Gestern beim Madonna-Konzert gewesen. Meinem ersten, vielleicht war es ja auch das letzte. Bei Madonna weiß man ja nie. Alle, die vorneweg in die Halle stürmten, beschenkte sie mit einem Soundcheck, ganz ungeschminkt und in voller (Klang-)Farbe. Danach kamen erst die 17.000 Zuschauer, eine lange Wartezeit, ein ziemlich überflüssiger DJ im Vorprogramm und schließlich sie selbst als Hohe Priesterin des eigenen Lebenswerkes. Begleitet von jeder Menge strammer Show-Knechte, einigen knackigen Mägden und einer hochkarätigen Band.
Was folgte war eine Performance im Parforceritt durch 30 Jahre Madonna-Geschichte. Von der katholischen Erziehung bis zum Sexsymbol über die Pop-Mode-Video-Ikone bis hin zur Skandalnudel. Alles in zwei Stunden, in denen die Sängerin, Musikerin, Tänzerin und Schauspielerin dem Publikum eine amerikanische Show auf die Augen und Ohren knallte, die alle mitriss. Da splatterte das Blut von der Leinwand, Trommler hingen von der Decke herab und selbst die Bühne bewegte sich ständig auf und ab und ließ den Star und ihre Adepten wahlweise aufsteigen oder in schwarzen Löchern verschwinden.
Musikalisch zog Madonna alle Register von dancefloor, Anleihen bei R&B, HipHop und Gospel, club beats und retro style. Als Tänzerin führte sie ihre boys und girls (die vom Alter her ihre Kindern sein könnten) souverän und topfit über den Laufsteg. Und Madonna wäre nicht Madonna, wenn sie nicht immer eine message in petto hätte: „Toleranz!” – so will sie es – ist das Markenzeichen ihrer Fans. Und ihre treusten von der schwulen Community wissen, warum sie ihr zu Füßen liegen.
gp
“I have the same goal I’ve had ever since I was a girl. I want to rule the world.”
Madonna
“No matter who you are, no matter what you did, no matter where you’ve come from, you can always change, become a better version of yourself.”
― Madonna