Lasst die Spiele beginnen!

Am 13. August besuchten wir mit mehreren Kollegen die Gamescom. Angesiedelt in Köln und damit direkt bei uns um die Ecke ist die Messe spätestens seit der Eröffnung von Games4Kalk im Jahr 2012 zum angenehmen Pflichttermin für uns geworden.

Wir testeten Spiele, trafen uns mit den netten Kolleginnen von der Stadtbibliothek Bremen zum Thema Gaming in Bibliotheken und knüpften neue Kontakte für zukünftige Veranstaltungen.

 Neben Retrospielen (Foto: J.K.) testeten wir natürlich auch die neuen Titel wie Lego Batman 3 für euch und schauten in Vorbereitung auf das Skylander Swap Force Turnier am 6. September in der Stadtteilbibliothek Kalk auch schon mal beim heiß erwarteten Nachfolger Trap Force vorbei.

In Halle 10 testeten wir die unbekannteren – aber auf keinen Fall schlechteren – sogenannten Indie-Spiele und versuchten uns selbst an J.S.Joust, dass Musik und Spiel auf einzigartige Weise miteinander verbindet.
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Die Firma Makerbot präsentierte verschiedene 3D Drucker. Darunter auch zwei Modelle, die Ihr auch in unserem Makerspace in der Zentralbibliothek bewundern und ausprobieren könnt.

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Für unseren Makerspace testeten wir außerdem Oculus Rift gleich mehrmals. Die Virtual-Reality-Brille sorgt bei Spielen für eine ganz neue Form von Realität im Spiel und verkörperte damit das diesjährige Motto der Gamescom „Spielend neue Welten entdeckten“ wie keine andere Technikneuheit.

 Die Gamescom hat uns mal wieder mit neuen Ideen ausgestattet und spannende Eindrücke zum kommenden Spielejahr gegeben.

In diesem Sinne: „Lasst die Spiele beginnen!“

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Die Messe läuft noch bis Ende der Woche – in unserer Games4Kalk-Bibliothek geht es in einen heißen Gaming-Herbst: Am 06.09. steigt das Skylanders-Turnier, und am 12.09. findet der erste Nintendo-3DS-Treff in Kalk statt! Auch für den November haben wir Pläne…aber dazu später mehr. Alle Termindetails gibt es jeweils rechtzeitig vor Ort, in den ausliegenden Zweimonatsprogrammen oder im Veranstaltungskalender der Stadtbibliothek Köln unter www.stbib-koeln.de 🙂
Weiterführende Links:
www.gamescom.de
www.stbib-koeln.de/gaming
www.spieleratgeber-nrw.de

(S.Is/C.Nö

Fotos: S. Is/J.Kru/A. Be)

Cork: Bibliothek nach Rockmusiker benannt

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Da staunte unsere Kollegin G. nicht schlecht, als sie in der Zentralbibliothek von Cork die Musikabteilung entdeckte. Die Irland-Urlauberin fand sich in einer der größten öffentlich nutzbaren Musik-Sammlung der grünen Insel wieder. 30.000 CDs, 3.000 DVDs. 4.000mal Vinyl und 12.000 Print-Medien über Musik und mit Noten.
Der Clou des Ganzen: die 1978 eröffnete Abteilung trägt seit 2004 den Namen “Rory Gallagher Music Library”. Geehrt wurde so der berühmteste irische Rock- und Blues-Gitarrist, der in Cork aufwuchs.
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Und Cork City (übrigens eine Partnerstadt von Köln) kann noch besser: Nach dem Multi-Instrumentalisten, Songwriter und Bandleader Gallagher (1948-1995) wurde ebenfalls ein Platz benannt, und zur Krönung gleich dazu dieses Denkmal für ihn aufgestellt (s. Bild oben). Die Bronze-Skulptur der Künstlerin Geraldine Creedon hat auf der Rückseite die Form einer Gitarre und vorne ineinander verschlungene Textzeilen seiner Songs.

gp

P.S.: Ansprechend auch der Bibliotheksausweis, mit dem alle Bibliotheken der Grafschaft Cork genutzt werden können.
Cork
 

Ein Newbie im BrainCamp

braincamp_LogoAm 10./11. Mai fand das 3. BrainCamp Cologne statt. Sein Programm rund um Mobile, Web- und Software-Entwicklung bezieht es jedes Jahr allein von den Besuchern. Ganz im Sinne des BarCamp-Konzeptes sind alle eingeladen, eigene Themen vorzuschlagen und einen Vortrag zu halten bzw. eine Diskussionsrunde zu moderieren, eine so genannte Session. Es gibt keine reinen Zuhörer, sondern alle TeilnehmerInnen können sich aktiv einbringen und das eigene Know-How mit anderen teilen.
Aufgrund meiner Affinität zu Webseitentools und Auszeichnungssprachen durfte ich den ersten Tag des BrainCamps für die Stadtbibliothek erkunden und erleben. Am Samstagmorgen um kurz nach neun Uhr traf man sich am Mediapark im Startplatz. Natürlich wurden alle Besucher mit den obligatorischen Namensschildklebis versorgt. Darauf konnte man optional auch seinen Twitternick und drei/vier Hashtags vergeben. So bekam ich schon mit einem kurzen Blick auf das Schildchen einen kleinen Eindruck der Interessen, Hobbies und Berufe meiner Gesprächspartner. Im Eingangsraum bildeten sich erste lockere Gesprächsrunden an Stehtischen und bei einem Frühstück mit Müsli, Kaffee und Tee konnte ich mir einen ersten Überblick verschaffen. Nach und nach trudelten über 70 IT- und Softwareentwickler, Hobbyprogrammierer und Webdesigner ein. Wer nun die stereotypischen Nerds im Kopf hat, die am Laptop hängen und sich nur über Chat unterhalten, würde sich wundern. Denn im Gegenteil waren sämtliche Anwesenden sehr kommunikativ und extrovertiert. Dieser Eindruck von mir wurde noch bestärkt, als wir danach gemeinsam ohne große Mühen in einer offenen Gesprächsrunde einen Stundenplan mit ca. 14 Themen für Samstag erstellt haben. Das Konzept des BrainCamps ging sehr gut auf.

© Mike Dyna Photography

Nach einer letzten kurzen Kaffeepause im Anschluss an die Besprechung ging es für mich los mit der Session „Veränderung im Handwerk durch Smartphone und intelligente Systeme“. Intelligente Systeme sind vernetzte elektronische Geräte, die untereinander und mit dem Nutzer kommunizieren und auf Veränderungen in der Umgebung reagieren können. Am Beispiel des Intelligenten Wohnens bei dem u.a Lichtschalter, Kühlschrank, Klingel und Rauchmelder vernetzt werden, wurden Nutzen und Möglichkeiten besprochen. In dem Zuge zeigte sich auch, dass sich durch die neuen Einbauteile, die eine Vernetzung möglich machen, die Arbeitsweise des Elektrikers ändert. Sehr viele kritische Nachfragen drehten sich vor allem um die Sicherheitsfrage in Bezug auf Hacker. Denn vernetzte Systeme im Haus könnten Lücken enthalten mit denen Unbefugte Zugriff auf die Geräte bekommen könnten. Wenn es das Licht ist mag es nicht so schlimm sein, aber beim Türschloss wird es ernst.
Von dieser ersten wie erwartet sehr technischen Veranstaltung zu einer unerwartet analogen Session. Denn danach setzte ich mich in „VIZ Wars – Die Macht der Visualisierung“. Die Veranstaltung war ein Appell für die Nutzung von Stift und Zettel. Es ging um Sketchnotes. Das sind kleine einfache Zeichnungen oder Bildchen die eine Alternative zur konventionellen Mitschrift sein sollen. Im Gegensatz zu Texten soll durch die Visualisierungstechnik der Inhalt schneller und einfacher zu merken sein. Also warum nicht mal seine Termine in den Kalender zeichnen? Oder seinen Einkaufszettel? Wer neugierig geworden ist: Die  Sessionhalterin, @FrauHoelle, hat folgendes Buch von Mike Rohde empfohlen: Das Sketchnote-Handbuch.
Und schon war der Vormittag rum. Hungrig kam ich aus dem Vortrag und roch schon die auf Tabletts angerichteten Wraps und Schnittchen. Mit einem Snack in der Hand konnte man herumwandern, zusammen mit anderen im Dialog die ersten Veranstaltungen Revue passieren lassen und des Weiteren auch erfahren was sich in den anderen Sessions so abgespielt hatte. Die Gesprächsrunden verteilten sich auf die Stehtische im Eingangsbereich oder man fläzte sich mit Laptop in einen Stuhl in einem der Vortragsräume. Insgesamt eine lockere Atmosphäre, in der sich immer Gleichgesinnte in ihren Interessen fanden, um in ihren Themengebieten zu fachsimpeln.
© Mike Dyna Photography

Als nächstes freute ich mich auf „App Inventor – in 5-20 min eine native Android App mit dem Browser programmieren“. Aus dieser Session habe ich das Meiste mitgenommen. Hiernach bin ich nun in der Lage selber einfache Apps für mein Android zu erstellen. Vorgestellt wurde der so genannte App Inventor vom MIT. Mit dem Online-Programm lassen sich schon mit ganz rudimentären Programmierkenntnissen einfache Apps für Android erstellen. Dabei sind keine Installationen nötig sondern lediglich der Aufruf des Programms im Internetbrowser. Nun einige Tage nach dem Braincamp kann ich sagen, ganz kleine einfache Apps zu programmieren funktioniert wirklich gut, wenn man ein wenig ausprobiert. Bei komplexeren Apps kommt der App Inventor aber schnell an seine Grenzen. Da der App Inventor ursprünglich mal ein Projekt von Google war und die Apps auschließlich für Android zu erstellen sind, kommt man jedoch ohne ein Google-Konto leider nicht weiter.
Eine der letzten Sessions war „Modern PHP Konzepte & Tools“. Dabei hatte ich mir eher eine ausführliche Beschreibung und Besprechung einiger ausgesuchter Konzepte oder Tools vorgestellt. Es war aber eine kurze Erwähnung vieler verschiedener Tools und eine sehr fachliche kurze Besprechung derselben. Es entbrannte auch eine anscheinend sehr fruchtbare Diskussion, wovon ich aber wenig verstand. Meine bescheidenen Kenntnisse der Skriptsprache PHP reichten nur die ersten Minuten, danach verlor ich den Faden. Das war aber überhaupt nicht tragisch, im Gegenteil, viele Notizen die ich mir gemacht hatte – natürlich mit vielen Fragezeichen – gaben mir wieder neue Anregungen und Möglichkeiten bei der Recherche im Anschluss. Zusätzlich war es auch keine Schande, dass ich vor der Zeit rausgeschlichen bin, das kommt vor wie ich hörte und gibt Gelegenheit auch bei parallel laufenden Sessions reinzuschauen.
Zum Schluß konnte man beim nie versiegenden Tee oder Kaffee im Gespräch alle Sessions noch mal nachklingen und ausklingen lassen. Eine halbe Stunde nach der letzten Veranstaltung, gegen halb sieben, wurde dafür noch ein Treffen im Clusterhaus angeboten, mit dem entspannenden und hungerstillenden Motto: Grillen & Chillen.

Und damit ein herzliches Dankeschön an die Veranstalter für die sagenhafte Location und das feine Essen!
Und ein zusätzliches Danke an Mike Dyna Photography für die Fotos!
Mein Fazit: nächstes Jahr wieder und dann ganz nach dem BrainCamp-Konzept auch gern als Vortragender in einer Session!

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Spielen im Namen der Bildung – Next Level Conference im Dortmunder U

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Foto: Svenja Isken

In beeindruckender Kulisse des Dortmunder U’s besuchte ich vor kurzem für die Stadtbiliothek Köln, in der ich für den Bereich Gaming zuständig bin, die Next Level Conference. Auf insgesamt fünf Etagen wurde das Thema „Kunst und Kultur der digitalen Spiele“ nicht nur in Vorträgen und Workshops behandelt, sondern konnte auch selbst beim Spielen an den zahlreichen Gamingstationen erfahren werden. Die Ausstellung „Computerspielen – Perspectives of Play“ zeigte außerdem eindrucksvoll wie aus Spielen Kunst werden kann.
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Foto: Nina Kiel

In seiner Eröffnungsrede „Spielräume eröffnen – Gamification in Bildungskontexten“ berichtete Markus Haberkorn von der Universität Trier, dass Kinder mit wachsendem Alter den Spaß am Lernen verlieren. Gamification, also das spielerische Vermitteln von Wissen, kann diesen wieder zurückbringen. So kann Angry Birds verwendet werden um die Newtonschen Gesetze zu erklären und auszutesten oder mit Civilization eine Ergänzung zum Geschichtsunterricht geschaffen werden.
In Vorträgen wie „Spielen ist gut für dich“ von Prof. Linda Breitlauch wurde anschaulich gezeigt, was mit Spielen gerade im Bereich der Serious Games möglich ist. So haben britische Studenten in Zusammenarbeit mit der British Library u.a. in mühevoller Kleinarbeit eine Computersimulation erstellt, in welcher man nun das London des 18. Jahrhunderts erforschen kann. Die Initiative „Teach with Portals“ ermöglicht es Schulen und Bildungsträgern eine vereinfachte Form des Spiels Portal kostenlos zu nutzen, um eigene Rätsel und Level zu kreieren, in denen z.B. physikalische Problemstellungen praktisch gelöst werden.
Dass Spiele auch auf einer anderen Ebene nicht mehr nur ausschließlich Spaß sind, zeigten auch die Vorträge unter dem Thema „eSport als jugendkulturelles Phänomen“. Mit zunehmender Verbreitung des Internets entwickelt sich eSport immer mehr zu einem Sport, in dem nicht nur die Preisgelder, sondern auch die Akzeptanz immer weiter steigt. Erst vor kurzem stellten die USA einem südkoreanischen Profispieler ein offizielles Sportlervisum aus.
Neben Wirtschaft, Kunst und Bildung wurde auch das Thema Gender näher betrachtet. Während im Panel „Women N Games“ vor allem Erfahrungen ausgetauscht wurden, berichtete am Samstag Journalistin Helga Hansen von der Konstruktion von Geschlecht in den Medien und zeichnete das Bild einer immer noch von Männern dominierten Spielewelt. Mit „Zelda starring Zelda“, in dem die Rollen getauscht werden und Zelda Link rettet oder dem Blog Repair her Armor, der den weiblichen Protagonistinnen per Retusche eine richtige Rüstung verpasst, zeigte Sie interessante Beispiele zur andauernden Diskussion zur Gleichberechtigung von Frauen im Spielesektor.
Wie sieht also die Zukunft des Gaming aus? In fast allen Vorträgen wurden die Chancen der Spielbranche gerade jenseits des Mainstreams im Bereich der Independent Spiele gesehen. Neue und offenere Spielkonzepte deren spielerische Möglichkeiten nur durch die eigene Kreativität beschränkt sind, waren allgemein gewünscht. Marco Siegmund von den Spieletestern NRW wünschte sich für die Zukunft allgemein eine Dezentralisierung des Marktes, eine Personalisierung der Geschichten und einen Schritt hin zur Deprofessionalisierung. Als Positivbeispiel wurde nicht selten das Spiel Minecraft genannt, welches in die Kategorie der Open-World-Spiele fällt. Solche bieten nahezu unendliche Möglichkeiten und Freiheiten kreativ tätig zu werden. Vom detailgetreuen Nachbau der Enterprise bis zur eigenen Stadt ist alles möglich.
Neue Spielkonzepte wie Second Screen (z.B. Wii U, Google Glasses), ein wachsender Markt im Bereich des mobilen Spielens auf Smartphones und Tablets sowie immer mehr Spiele die Sensorik (z.B. Xbox Kinect) nutzen, zeichnen zusätzlich ein spannendes Zukunftsbild.
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Foto: Nina Kiel

Neben aktuellen Trends und spannenden Konzepten, bot die Next Level Conference vor allem aber auch die Möglichkeit nach Herzens Lust verschiedenes anzuspielen und auszutesten. Im interaktiven Workshop „Street Games“ wurde deutlich, dass für Spaß am Spielen nicht zwingend Konsole oder PC nötig sind. Benötigt wird lediglich ein System, Spieler, klare Regeln und ein angestrebtes Ziel – gespielt werden kann letztendlich überall.
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Foto: Svenja Isken

Im Abschlusspanel „Spiele machen ernst – Games in der Kulturgesellschaft“ wurde diskutiert wie Spiele zukünftig stärkeren Einzug in den Bildungs- und Kultursektor halten können. Hierzu müssen Angebote geschaffen werden, die das Spielen allen Akteuren – auch generationsübergreifend – nahebringen.
Die Next Level Conference trägt jedes Jahr mit ihrem vielfältigen Programm einen wichtigen Teil zu dieser Entwicklung bei.
Fotos: Svenja Isken / Nina Kiel

Freundschaft mit Indianapolis

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Die Freundschaft zwischen der Indianapolis Public Library und der Stadtbibliothek Köln nimmt Fahrt auf. Eingefädelt wurden die Kontakte vom „Freundeskreis Köln – Indianapolis e.V. Vor einem Jahr begannen die wechselseitigen Besuche mit einer Hospitation von Nicole James bei uns. Als “Sister City Exchange Ambassador” lernte sie unser Bibliothekssystem kennen und fuhr mit vielen Eindrücken und Anregungen zurück in die USA. Der Gegenbesuch erfolgte im Mai dieses Jahres durch Cordula Nötzelmann. Auch sie zeigte sich begeistert von dem Gebotenen: „Nicht nur die Bibliothek wird mir im Gedächtnis bleiben, auch von den Eindrücken der Stadt und den persönlichen Begegnungen werde ich lange zehren.“
Letzte Woche kam es dann zum Gipfeltreffen auf Chef-Ebene. Die beiden Direktorinnen Jackie Nytes (Chief Executive Officer) und Dr. Hannelore Vogt wirkten wenige Minuten nach ihrer ersten Begegnung schon wie beste Freundinnen.
Jackie Nytes kam als Teil einer über 100köpfigen Delegation aus der Hauptstadt Indianas, angeführt von Bürgermeister Gregory Ballard. Die Stadt Köln, der Freundeskreis und die IHK hatten ein umfangreiches Informations- und Kulturprogramm für die Gäste zusammen gestellt. Und Jackie Nytes ließ es nicht nicht nehmen zusammen mit Martin Baier (President, Indianapolis-Cologne Sister-City Partnership Committee) einen Tag für den Besuch der Stadtbibliothek zur reservieren. Die Bibliotheksleiterinnen vereinbarten bei dieser Gelegenheit, eine Reihe weiterer gemeinsamer Projekte in Angriff zu nehmen.

gp

Bild: Jackie Nytes und Hannelore Vogt

Zwischen Bastelstunde und Business: das stARTcamp 2013

Zu einem ordentlichen Barcamp gehört ein ordentliches Blogposting – als Nachlese, als Fazit, als Selbst-noch-einmal-Revue-passieren-lassen. Und nicht zuletzt gilt es, den Einsatz einiger weniger für viele Barcamper zu würdigen.
Ich hatte das Glück, die Stadtbibliothek in diesem Jahr – es war das dritte stARTcamp seiner Art – vertreten zu dürfen. Meine erste Dienstreise (zu meinem ersten Barcamp) versprach dann auch, für alle Zeiten die kürzeste zu bleiben: ca. 300 Meter trennen die Zentralbibliothek von der Karl-Rahner-Akademie, die Schauplatz des stARTcamps war. Entsprechend frisch und neugierig meldete ich mich dann bei Wibke Ladwig an, eine der drei Organisatorinnen. Als Sozialisierungshilfe gab es einen Button mit dem Namen sowie der Hinweis auf das obligatorische Kreppband, das bitte mit dem eigenen Twitternamen zu beschriften und ans Revers zu pappen sei. Gesagt, getan. Nach kurzer Kaffeebetankung trafen sich dann 130 (!) Menschen zur Eröffnung.
Eröffnung stARTcamp 2013
Ich war gespannt, wie sich so viele Menschen kollaborativ einspannen lassen, ohne dass es bisweilen zu für Barcamps eher untypischen “Frontalunterricht” kommt. Imponiert hat mir die Eloquenz der Veranstalterinnen und die Lockerheit der großen Runde. Wenn sich z.B. jeder von 130 Menschen kurz vorstellen soll, könnte das schnell verkrampft werden. Nicht so hier: Jeder sollte bloß drei Hashtags nennen, die zu ihm passen – diese Kurzform garantiert Kurzweile. Meine persönlichen Lieblings-Hashtags: #weltherrschaft, #niveauflexibel und (natürlich!) #katzen. Ich selbst stellte mich mit #3dprinting, #makerspace und #bullshitbingo vor.
Als nächsten Schritt wurden die “Sessions” zusammengestellt. Will heißen: Wer etwas zum stARTcamp beitragen will, tritt nach vorne, skizziert kurz seine Idee und sofern genug Handmeldungen zusammenkommen, landet die Session auf dem Tagesplan. Diese ad-hoc-Planung geht schnell, ist unkompliziert – und resultiert nicht nur in einem straffen Tagesplan, sondern auch in einem durchaus ansehnlichen Gesamtkunstwerk:
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Im schmerzlichen Bewusstsein, dass ich Michael Scholtens Schnick-Schnack-Schnuck-Turnier verpasse, weil ich berufsbedingt serious business machen muss, setzte ich mich also in die Smartplaces-Session von Frank Tentler. Smartplaces ist ein Projekt, das Orte oder Events im Kultursektor multimedial vernetzt. Das Ziel wäre dann u.a. eine stärkere Bindung z.B. eines Museumsbesuchers, indem er nach Betreten des Museums per Tweet auf eine Tasse Kaffee eingeladen wird. Diese und weitere Möglichkeiten fasste Frank unter dem Begriff Rabbithole zusammen, in das der Besucher – in Anlehnung an Lewis Carrolls Alice im Wunderland – gelockt werden müsse. Schönes Konzept, ganzheitlich gedacht und nicht ohne Anreiz für uns.
Als nächstes setzte ich mich in Ilias NtaisSocial Media Content Strategy Visualisation (puh). Trotz des abschreckend-neudeutschen Titels der Session sollte sie mein Lieblingsevent des Tages werden. Denn: Wir durften basteln! Ziel war es, das anzusprechende Publikum einer Institution (sei es Orchester, Museum oder Bibliothek) qua Schere und Papier zu segmentieren und sich anschließend in einer wild zusammengeworfenen Truppe Strategien für die jeweiligen Gruppen auszudenken. Frei nach dem Motto: Jede Idee ist willkommen. Diese Kreativtechnik berücksichtigt strukturiertes Vorgehen und ‘wildes Denken’ gleichermaßen und so konnten wir nach nur 20 Minuten als Gruppe, die noch nie zusammen gearbeitet hat, sehr gute Ideen für Museumsmarketing zusammentragen.
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Stefan Evertz‘ Vortrag zu Social Media Monitoring stand als nächstes auf meinem Zettel und informierte kompakt über die Grundbegriffe und Tools des Monitoring, also: Wer sagt was über mich im sozialen Web? Und wie komme ich da dran? Gleich danach stellte Rod Schmid sein Projekt Livekritik vor. Die Idee hinter der Webseite ist, dass es für alle möglichen Produkte im Web Bewertungen, Reviews und Rezensionen gibt – außer für Live-Events. Diese Lücke füllt das junge Unternehmen, indem es Nutzer Kritiken zu Konzerten, Lesungen usw. schreiben lässt. So richtig interessant wurde es aber, als Rod aus dem Nähkästchen eines Startups plauderte und Ideen für die Zukunft skizzierte.
In der letzten und sehr gut besuchten Session lauschten wir Patrick Möller, der uns erklärte, was Transmedia Storytelling ist. Nach einem Grundkurs in Narratologie ging es darum, das Geschichtenerzählen auf mehrere Medien (TV, Internet, Smartphone etc.) auszubreiten, ohne den Inhalt jeweils nur auf das andere Medium zu kopieren. Stattdessen sollten die Eigenschaften des jeweiligen Mediums genutzt werden, um der Geschichte neue Facetten zu verleihen. Im Ergebnis gibt es nicht mehr die eine Geschichte, die sich in dem einen Buch nachlesen lässt. Vielmehr wird der Nutzer medial ‘eingepackt’, was ein tieferes Eintauchen in die Geschichte erlaubt. Patricks Beruf ist es, sich solche Geschichten auszudenken und sie technisch umzusetzen. Toller Job!
Und zack, schon war Ende. Die fünf Sessions vergingen wie im Flug! Ein gutes Zeichen. Den drei Organisatorinnen, die sich Herbergsmütter nennen, sei auf’s Herzlichste gedankt für die liebevolle und inspirierende Atmosphäre. Den Mutigen, die eine Session veranstalteten, sei für wertvollen Input gedankt. Im nächsten Jahr komme ich (oder eine Kollegin :-)) sehr gerne wieder.
Fazit
Positiv

  • abwechslungsreiches Programm
  • Follower treffen 🙂
  • Suppe & Schnittchen
  • Input, Input, Input

Nicht-ganz-so-positiv

  • (in den von mir besuchten Sessions:) relativ viel Frontalunterricht (Vortrag + Powerpoint) mit wenig Interaktion
  • kein WLAN (stattdessen Livestream. Vorschlag: wenn Streamviewer weniger als Besucherzahl, dann lieber WLAN für die Anwensenden)

(sa)

Glückliches Island

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Dass Lesen und Bibliotheksbesuche das Leben länger und glücklicher machen, davon ist der isländische Dichter und Leiter der Bibliothek von Kópavogur, Hrafn Andrés Hardarson, überzeugt. Inwieweit e-books zur Lese- und Bibliothekskultur beitragen, interessierte seine Mitarbeiter Hallur Guðmundsson und Sigrún Guðnadóttir so sehr, dass sie die weite Anreise zur Stadtbibliothek Köln gerne in Kauf nahmen.

Den Kontakt stellte ein EKZ-Mitarbeiter her, der letztes Jahr in Island beruflich unterwegs war. Von den Kópavogur-Kollegen befragt, welche Bibliothek in Deutschland e-book-Vorreiter sei, kam spontan der Tip „Geht nach Köln!” Dr. Hannelore Vogt und das EU-Leonardo-Projekt ermöglichten den Besuch und so können jetzt Hallur und Sigrún eine Woche bei uns hospitieren.

Die beiden wollten aber nicht nur Informationen über die E-Ausleihe, sondern auch über PR und Management einer deutschen Großstadtbibliothek. Ergänzt durch viele Fachgespräche in den Abteilungen. Beeindruckt zeigten sie sich  von den Möglichkeiten per E-reader an Lesestoff zu kommen (in Island sperren sich die Verlage diesbezüglich gegenüber Bibliotheken). Großartig finden sie das Moderations-Konzept unserer „Wissenswert”-Veranstaltungen, den Krimi-Automaten und die minibib. Und geradezu begeistert ist der aktive Bassist Hallur von den musikalischen Möglichkeiten auf der 4. Etage.

gp

 P.S.: Warum in Island Bücher wie ein Jungbrunnen wirken und die Intelligenz erhöhen (s.o. erster Satz) kann man hier nachlesen.

Bibliothekarisches Austauschprojekt Köln – Indianapolis

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=IqulY6qA9DU&feature=youtu.be]

 Im Mai besuchte Cordula Nötzelmann die Indianapolis Public Library. Zweieinhalb Wochen hospitierte sie in der Bibliothek der Kölner Partnerstadt. Ihr Aufenthalt war Teil eines Austauschprojektes, das der „Freundeskreis Köln – Indianapolis e.V” initiiert hatte. Im letzten Jahr hatten wir zum Auftakt Nicole James bei uns begrüßen können.

Am Ende ihres Aufenthaltes erstellten die Kollegen und Kolleginnen der IPL ein Interview mit Cordula Nötzelmann. Jon Barnes befragte sie nach ihrer Sicht auf das dortige Bibliothekssystem und ihren Erlebnissen in der Hauptstadt des Bundesstaates Indiana.

Ihr Fazit als sie wieder hier war: „Die Reise nach Indianapolis war eine großartige berufliche und persönliche Erfahrung!”

Ausführlicher nachlesen lässt sich der Besuch in ihrem Blog:

Interessant auch das YouTube-Engagement der IPL.

gp

Nicki in der Q-thek


Ihr Spitzname ist „Nicki”. Gegeben haben ihr den ihre Eltern. Das ist in Thailand üblich und in ihrem Fall war der Vater Namensfinder. Er hatte ein Faible für die Nikon-Kamera. Sirirat Tinarat leitet im Goethe-Institut von Bangkok die Abteilung „Informationsarbeit und Bibliothek”. Letzte Woche war sie auf einem Seminar „Bibliotheksmanagement” in München in der Zentrale des Goethe-Instituts. Und als Einblick in die Praxis ergänzt nun eine einwöchige Hospitation in der Kölner Stadtbibliothek die Theorie.

Besonders gefiel Sirirat Tinarat das Design der Q-thek. „So was gibt es in thailändischen Bibliotheken nicht”, und auch „dass die Leute nicht nur wegen der Medien, sondern auch wegen anderer Aktivitäten kommen”, fand sie interessant. Ebenso wie die Geschwindigkeit der RFID-Verbuchung und das Konzept der Minibib im Stadtgarten. Bis zum Ende der Woche stehen noch eine Reihe von Stationen im Bibliothekssystem an: u.a. die Gamingzone in der Stadtbibliothek Kalk und die E-Reader-Beratung in der Zentralbibliothek.

Deutschland kennt sie schon von früheren Aufenthalten. Ihr landschaftlicher Favorit ist und bleibt der Rhein.

gp