Bibliotheken sind – das wird man ja nicht müde zu erwähnen – nicht bloß ein Container von Büchern, CDs und DVDs, sondern auch ein Ort der Begegnung. Schon immer gewesen.
Und wo sich begegnet wird, da wird sich auch verliebt. So zumindest Theorie und Praxis der Menschheitsgeschichte. Wir wären aber nicht die Stadtbibliothek Köln, wenn wir nicht auch in der Zwischenmenschlichkeit progressiv denken würden. Die Medienkulturen der Gegenwart machen es vor: Partner finden wir heute nicht mehr beim Tanzcafé oder im Darkroom, sondern medial und von Algorithmen gestützt. Schon mal was von Tinder gehört?
Viele Dating-Plattformen bauen aus den ihnen zur Verfügung stehenden Daten Profile von Personen und gleichen diese mit den Profilen anderer Personen ab – werden dabei gemeinsame Interessen oder Vorlieben entdeckt, schlägt die Plattform vor, Kontakt miteinander aufzunehmen. Über den Rest entscheiden dann die Pheromone.
Was haben wir also?
- Wir sind eine Bibliothek und verbinden Menschen. Naturgemäß.
- Wir können Algorithmen programmieren.
- Wir besitzen Daten über das Lese- und Ausleihverhalten unserer Nutzerinnen und Nutzer.
Was hindert uns also daran, eine eigene Dating-Plattform bereitzustellen? Genau: Gar nichts.
Darum kündigen wir mit Stolz den Launch unserer eigenen Dating-Plattform für den 1. Juni 2016 an.
Die Plattform
Sie wird automatisch an jedes bestehende Nutzerkonto angegliedert und findet sich als neuer Menupunkt im Konto (Klick zum Vergrößern).
Im Screenshot oben sieht man, wo in der Konto-Übersicht der Link zur Plattform steht. Mit einem Klick darauf kann man zunächst das Suchprofil erstellen. Wir erläutern die Funktionen hier im Einzelnen:
- Matching: aktiviert oder deaktiviert. Sofern das Matching aktiviert ist, werden regelmäßig passende Parterinnen oder Partner (sog. “Matches”) gemäß des Such-Profils vorgeschlagen. Wenn das Matching nicht aktiviert ist, werden keine Vorschläge gemacht (und man wird auch niemandem vorgeschlagen) – man ist sozusagen nicht auf Partnersuche.
- Geschlecht: männlich oder weiblich oder egal. Hier gibt man das Geschlecht an, über das die Vorschläge verfügen sollen.
- Alter: X bis X Jahre. Für die Altersspanne. Wer das Alter exakt vorgeben möchte, kann z.B. “32 bis 32” eingeben. Achtung: Zahlenwerte unter 18 werden vom System nicht akzeptiert.
- Wohnort: Köln. Da wir starken Ortsbezug haben, ist mit Köln der Standort der Zentralbibliothek plus ein Radius von 5 Kilometern gemeint. Zulässige Eingaben sind außerdem die entsprechenden Stadtteilbibliotheken (z.B. Ehrenfeld, Bocklemünd, Kalk usw.), deren Radius dann ihrerseits 5 Kilometer beträgt. Kölns Umland (z.B. Bergisch Gladbach oder Hürth) wird auch erfasst, allerdings ist mit zunehmender Entfernung zu Köln auch mit weniger Vorschlägen zu rechnen.
- Matching-Kriterium: Buchgeschmack oder Filmgeschmack oder Musikgeschmack. Mit dieser Funktion wählt man aus, anhand welcher Medienart das System nach möglichen Partnerinnen oder Partnern sucht. Wer vornehmlich Filme sieht und weniger Bücher liest, wird mit Filmgeschmack passendere Vorschläge bekommen.
- Profil anwenden speichert das Suchprofil.
Matching
Unter dem Suchprofil befindet sich die Matching-Liste. Sie wird bei einem neuen Bibliothekskonto leer sein und sich im Laufe der Zeit mit immer passenderen Vorschlägen/Matches füllen. Unser Testkonto von Otto Krüger hat bereits den ersten Match: Petra Hillerbrand. Otto kann im Match nun die Eckdaten von Petra einsehen: Alter und Postleitzahl. Die Matches sind beidseitig, d.h. auch Petra wird Otto als Match vorgeschlagen. Wichtiger sind jedoch die Matching-Titel – das sind diejenigen Bibliotheksbestände, die von beiden verbucht wurden. Beiden gefällt offenbar das Buch Ziemlich beste Freunde, beide interessieren sich für Lissabon und Esoterik-Bücher (Zauber der Naturreiche).
Otto hat nun verschiedene Optionen:
- Als hot markieren. Wenn Otto an Petra interessiert ist, kann er sie als hot (Deutsch: heiß) markieren. Wenn Petra ihrerseits Otto als hot markiert (also beide sich gegenseitig hot finden), wird die zweite Funktion freigeschaltet:
- Kontakt aufnehmen. Dieser Button ist noch ausgegraut, weil noch keine gegenseitige Hot-Markierung stattgefunden hat. Sobald sich beide gegenseitig attraktiv finden, können sie Kontakt miteinander aufnehmen und Textnachrichten austauschen. Gesprächsthemen werden von den Matching-Titeln angeregt.
- Auf Merkliste setzen. Wenn sich Otto noch nicht entscheiden möchte, ob er Petra als hot markiert oder nicht, kann er sie auf seine Merkliste setzen und sie so später noch einmal leicht finden (analog zur Merkliste für Medien im Katalog).
- Löschen. Petra wird von der Matching-Liste entfernt. Petra wird dies nicht mitgeteilt.
- Alle als hot markieren. Mit dieser Funktion wird die gesamte Matching-Liste als hot markiert. Die Matching-Liste fasst maximal 20 Matches.
Wir sind gespannt, was passiert. Am 1. Juni startet die Plattform in jedem Nutzerkonto, allerdings ist die Matching-Funktion standardmäßig ausgeschaltet. Erste interne Beta-Tests haben schon einige vielversprechende Anbandelungen ergeben!
In diesem Sinne: Spread the love! Der Frühling kommt!
sa
EDIT: Ihr werdet es schon vermutet haben: Nach dem Einsatz von Google Glass 2014 und dem Transport von Medien per Quadrokopter 2015 war die Dating-Plattform unser Aprilscherz 2016.
In unserem Online-Katalog könnt ihr aber weiterhin in unserem Medienangebot recherchieren, Titel vormerken und Leihfristen verlängern! Und das Verlieben funktioniert immer noch ganz altmodisch am Regal: in der Zentralbibliothek, den 11 Zweigstellen, 2 minibibs und im Bücherbus. 😉
Ihr werdet es schon vermutet haben: Nach dem Einsatz von Google Glass 2014 und dem Transport von Medien per Quadrokopter 2015 war die Dating-Plattform unser Aprilscherz 2016.
In unserem Online-Katalog könnt ihr aber weiterhin in unserem Medienangebot recherchieren, Titel vormerken und Leihfristen verlängern! Und das Verlieben funktioniert immer noch ganz altmodisch am Regal: in der Zentralbibliothek, den 11 Zweigstellen, 2 minibibs und im Bücherbus. 😉