Domo arigato, Mister Roboto!

Am 23. und 24. April fand zum dritten Mal der Roboter-Workshop go4IT statt. Im Seminarraum der Zentralbibliothek verbrachten 15 neugierige Mädchen zwei Osterferientage damit, eigene Lego-Mindstorms-Roboter zusammenzubauen und ihnen mit der Programmiersprache NXC Bewegungsfolgen einzugeben. Es war sogar möglich durch angebaute Sensoren den Robotern situationsbezogene Befehle einzuprogrammieren, so dass sie auf Hindernisse oder Geräusche reagieren konnten.
Lego Mindstorms: go4IT
Drei Studierende der RWTH Aachen, führten in die Programmiersprache NXC ein und halfen bei Unklarheiten weiter. Vor allem aber animierten sie die Mädchen zur selbständigen Gruppenarbeit. So sollte z.B. ein Programm erstellt werden in dem ein Hindernis mit einem Ultraschallsensor (den „Augen“) vor dem Roboter erkannt wird oder ein Klatschen als Befehl zum Anhalten vom Soundsensor (den „Ohren“) akzeptiert wird.
Ziel war es, zum Abschluss des Workshops, eine Präsentation ihrer Roboter und der eingegebenen Fähigkeiten gemeinsam zu planen und durchzuführen. Dazu wurden dann Familie und Freunde eingeladen und sieben Roboter führten synchron einen vorprogrammierten Ablauf vor – das sah richtig gut aus!

 
Wer an dem go4IT-Workshop interessiert ist, findet auf den Seiten der RWTH Aachen weitere Informationen. Und wer nach dem Workshop die Programme auch zu Hause ausprobieren möchte, dem sei der Simulator für LEGO Mindstorms NXT Roboter empfohlen. Hier kann man seine Programme noch einmal virtuell anschauen oder neue Ideen entwickeln, um weitere Befehle auszuprobieren.
Neben einem ersten Einblick in eine Programmiersprache und gelungener Teamarbeit, hatten die Mädchen vor allem Spaß an der Sache! Ob eine berufliche Richtung hier geprägt wurde, bleibt noch abzuwarten, aber auf jedenfall haben die Mädchen gezeigt wie leicht technisches Verständnis spielerisch erworben werden kann.
Mir hat die Veranstaltung sehr gut gefallen. Es war sehr schön zu beobachten wie aus einer bunt gemischten Truppe eine Gruppe entstand, die zusammenarbeitet und sich unterstützt. Wir hoffen, den Workshop auch in Zukunft wieder anbieten zu können und werden euch unter anderem hier im Blog darüber informieren!
Für alle, die dieses Mal nicht dabeisein konnten, gibt es eine gute Nachricht: Wir werden wegen der begeisterten Rückmeldungen den Workshop im kommenden Jahr erneut anbieten. Der Termin ist wieder am Mittwoch und Donnerstag in der Woche nach Ostern, also am 8. und 9. April 2015.
 

(hm)

Bilder von der neuen minibib in Köln-Kalk

Vom Start weg erweist sich die Kalker minibib als Magnet. Schon in den ersten Tagen gab es eine große Anzahl interessierter Besucher, die unser neues Schmuckstück in Augenschein nehmen wollten. Und der weithin sichtbare Wasserturm wird noch Signalwirkung für unser jüngstes Projekt erlangen.
 

Architekturfotografie

 

Architekturfotografie

 

Architekturfotografie

Architekturfotografie

Fotos: Copyright Manos Meiser

Die minibib im Wasserturm ist ein Projekt der Stadtbibliothek Köln und des Fördervereins Stadtbibliothek Köln e.V.

Das Konzept:

Die Buchausleihe ist kostenlos und ohne Ausweis oder Personaldaten möglich. Das Konzept basiert auf Vertrauen. Das Angebot enthält u.a. mehrsprachige Bücher, viele Kinderbücher, Gaming und digitale Angebote.

Die Betreuung wird von ehrenamtlichen Kräften übernommen.

Die Öffnungszeiten:

Mo – Fr von 14 – 17 Uhr, Sa von 12 – 15 Uhr, So geschlossen

gp

So schnell wird man Kirschblütenprinzessin der Stadtbibliothek Köln!

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Das ist doch die Krönung! Alljährlich versammelt sich die Jury des Hauses unter den Zweigen vorm Eingang der Zentralbibliothek. Und zwar just dann, wenn die Kirschblüten in ihrer atemberaubenden Schönheit leuchten. Dann heißt es warten, aber das dauert nur wenige Minuten. Denn dann nähert sich eine nichtsahnende Kandidatin dem Eingang. Innerhalb von drei Sekunden nickt die Jury gemeinsam und die Wahl der Kirschblütenprinzessin ist erfolgt. Jetzt braucht künftige Prinzessin nur noch einzuwilligen und ihrer Jahresregentschaft steht nicht mehr im Wege.
Der Zufallsgenerator entschied sich für Helin, die sofort bereit erklärte, Kirschblütenprinzessin 2014 zu werden. Die Studentin der FHM Köln war auf dem Weg in die Bibliothek um für ihre Bachelorarbeit über Scripted Reality zu recherchieren. Standesgemäß erhielt sie das Krönchen, einen Kirschblütenzweig und ein Überraschungspaket mit japanischen Spezialitäten (alles in Bio-Qualität) für ein Festmahl sowie Japan-Lektüre. Und weil Helin I. gerne Sushi isst, passte der Inhalt diesmal besonders.

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Das Reich unserer Prinzessin, nur der Sonnenschein fehlte am Krönungstag.

gp

Kirschblütenprinzessin 2013

Games4Kalk: Komm spiel mit uns!

Einmal die Woche ist es soweit: Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren treffen sich jeden Dienstag zwischen 16:00 und 17:30 Uhr in einem extra hierfür eingerichteten Raum der Stadtteilbibliothek Kalk. In Begleitung eines Medienpädagogen testen sie Spiele für die Xbox 360, PS 3 und Nintendo Wii, welche im Anschluss anhand eines hierfür angefertigten Fragebogens bewertet werden. Dieser wiederum dient als Grundlage für eine ausführliche Spielebeurteilung. Das Angebot richtet sich primär an Eltern und pädagogisch Tätige.
Ob Adventure, Rennspiel oder Jump’n’Run – alle erhalten die Chance ihr Vorwissen einzubringen und sich gemeinsam mit Gleichaltrigen den Herausforderungen der Spielewelten zu stellen. Doch damit nicht genug – neben dem Spielen wird eifriger Meinungsaustausch über bestehende Alterseinstufungen der USK oder inhaltliche Vergleiche aktueller Spiele und Serien betrieben.   Hierbei nutzen die Jugendlichen das ihnen dargebotene Forum, um Fragen und Interessen nicht nur mit Gleichaltrigen, sondern auch mit einem Erwachsenen in einem geschützten Rahmen zu thematisieren. Doch an erster Stelle stehen das gemeinsame Erleben und die Faszination virtueller Spielewelten.
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„Das Spielen ist Teil unseres Alltags. Wir nehmen uns die Zeit, die Spiele für die Erwachsenen zu testen. Dabei achten wir darauf, wie das Ganze auf uns wirkt und auf andere Jugendliche wirken könnte.“

Max, 16 Jahre

„Manchmal sehe ich eine Serie oder die Nachrichten und frage mich, warum meine Eltern und Lehrer die Gewalt in Games so verurteilen. Aber eine richtige Antwort erhalte ich nicht…“

Martin, 14 Jahre

Die wöchentlichen Sitzungen ermöglichen es, Kenntnisstände und Potenziale der Jugendlichen zu erschließen und je nach Alter und Entwicklungsstand zu fördern. So konnte beispielsweise einem Spieletester, aufgrund seines umfangreichen Fachwissens über Computer- und Videospiele, ein dreiwöchiges Schülerpraktikum in einer medienpädagogischen Institution ermöglicht werden. Diese vielseitige Erfahrung festigte seinen Wunsch, eines Tages medienpädagogisch tätig zu sein. Darüber hinaus war es ihm möglich, seine Erfahrungen aus den Sitzungen der Spieletestergruppe  „The Game Connection“ weiterzuentwickeln, um in seiner Freizeit ebenfalls eigene Spielebeurteilungen anzufertigen.
Dieses Beispiel zeigt, dass durch das Angebot der Spieletestergruppe ohnehin existierende Interessen seitens der Jugendlichen aufgegriffen – durch regelmäßigen Austausch mit Gleichaltrigen und Älteren können Potenziale wahrgenommen und Ziele neu definiert werden. Der geschützte Rahmen sowie die medienpädagogischen Impulse befähigen die Jugendlichen zu kreativen und selbstständigen Handeln.
Insgesamt wurden im Jahr 2013 zehn Spiele verschiedener Genre getestet, welche in Kürze auf der Website des Spieleratgebers NRW einzusehen sind.
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Ausblick 2014

Für das Jahr 2014 stehen weitere Pläne an. Zum einen will die Spieletestergruppe expandieren. Alle Jugendlichen, die Dienstagnachmittag neben ihren schulischen Verpflichtungen Zeit und Interesse haben, sind herzlich dazu eingeladen an einer Sitzung teilzunehmen. Zum anderen besteht großes Interesse daran, den Anteil weiblicher Gamer auszubauen und zu stärken. Die vielseitige Auswahl an Konsolen sowie das gut sortierte Repertoire an Spielen steht interessierten Mädchen gleichermaßen zur Verfügung.
In Kürze steht ein Ausbau des Konsolen-Sortiments an: Angekündigt sind die neue Playstation4 und Xbox One!
Die Voraussetzungen für eine Teilnahme sind die Zustimmung der Eltern und ein Mindestalter von zwölf Jahren.

Christopher Wandel

Zweite Minibib eröffnet

Kinder besangen sie, der Bürgermeister lobte sie und der Förderverein eröffnete sie…
Die zweite Minibib der Stadtbibliothek ging im Rechtsrheinischen an den Start. Und das einem ganz besonderen Ort. Im denkmalgeschützten Wasserturm der früheren Chemischen Fabrik Kalk. Quasi als Gegenstück zur ersten Minibib im Stadtgarten. Was beide verbindet ist ist originelle Architektur. Einerseits avantgardistisches Ambiente , andererseits originelle Historie. Der Förderverein betrachtet den neuen Standort als ideal, um dort Leseförderung auf breiter Ebene zu betreiben. Große Unterstützung kam vom Einkaufszentrum Köln Arcaden, dem jetzigen Eigentümer des Turms.
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So freute sich Stadtbibliotheksdirektorin Dr. Hannelore Vogt über die Eröffnung durch den Förderverein. Bezirksbürgermeister Markus Thiele würdigte den kulturellen Gewinn für den Stadtteil und Fördervereinsvorsitzender Anton Bausinger das kreative Miteinander aller Beteiligten.
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Prasselnden Applaus gab es bei der Eröffnung für die Kinder der Grüneberg-Grundschule. Mit ihren Lehrerinnen Veronika Franken und Barbara Westermeyer hatten sie ein Lied einstudiert, dessen Text (zu kölscher Melodie) sich eigens auf die Minibib bezog. “Loss mer lese” lautete der Song und im Refrain hieß es: “mer lese all die Bücher, he em Wasserturm, medden in unser’m Veedel”.
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Dann stiegen Luftballons für den jüngsten Sympathieträger der Stadtbibliothek in den Kalker Himmel und für die Gäste wurden erste Führungen durch die Minibib angeboten.
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Öffnungszeiten der Minibib im Wasserturm:
Montag bis Freitag, 14 bis 17 Uhr
Samstag, 12 bis 15 Uhr
Das Projekt wird ehrenamtlich betreut, die Ausleihe erfolgt völlig unbürokratisch, ohne Anmeldung darf jeder darf ein Buch für 2 Wochen ausleihen.
 
Bilder:
1.  Der alte Wasserturm an den Köln Arcaden
2. Eröffnung, von links: Anton Bausinger, Vorsitzender des Fördervereins der Stadtbibliothek Köln, Dr. Hannelore Vogt und Bezirksbürgermeister Markus Thiele.
3. Die Schulklasse der Grüneberg-Schule
4. Die neue Minibib von innen
 

Bibliothek analog + digital = Quellentaucher

Der vielbeschworene Untergang der Bibliotheken löst immer wieder neue und heiß geführte Debatten aus. Ohnehin, so scheint es, geht jede Woche irgendetwas Neues unter. Oft wegen neuer Medien, meistens wegen dem Internet. Und das Abendland ist eigentlich schon immer untergegangen. Ob man sich nun euphorisch oder eher apokalyptisch – mit Umberto Eco gesprochen – gegenüber neuen Medien verhält: Debattieren kann man viel…
… oder eben handeln.
Wir entscheiden uns prinzipiell lieber für die zweite Option. Und im Team handelt es sich umso besser. So haben wir zusammen mit dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW, der Universät Konstanz (und hier insbesondere der AG Mensch-Computer-Interaktion) und der Bezirksregierung Düsseldorf eine von vielen möglichen Antworten auf den Wandel der Bibliotheken umgesetzt.
Grundgedanke war, dass die sich verändernde Bibliothek stets die Grenzverschiebung zwischen analog und digital verhandelt. Ist sie ein analoger Ort? Funktioniert sie (rein) digital? Wie sehen die Verschränkungen, die Brüche dazwischen aus?
Eine mögliche Antwort auf diese Fragen hat das Team am Mittwoch bei uns vorgestellt. Das Kind des Verbundprojekts namens “Bibliotheksservice digital und real” heißt Quellentaucher.

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Der Quellentaucher auf der 3. Etage der Zentralbibliothek


Der Quellentaucher besteht aus zwei Modulen: Expedition und Tiefenrausch. Die Expedition ist bereits in Betrieb, wird im Verlauf des Jahres aber noch weiter ergänzt. Der Tiefenrausch wird bis Ende 2014 installiert. Tritt ein Besucher in die Nähe des großen Touchscreens, stellt ihn eine Tiefenkamera in Form einer dynamischen Silhouette dar. Geht er noch näher heran, erscheint eine Landschaft aus Kacheln mit Informationen zum aktuellen Weltgeschehen. Berührt man nun eine dieser Kacheln, liest man Nachrichtendetails und verwandte Informationen aus dem Web (z.B. Tweets und Wikipedia-Artikel, die die entsprechenden Schlagworte enthalten). Gleichzeitig stellt ein digitales Regal dazu passende Medien aus unserem Bestand dar.

Die Silhouetten regen zum erkunden an. Foto: Uni Konstanz
Die Silhouetten regen zum erkunden an. Foto: Uni Konstanz

Im Ergebnis vereint der Quellentaucher als Hybrid die Vorteile des physischen Regals mit der dynamischen digitalen Welt. Der Bruch zwischen analog/digital ist hier nicht Hindernis, sondern Chance, umgesetzt aus der Perpektive der Mensch-Computer-Interaktion.
Bei unserer Kick-Off-Veranstaltung am Mittwoch in der Q-thek der Zentralbibliothek stellte Petra Büning von der Bezirksregierung ausführlich die Hintergründe des Projekts vor, während Prof. Dr. Harald Reiterer und seine Doktoranden Jens Mueller und Simon Butscher aus Konstanz auf Technik und Umsetzung eingingen. Unsere Direktorin Dr. Hannelore Vogt provozierte mit einer Präsentation zu aktuellen Trends in Bibliotheken ein Werkstattgespräch. Wir konnten rund 80 Kolleginnen und Kollegen bei uns begrüßen und ihnen den Quellentaucher zeigen.
Er steht auf der dritten Etage der Zentralbibliothek, ist nicht zu übersehen und freut sich auf Eure Recherche! Wir sind gespannt, wie es weitergeht.
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(sa)

Weiterführende Links:

Makerspace: Spannende Zeiten voraus

Würfel_MakerspaceHarte Arbeit lohnt sich. Und darum freuen wir uns sehr und sind stolz darauf, dass wir Euch ab sofort ein innovatives und abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm im Rahmen unseres Makerspaces anbieten! Nach rund einem halben Jahr Planungsphase, Akquise von Dozenten und technischer Vorbereitungen stehen ab sofort Anmeldungen für 26 Workshops bereit, die zwischen März und Juni 2014 stattfinden.
Im Zentrum dieser Workshops steht einerseits der Do-It-Yourself-Gedanke und die Einbindung von Prosumenten (das sind Produzenten und Konsumenten in Personalunion) und andererseits die Einbindung von Profis auf dem jeweiligen Gebiet. Denkt man beides zusammen, entsteht eine experimentelle Umgebung, in der Ihr Euch ungezwungen und spielerisch Technologien, Software und Handwerk erschließen könnt.
So die Theorie. In der Praxis werden dann Songs komponiert, 3D-Modelle erstellt, Kreativtexte geschrieben, Streetart-Schablonen geschnitten, Podcasts eingesprochen, Arduinos programmiert, E-Books gelayoutet und vieles mehr. Wir sind uns sicher: Da entstehen großartige Projekte.
Das liegt insbesondere an unseren großartigen Dozentinnen und Dozenten: Viele Workshops laufen in Kooperation mit der Kaiserin Augusta Schule in Köln, die ihre junior experts entsendet. Für andere haben wir uns unter anderem den Kölner Nerd-König Thomas Riedel (@boydroid) ins Boot geholt und Reinhard Nickels und Uwe Ziegenhagen der Kölner DingFabrik sind ebenfalls am Start. Und dann noch professionelle Texter, Industrial Designer und Scrapbooker…
Wir freuen uns drauf. Spannende Zeiten voraus!
Hier könnt Ihr Euch das Programm im Detail ansehen und Euch anmelden (alternativ oben im Blog auf “Makerspace” klicken). Vor Ort gibt es das Programm natürlich auch in Papierform.
Gefördert vom Land NRW!

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(sa)

Druckfrisch: Neue Schriftenreihe unserer Literaturarchive

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Erster Band der neuen Schriftenreihe der Literaturarchive der Stadtbibliothek:
„In der Stadt, wo du lebst – Hans Bender in Köln”

Eine neue Schriftenreihe gewährt Einblick in die Schätze des Literatur-in-Köln-Archivs (LiK) und des Heinrich-Böll-Archivs der Kölner Stadtbibliothek und ehrt mit dem ersten Band einen der bedeutendsten Kölner Autoren und Herausgeber, Hans Bender. Die beiden einzigartigen Literaturarchive dokumentieren seit vielen Jahren das facettenreiche literarische Leben und bewahren das ‚literarische Gedächtnis’ der Stadt Köln. Zahlreiche international bedeutende Schriftsteller wie Jürgen Becker, Heinrich Böll, Rolf Dieter Brinkmann, Hilde Domin, Irmgard Keun und Dieter Wellershoff sind hier vertreten. Bereits in den 1970er Jahren trat das LiK-Archiv mit einem Publikationsorgan an die Öffentlichkeit, um Kölner Autoren und Autorinnen vorzustellen.

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Der graue Einband erinnert an Archivboxen. Durch die Ausstanzung “lik” entsteht der Eindruck, man könne in das Buchinnere und gleichzeitig auch in die Bestände unserer Archive blicken.

Hans Bender lebt und arbeitet seit über 50 Jahren in Köln, von hier aus betrieb er bis 1980 die redaktionelle Arbeit der Zeitschrift „Akzente”, die bis heute zu den renommiertesten deutschen Literaturzeitschriften zählt. Durch die Herausgabe von Anthologien hat sich Bender um die Förderung neuer Dichtung verdient gemacht. Sein erstaunliches Gespür für schriftstellerische Qualität verhalf vielen noch unbekannten Autoren auf das literarische Parkett. Bender und Köln gehören seit mehr als einem halben Jahrhundert untrennbar zusammen. Die Stadt hinterließ Spuren im Werk des Autors und umgekehrt.
Der erste Band der neuen Schriftenreihe möchte diese Spuren sichtbar machen und die poetischen Reflexionen des Autors über die Rheinmetropole dokumentieren. Benders Texte laden gleichzeitig zu einem imaginären Spaziergang ein, sie bieten dem Lesepublikum damit auch Anlass, den Autor auf seinen Ausflügen durch die Stadt zu begleiten. Neugierig durchstreifte Bender die Straßen Kölns, besichtigte die romanischen Kirchen, die Museen, beschrieb das kulturelle und gesellschaftliche Leben und gab Einblick in den Prozess des Schreibens im privaten Domizil.
Dr. Gabriele Ewenz, Leiterin der Archive, betreut die neue Schriftenreihe namens „lik”. Die Stadtbibliothek freut sich, mit dem Verlag der Buchhandlung Klaus Bittner einen engagierten Partner für das Erscheinen der Publikation an der Seite zu haben.
„In der Stadt, wo du lebst – Hans Bender in Köln”, hrsg. von der Stadtbibliothek Köln, ausgewählt, zusammengestellt und bearbeitet von Dr. Gabriele Ewenz, Verlag der Buchhandlung Klaus Bittner, Köln 2013, ISBN 978-3-926397-16-4, Preis: 16,80 Euro, erhältlich direkt in der Buchhandlung Klaus Bittner oder über den Buchhandel.

Das fehlende Puzzlestück: unser neuer Digitizer

Die Technologie des 3D-Drucks erlaubt es, digitale Dateien in physische Objekte zu verwandeln. Damit arbeiten wir schon länger und das Interesse daran ist seit Februar 2013 ungebrochen. Der Übergang zwischen dinglich und digital lässt sich aber auch in der anderen Richtung vollziehen: vom Objekt zur digitalen Datei.
Interessanterweise ist diese Umkehrung eines der häufigsten Themen, denen wir uns bei der Präsentation des 3D-Druckers stellen. Das äußert sich dann in Fragen wie

 „… und wie komme ich jetzt an so ein 3D-Modell?“

oder

 „Kann ich meine Kaffetasse theoretisch auch einscannen?“

Die Antwort darauf können wir nicht nur begeistert bejahen, sondern jetzt auch auf den entsprechenden 3D-Scanner zeigen. Gestern haben wir den MakerBot Digitizer der Presse vorgeführt. Das Gerät kostet rund 1.400 Euro und scannt mittels einer Kamera und zwei Lasern Objekte ein, d.h. es generiert eine Punktewolke, die dann von einem Algorithmus zu einem 3D-Modell umberechnet wird, das wiederum ausgedruckt oder mit den gängigen CAD-Programmen bearbeitet werden kann. Es richtet sich ausdrücklich an Designer, Pioniere, experimentierfreudige Maker und early adopter – ist also bei uns genau richtig.
Im Vorfeld der Pressekonferenz haben wir schon eifrig herumexperimentiert und alles mögliche (und unmögliche) eingescannt. Wir haben gelernt, dass die Beschaffenheit des Objekts sehr maßgeblich für einen gelungenen Scan ist. Ding zu dunkel? Schwierig. Stofftier? Umrisse zu unklar. Ding durchsichtig oder reflektierend? Fast unmöglich.
Aber eben nur fast. Als Maker und Pionier lässt man sich von technischen Einschränkungen nicht abschrecken, sondern herausfordern. Eine günstige Lichtsituation (kein Tageslicht, keine Lichtquelle in die Kamera des Scanners) hilft dabei enorm – und dann kann man das zu scannende Objekt ja noch anpassen. Es gibt z.B. ein spezielles weißes Spray, das man auf einen zu dunklen Gegenstand aufsprühen und später wieder entfernen kann. Andere arbeiten mit Maismehl – oder Babypuder. Kleine Objekte stellt man einfach auf ein Podest, geometrisch schwierige Figuren scannt man mehrfach ein, die Software fügt es dann zu einem Modell zusammen.

Allerdings müssen wir ehrlich sein: Der Digitizer ist kein Ding-Kopierer. Kein Gerät, das exakte Duplikate von Gegenständen herstellt. Das ist – noch – Science-Fiction (aber das war 3D-Druck auch mal). Technisches Potenzial und menschliche Kreativität führen dann aber doch zu gelungenen Ergebnissen. So sind die Modelle eine zeitsparende Grundlage für 3D-Designer und es ist schlichtweg erstaunlich, dem “Internet der Dinge” und der fortschreitenden Verschränkung von digitaler und physischer Sphäre zuzusehen.
Der Digitizer ergänzt ab sofort unser Equipment im Makerspace auf der 4. Etage. Ihr könnt ihn (Edit 17.3.14: samstags von 10-15 Uhr) während unserer Öffnungszeiten eigenverantwortlich nutzen und mit ihm experimentieren.

 sa

Presseresonanz
http://www.koeln.de/koeln/3d-scanner-stadtbibliothek-makerspace-drucker_785675.html
http://www.report-k.de/Koeln/Lokales/Zentralbibliothek-mit-neuem-3D-Scanner-26535
http://www.rundschau-online.de/koeln/3-d-scanner-angebot-fuer-bastler-und-macher,15185496,25537910.html
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/koeln/article122616604/In-der-Stadtbibliothek-kann-jetzt-3-D-gescannt-werden.html