Der goldene Fisch

Eine Geschichte von Felix

Es war einmal ein Taucher. Der machte Urlaub auf den Callitropen. Callitropen ist eine Insel auf der anderen Seite der Welt. Die Insel ist im 7. Meer. Man kann nur mit einem Boot dahinfahren. Eines Morgens frühstückte der Taucher gerade und machte große Augen. Denn in der Zeitung stand was von einem Schatz. Genauer gesagt von einem Goldfisch. “Den muss ich fangen!” 

Der Taucher rannte zu seinem Boot. Er zog seinen Taucheranzug an und fuhr raus aufs Meer. Er nahm seine Angel und die Dose mit dem Köder. Er wartete und dann, ganz plötzlich, ruckte es an der Angel. “Aber das ist ja ein ganz normaler Fisch.”  Der Taucher war enttäuscht. Aber irgendwie sah das Meer sehr komisch aus. Es war gar nicht hellblau, sondern ultramarinblau. „Na gut, dann tauch ich eben runter“.

Er zog sich seinen Taucherhelm an und tauchte ab. Man sieht ja gar nix in dem blöden Blau! “Mann Mann!” schimpfte der Taucher. “Hätte ich doch bloß ein U-Boot”, sagte der Taucher und tauchte wieder hoch. Der Taucher hatte Glück, denn da stand ein U-Boot. “Kann ich mir das U-Boot ausleihen?”, fragte der Taucher.  “Aber natürlich”, sagte der U-Boot-Besitzer. “Aber hüte das U-Boot wie deinen Augapfel!” 

“Ich pass auf”, sagte der Taucher. Er startete den Motor und das U-Boot tauchte ab. Der Taucher schaltete die Scheinwerfer beim U-Boot an. Jetzt konnte man was sehen. Da schwamm auch der Goldfisch. Der Taucher betätigte den Hebel für den Greifarm am U-Boot. “Ha! Hab ich dich”, lachte der Taucher und fuhr das U-Boot wieder nach oben. Der Taucher stieg aus.

“Was hast du da in der Hand?” fragte der U-Boot-Besitzer. “Das ist ein Goldfisch” erklärte der Taucher. “WAS?!” rief der U-Boot-Besitzer entsetzt. “Du musst diesen Goldfisch wieder zurück ins Wasser tun, der Goldfisch steht unter Naturschutz!” “Na gut”, seufzte der Taucher und tat den Goldfisch wieder zurück ins Wasser. “Schade. Kein Goldfisch”, sagte der Taucher.

Plötzlich hatte der Taucher eine Idee. Er nahm sich ein leeres Marmeladenglas. Er füllte das ultramarinblaue Wasser da rein. “So, das heb ich mir als kleines Andenken auf”, sagte der Taucher zufrieden. Er hätte den Fisch gerne mit nach Hause genommen, aber er wusste, im Wasser war der Goldfisch glücklicher. Der Taucher ging wieder nach draußen und sah, dass es hier auch Tretboote gab. Diese Tretboote konnte man mieten. “Das mach ich”, beschloss der Taucher und ging zum Tretbootverleih.

“Ein Tretboot bitte für 2. Stunden”, sagte der Taucher. Der Mann an der Kasse führte den Taucher zum Tretboot.

“Viel Spaß”, sagte der Tretbootverleiher. Der Taucher trat los. Aber nach einer Weile wurde das Treten anstrengend. Der Taucher legte sich hin und genoss die Sonne. Das Boot trieb mit dem Taucher vor sich hin. Plötzlich war die Sonne auf einmal weg.

“Wo bin ich?” fragte sich der Taucher. “Okay, keine Panik“, sagte der Taucher. „Ich versuche einfach den Strand zu finden”, beschloss er. Aber in dem Nebel konnte der Taucher den Strand nicht mehr sehen und er hatte auch kein Handy dabei. “Na toll! Das ist ja eine schöne Bescherung”, sagte der Taucher. “Ja was mach ich den jetzt? HILFE! HILFE! HILFE!” rief der Taucher. Aber keiner hörte ihn. “Na toll! Jetzt bin ich hier mutterseelenalleine”, sagte der Taucher. Aber zum Glück hatte der Taucher eine Signalrakete dabei. Er nahm das Notsignal und schoss es in den Himmel.

Der Tretbootverleiher sah die Rauchspur am Himmel. “Ein Notsignal, da ist wohl jemand in Schwierigkeiten”, dachte der Tretbootverleiher. “Ich rufe lieber die Küstenwache”, sagte er. Er schnappte sich das Telefon und sandte einen Notruf an die Küstenwache. “Hallo Küstenwache Callitropen? Hallo, hier ist Gustav Franzmann vom Tretbootverleih.” “Was ist passiert?” fragte der Mann am Telefon. “Ich habe eben ein Notsignal am Himmel gesehen, da muss was passiert sein”, sagte Gustav. “Okay, wir kommen”, sagte der Mann von der Küstenwache. Er drückte den Alarmknopf und die Wasserretter liefen ins Boot und machten die Sirene an.

Der Taucher hörte die Sirenen. “HALLO, HIERHER!” rief er. “Steigen Sie aufs Boot”, sagte der Wasserretter. Das Boot fuhr an den Strand.

“Das nächste Mal bleiben Sie in der Nähe! Verstanden?”, fragte Gustav mürrisch. Der Taucher legte sich an den Strand. Ihm war kalt. Darum machte er erst einmal ein Nickerchen.


ENDE

Diese Geschichte ist im Rahmen des inklusiven Kunstprojekts “Klang und Farbe” der Paul-Kraemer-Schule und der KGS Lohrbergstraße entstanden. Felix, ein Schüler der Paul-Kraemer-Schule, hat sich durch die Betrachtung des Yves-Klein-Blaus zu dieser Geschichte inspirieren lassen.
Die Ausstellung kann bis zum 26.08.2021 auf der 3. Etage der Zentralbibliothek betrachtet werden.

(cd)

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