3:34 / Lesezeit des Textes: 3:34 / Achtung: Zwischen den Zeilen verstecken sich liebevoll eingestreute Spuren von Satire und Ironie.
Ja, die Bib, so nennen wir – die Kolleg*innen der Kölner Stadtbibliothek – sie liebevoll verniedlichend. Gern auch mal – historisch bedingt – ZB (Zentralbibliothek). St-Bib geht auch, seit wir E-Mail nutzen. Von diesen Geheimcodes und Kürzeln schmeißen wir in unserem Arbeitsalltag nur so um uns. Dabei vergessen wir mitunter, dass Ihr als Kund*innen mit der Antwort: „Ihr gewünschtes Buch ist derzeit nur in der ZB verfügbar“ möglicherweise nichts anfangen können. Nun, für den Fall wisst ihr ja jetzt schon mal Bescheid. Folgend ein paar weitere wichtige Beispiele mit den jeweiligen Übersetzungen ins Deutsche:
In der KiBü/KiBib (Kinderbücherei / Kinderbibliothek) ist mit Daisy die On-Off-Freundin von Donald Duck gemeint. In der Bli-Bib (Blinden-Bibliothek) dagegen ist Daisy ein klobig-graues Gerät mit vielen Knöpfen, mit dem Menschen mit Sehbeeinträchtigungen sich z.B. sämtliche Bände von Karl May von einer CD mit 60 Stunden Laufzeit vorlesen lassen können, so sie das unbedingt wünschen.
In der Abteilung Buchtechnik verwirren wir uns gern mal untereinander: „Müssen die Aufkleber mit *Philosophie Bergantilopen* auf alle Buchexemplare drauf?“ „Keine Ahnung, ist nicht mein IK.“ (Interessenkreis, das sind die zusätzlichen Aufkleber zu vielen Themen der Welt auf dem Buchrücken).
Eine Kamera ist eine Kamera, ist ein, äh, Dings. Aber keine DVD, wie der Katalog auf unserer Website bislang behauptete. Glücklicherweise wandert die 360 Grad-Kamera nun in die neue Rubrik BDD. Wie auch vieles andere, das in der Bibliothek der Dinge zur Ausleihe angeboten wird: Nähmaschinen, Pedalos und Zeichentablets. Die Sammlung wächst – bleibt gespannt!
Wenn der Hausmeister am Abend zusperrt und dabei versehentlich jemanden eingeschlossen haben sollte, wird unvermeidlich ein Bewegungsalarm ausgelöst, was die NLS (Notrufserviceleitstelle der Stadt) auf den Plan ruft. Sollte das Anrücken der strengen Wachtruppe den Eingeschlossenen stärker traumatisiert haben, hilft MUT, also das Betriebliche Gesundheitsmanagement, weiter.
Die Abteilung LiK (Literatur in Köln) ist übrigens direkt gegenüber vom HBA (Heinrich Böll-Archiv) zu finden. Die GJ (Germania Judaica) liegt ebenfalls in Rufweite. Und wer sonntags beim MINT-Team (keine Farbe/keine Geschmacksrichtung) lernt, kleine Platinen kurzschlussfrei mit Drähten zu verlöten, ist ein Maker, aber nicht zwangsläufig ein Macker.
Mit diesem Grundgerüst an Codes werdet ihr euren nächsten Besuch in der Stadtbibliothek souverän meistern, und uns – die Abkürzungsfimmler – schwer beeindrucken.